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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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tätigen?«
    »Ja...«
    »Das ist aber verdammt schlecht für dich, Detective Reynolds, denn du hast ihn leider vergeudet.« Damit knallte er den Hörer auf.
    Noah schob seine Hände in die Taschen und beobachtete weiter, wie seine Schiffe einer gründlichen Inspektion unterzogen wurden. Nun erinnerte er sich auch an Sloans Reaktion, als sie die Waffen an Bord seiner Yacht gesehen hatte, und sah all die Fragen, die sie ihm darüber gestellt hatte, plötzlich in einem ganz anderen Licht. Nachdem sie ihn ausgiebig bespitzelt hatte, war sie mit in sein Schlafzimmer gekommen und seine Geliebte geworden. Sie hatten sich in jener Nacht stundenlang geliebt - aber erst, nachdem sie ihm genügend Informationen aus der Nase gezogen hatte, damit ihr Komplize dem Bundesrichter einen Durchsuchungsbefehl entlocken konnte.
    Er dachte mit Bitterkeit daran, wie er ihre Hand gehalten und ihr gestanden hatte, daß er verrückt nach ihr war, und wie er ihr anvertraut hatte, daß er sich wie ein frisch verliebter Schuljunge fühlte. »Schlampe!« sagte er laut.
    Als die Nachrichten zu Ende waren, setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und begann zu handeln. Er bat Mrs. Snowden, vier Leute für ihn ans Telefon zu holen: Zwei von ihnen waren Rechtsanwälte, einer war ein pensionierter Bundesrichter, und der vierte war ein Richter des Obersten Gerichtshofs. Nachdem er mit den Anweisungen an seine Sekretärin fertig war, teilte er Jack mit, was er von ihm erwartete. »Hast du verstanden?« fragte er am Schluß barsch.
    »Du kannst dich voll auf mich verlassen«, erwiderte Jack.
    »Wenn ich mit diesem Hurensohn Richardson fertig bin«, stieß Noah zwischen den Zähnen hervor, »wird er nicht mal mehr als Verkehrspolizist einen Job bekommen!«

44
    Paul prüfte, ob Maitlands Schiffe für die Nacht abgesichert und bewacht waren, und ging dann erschöpft zu seinem Mietwagen. Es war genau zehn Uhr abends, als er das Hafengelände verließ, und so schaltete er das Autoradio an, um die Abendnachrichten zu hören. »Es war ein schwarzer Tag für zwei der angesehensten Familien von Palm Beach«, sagte der Nachrichtensprecher in diesem Moment. »Heute nachmittag wurde Sloan Reynolds, die Tochter des Finanzmagnaten Carter Reynolds, wegen Mordes an ihrer Urgroßmutter Edith Reynolds verhaftet.«
    Paul stieß einen wütenden Fluch aus, trat das Gaspedal durch und raste in höllischer Geschwindigkeit zum Polizeirevier.
    Sloan war in ihrer Zelle ebenfalls damit beschäftigt, der Nachrichtenübertragung zu lauschen, doch erst der zweite Teil des Berichts ließ sie schockiert hochfahren:
    »Eine kurze Weile später gelang es dem FBI - in Zusammenarbeit mit der Küstenwache und einem Sonderkommando für den Schmuggel von Alkohol, Drogen und Feuerwaffen zwei Yachten des Millionärs Noah Maitland zum Zwecke der Durchsuchung zu beschlagnahmen. Aus sicheren Quellen konnte unser Nachrichtenteam erfahren, daß das FBI guten Grund zur Annahme hat, Maitland habe seine Yachten für den illegalen Transport von Waffen mißbraucht. «
    Wenig später betrat Paul das Polizeigebäude, das von außen einen modernen und gepflegten Eindruck machte. Seine Innenräume waren hell erleuchtet, doch die in den Gängen herumstehenden oder an ihren Schreibtischen arbeitenden Beamten schienen eine relativ ruhige Nacht zu haben. »Wer ist hier der Hauptverantwortliche?« schnauzte Paul einen Polizisten an, der sich gerade ein Glas Wasser holte.
    »Sergeant Babcock. Er steht da drüben und unterhält sich mit einem Kollegen.«
    »Sind Sie Babcock?« fragte Paul einen der beiden Männer und unterbrach damit rüde den kleinen Plausch, den die beiden gerade über die Beschlagnahmung von Maitlands Yachten führten.
    Babcock baute sich vor ihm auf. »Ja, und wer sind...« Paul schnitt ihm das Wort ab, indem er ihm seinen FBI-Ausweis unter die Nase hielt.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Richardson?«
    »Sie halten hier eine Mitarbeiterin von mir fest. Ich will, daß sie sofort freigelassen wird.«
    Babcock wußte, daß in dieser Nacht nur zwei der Untersuchungszellen belegt waren: In der einen wartete ein betrunkener Teenager auf seinen Vater, und in der anderen saß die Frau, deren Verhaftung Captain Hocklin zu unverhoffter Berühmtheit verholfen hatte. »Über wen sprechen Sie?« fragte er zögernd.
    »Sloan Reynolds.«
    Der Sergeant wurde bleich, während sein Kollege Paul mit offenem Mund anstarrte und die anderen Beamten von ihrer Arbeit aufsahen und gespannt lauschten. »Wollen

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