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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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einige neue. Ich scannte sie interessiert und merkte mir einige Gesichter, um sie später wieder zu erkennen und vielleicht ein Gespräch anzufangen. Dabei glaubte ich, zwischen all den Leuten etwas Violettes aufblitzen zu sehen. Die Farbe stach mir immer und überall direkt ins Augenmerk. Beim Shoppen zog sie mich wie magisch an. Die andersfarbigen Klamotten, die direkt daneben hingen, fielen mir erst auf, wenn mir die lilafarbenen Teile nicht zusagten. Auf eben jene mystische Weise schien meine Aufmerksamkeit auch auf das violettfarbene Kleidungsstück eines der anderen Gäste gelenkt worden zu sein. Doch als ich versuchte, es zwischen den Gästen zu lokalisieren und es konkret auszumachen, konnte ich es nicht mehr finden. Der Laden war brechend voll. Wahrscheinlich hatte ich mich nur getäuscht.
    Mit einigen Gläsern in den Händen kämpfte ich mich zurück zum Tisch. Es gelang mir auch, fast nichts zu verschütten, vor allem, mein wunderschönes lilafarbenes Hemd zu verschonen. Kleckse würde man auf dem feinen Stoff sofort sehen, und das machte sich beim Anbaggern überhaupt nicht gut.
    Inzwischen war Viktor von seiner Lungenteerung zurückgekehrt und hatte sich zur Runde gesellt.
    „Schon was gefunden?“, fragte er mich, nahm sein Glas entgegen, das ich wohlsorglich für ihn mitbestellt hatte, und setzte es an seine Lippen an.
    Ich schüttelte den Kopf. Der Abend hatte gerade erst angefangen. Ich wollte mir erst einmal den Kopf leicht vernebeln, ehe ich mich auf die Jagd machte. Einige Exemplare hatte ich bereits als tauglich auserkoren und würde sie noch eine Weile im Auge behalten, bevor ich mich an sie heranpirschte. Der Abend war noch früh und mein Glas noch viel zu voll.
    Wir unterhielten uns noch einige Zeit, bis sich der Füllstand unserer Getränke deutlich abgesenkt hatte – oder besser gesagt, schrien uns gegenseitig an. Meine Kehle brannte bereits, von der Lautstärke, mit der wir uns anbrüllen mussten, um halbwegs etwas zu verstehen. Tim hatte während der ganzen Zeit seine Augen nicht von mir genommen, als hätte er bereits seine Wahl für diesen Abend getroffen. Ich versuchte, ihn zu ignorieren und mich auf die Unterhaltung mit Max über die verrückten Exzesse bekannter Modeschöpfer zu konzentrieren. Irgendwann nervte mich der aufdringliche Blick, mit dem mir Tim förmlich das lila Hemd vom Leib riss und ich stieß Max an.
    „Tanzen?“
    Er nickte, leerte sein Glas mit einem Zug und folgte mir auf die Tanzfläche.
    Tanzfläche war gut gesagt. Wenn man nicht genau wusste, dass unter den Füßen der Gäste ein blankpolierter Holzboden war, der eigentlich dafür gedacht war, zu tanzen, anstatt auf ihm herumzustehen und zu quatschen, hätte man meinen können, es gab hier keinen. Ein paar der Gäste bewegten sich in der Mitte des Lokals eingeklemmt zwischen all den Gesprächsgruppen zur Musik und schafften sich so mit ihren Tanzbewegungen einen kleinen Freiraum. Das einzige Indiz dafür, dass es hier so etwas wie eine Tanzfläche gab.
    Ich zog Max an der Hand durch die Menge, bis ich eine einigermaßen passable Lichtung für uns gefunden hatte und begann, mich zur Musik zu bewegen. Der lateinamerikanisch angehauchte Pop-Song, der in diesem Augenblick über uns hereinplärrte, lud sogar dazu ein, die Hüften mehr als sonst zu schwingen. Max, der nicht nur wegen der Enge dicht an mich herangerückt war, legte seine Arme auf meine Schultern, schmiegte seine Hüfte an mich und ließ sich von mir durch die Melodie führen.
    Tanzen mit Max machte Spaß, weil er sich ebenso gerne wie ich zur Musik bewegte. Tim, Viktor und Siggi waren da ganz anders gestrickt. Sie verhielten sich auf dem Parkett, als hätte man ihnen Besenstiele anstatt einer Wirbelsäule verpasst und besaßen so viel Rhythmusgefühl wie eine Herde durchgehender Wasserbüffel.
    Mein Blick schweifte indessen über die anderen Gäste um mich herum. Einige standen ungerührt unserer Bewegungen steif herum, hielten sich an ihrem Glas fest und brüllten ihrem Nachbarn ins Ohr. Andere wiegten sich leicht im Takt, bewegten sogar ansatzweise die Hüften, schlossen kurz die Augen und ließen das Lied in sich einwirken.
    Das waren meine Kandidaten. Ich liebte Musik, wie ich Mode liebte. Mein Partner musste gerne mit mir tanzen und sich bewegen. Steife Stoffel fielen bei mir sofort unten durch.
    Ich merkte, wie Max mit einem Kerl flirtete, der eine Armlänge von uns entfernt stand, eine Flasche an seine Brust geklemmt und uns mit gierigen Augen

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