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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Druck, je größer das Desaster, desto mehr Schwung und Energie schien er zu entwickeln. Was für ein Problem er auch immer haben mochte, er gab niemals auf, bis es gelöst war. Jetzt jedoch starrte Noah ihn an, als habe er einen Geist vor sich. »Du bist ja verrückt«, sagte er endlich und wollte wieder auf die blinkende Taste drücken. »Sloan hat Angst vor Waffen.«
    »Hör mir zu, Noah!« versetzte Jack scharf. »Sloan Reynolds ist Detective bei der Polizei von Bell Harbor. Ich weiß nicht, was sie im Schilde führt, aber sie will offensichtlich nicht, daß dies hier jemand erfährt.«
    Ein wirres Durcheinander von Bildern blitzte in Noahs Gedächtnis auf: Sloan in Carters Garten, wie sie ihn durch eine geschickte Bewegung zu Boden wirft; Sloan, die Courtney ein paar Selbstverteidigungsgriffe beibringt; Sloan, wie sie einen Mörder verfolgt und sich dabei an Wänden entlangpirscht und Hindernisse überspringt wie eine anmutige Gazelle. Nein, nicht wie eine Gazelle, sondern wie ein Cop!
    Ohne ein Wort der Erwiderung drückte Noah die Taste für Leitung zwei und nahm Paris’ Anruf entgegen. »Wann haben sie sie mitgenommen? ... Gut, beruhige dich. Dein Vater ist verständlicherweise durcheinander und kann daher nicht klar denken... Ich kümmere mich darum und rufe dich dann zurück.« Er legte auf und sah Jack mit völlig leerem Gesichtsausdruck an. »Wieso sollte sie mich belügen?«
    Bevor Jack diesbezüglich Spekulationen anstellen konnte, erschien Mrs. Snowden wieder auf der Türschwelle. »Ross Halperin ist am Telefon. Er sagt, es sei ein Notfall.«
    In diesem Moment kam auch noch Courtney ins Zimmer gerannt und stieß prompt mit Mrs. Snowden zusammen. »Sloan ist verhaftet worden!« rief sie und schaltete hastig den Fernseher an.
    »Ich werde Halperins Anruf entgegennehmen«, sagte Jack und griff nach dem Telefon, um mit Noahs Rechtsberater zu sprechen. Als er wenig später den Hörer auflegte, sah er Noah fest an und teilte ihm mit knappen Worten mit: »Das FBI hat einen Durchsuchungsbefehl gegen dich ausgestellt. In diesem Moment sind die Leute vom FBI - zusammen mit der Küstenwache und diversen Spezialeinheiten - gerade dabei, deine Schiffe nach illegalen Waffen zu durchkämmen.«
    Noah stand langsam auf und schüttelte ungläubig den Kopf. »Was? ... Aber wieso in aller Welt sollte sie mich belügen?«
    Courtney stand immer noch vor dem Fernseher und fluchte gerade über die Fernsehwerbung, die die Nachrich-tenübertragung unterbrach. »Noah, sieh nur!« rief sie dann aus, als die Berichte vom Tage fortgesetzt wurden.
    »Nicht nur wegen des Mordes an Edith Reynolds war heute ein harter Tag für die High Society von Palm Beach, Florida«, verkündete der Nachrichtensprecher soeben. »Vor knapp einer Stunde wurden auch noch zwei Yachten des Finanzmagnaten Noah Maitland vom FBI für eine Durchsuchung beschlagnahmt. Sehen Sie nun unseren Live-Bericht.«
    Jack erkannte den im Profil zu sehenden FBI-Agenten, der am Heck der Apparition stand, im selben Moment wie Noah.
    »Richardson !« Der Name entfuhr Noah wie ein Fluch.
    »Deine Sloan ist ein Cop, Noah«, sagte Jack scheinbar gelassen, »und ihr sauberer Freund hier ist ein FBI-Agent.«
    »Courtney!« stieß Noah hervor. »Verlasse sofort das Zimmer.«
    Sie warf einen ängstlichen Blick auf Noahs Gesicht und ging langsam rückwärts aus dem Büro. Trotz ihrer leichtzüngigen und oft respektlosen Bemerkungen über die Geschäfte ihres Bruders hatte sie niemals wirklich geglaubt, daß Noah etwas Schlimmes tat. »Sloan ist ein Cop?« fragte sie wie betäubt. »Und Paul ist vom FBI? Und sie beide wollen dir deine Yachten wegnehmen? Aber warum denn nur?«
    Als er sich ihr nun zuwandte und sie schweigend anstarrte, zuckte ein Muskel an seinem angespannten Kiefer. Die soeben eintretende Mrs. Snowden übernahm es schließlich, das Mädchen aus Noahs Büro zu schieben, bevor sie mit einem zögerlichen Blick auf ihren Chef sagte: »Mr. Maitland -Sloan Reynolds ist am Telefon.« Dann ging auch sie wieder hinaus und schloß die Tür.
    Noah starrte immer noch fassungslos auf den Fernseher, wo CNN Bilder von der Beschlagnahmung seines Eigentums zeigte. Dann ging er langsam zum Schreibtisch und nahm den Telefonhörer auf. Sloans Stimme klang etwas mitgenommen, aber relativ ruhig. »Noah, ich kann Mr. Kirsh in seinem Hotelzimmer nicht auftreiben. Man hat mich verhaftet.«
    »Ach wirklich?« sagte Noah mit samtener Stimme. »Darfst du nur einen Anruf

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