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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Handy ein Licht blinkte, das das Eintreffen eines Anrufs anzeigte. Paul langte hinüber und schaltete den Pager ein, um das Telefon am Klingeln zu hindern und sich weiterhin auf den wütenden Mann am anderen Ende der Leitung konzentrieren zu können.
    »Hast du kapiert, was hier vor sich geht, Paul? Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt? Es wird uns ein Vermögen und einen Haufen Arbeit kosten, auch nur einen Bruchteil der Beschwerden zu beantworten, mit denen Maitlands Anwälte uns eingedeckt haben.«
    »Was genau hat er gegen uns vorzubringen?«
    »Sehr aufmerksam von dir, mich das zu fragen«, erwiderte Brian McCade sarkastisch. Er raschelte mit den Papieren von Maitlands Anwälten, die sich auf seinem Schreibtisch türmten. »Schauen wir uns das mal an. Man beschuldigt uns des Hausfriedensbruchs, des Betrugs, der widerrechtlichen Beschlagnahme von Privateigentum...« Paul hörte sich die lange Litanei der Vorwürfe schweigend an. »Warte noch, dies hier habe ich selbst noch gar nicht gesehen«, sagte McCade bitter. »Man wirft uns auch noch >böswillige Inkompetenz< vor.«
    »Davon habe ich ja noch nie gehört. Seit wann ist Inkompetenz eine Gesetzesübertretung?«
    »Seit Maitlands Anwälte sie zu einer gemacht haben!« rief McCade wütend aus. »Mit einigen dieser Klagen werden sie wahrscheinlich die Gesetzgebung ändern. Sie haben die Macht, bis zum Obersten Gerichtshof zu gehen und die Gesetze umschreiben zu lassen.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Brian.«
    »Du solltest dir aber etwas einfallen lassen. In einer dieser Beschwerden fordert Maitland eine förmliche und öffentliche Erklärung, daß auf seinen Schiffen nichts Illegales gefunden wurde. Er will, daß du dich ganz brav bei ihm entschuldigst.«
    »Sag ihm, er soll zur Hölle fahren.«
    »Unsere Anwälte sind gerade dabei, dies in einer etwas höflicheren Form zu tun. Ich halte es aber nur für ratsam, wenn noch eine konkrete Möglichkeit besteht, daß er das Zeug, das du auf seinen Yachten gesucht hast, ohne unser Wissen von Bord geschafft hat.«
    Paul stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das hätte er nicht tun können. Er selbst ist nach seinem letzten Treffen in Südamerika, das an Bord der Apparition stattfand, in die Staaten zurückgeflogen. Wir haben die Yacht auf ihrem Rückweg immer im Visier gehabt und dasselbe gilt für die ganze Zeit, die sie hier in Palm Beach vor Anker gelegen ist.«
    »Du willst mir damit also sagen, daß sie in Südamerika keine illegalen Güter an Bord schaffen konnten, die ihr nicht gefunden hättet?«
    Paul nickte, bevor er kleinlaut erwiderte: »Richtig.«
    »Und dasselbe gilt für die Star Gazer?«
    »Auch das ist richtig.«
    »Wir müssen also davon ausgehen, daß Maitland unschuldig ist?«
    Paul dachte mit Schaudern an die Menschen, denen er durch seinen falschen Verdacht Schaden zugefügt hatte, doch er versuchte, McCade gegenüber gefaßt zu bleiben. »Man könnte es so ausdrücken. Das einzige, was wir ihm höchstens noch anhängen könnten, ist dieses Maschinengewehr, das wir gefunden haben. Es ist eine automatische Waffe und damit gesetzlich verboten.«
    »Danke für diese erleuchtende Bemerkung. Was sollen wir aber zu der Tatsache sagen, daß das Ding völlig veraltet und gar nicht mehr funktionstüchtig ist?«
    Paul seufzte wieder und dachte daran, wie Sloan Maitland entschlossen verteidigt hatte; offensichtlich war ihr Urteil wesentlich verläßlicher gewesen als sein eigenes. »Glaubst du, es würde Sinn machen, wenn ich Maitland einen Besuch abstatte und vor ihm zu Kreuze krieche? Vielleicht würde es sein erregtes Gemüt beruhigen.«
    »Er will nicht beruhigt werden, er will Blut sehen - dein Blut.«
    »Ich muß sowieso noch wegen einer anderen Sache mit ihm sprechen«, sagte Paul, der es wenigstens nicht unversucht lassen wollte, Maitland davon zu überzeugen, daß Sloan keine Ahnung von den gegen ihn gerichteten FBI-Ermittlungen hatte.
    »Wag dich bloß nicht in Maitlands Nähe«, warnte McCade mit bedrohlichem Unterton. »Du könntest dadurch unsere Verteidigungsstrategie gefährden. Hast du gehört, Paul? Dies ist kein Rat, sondern ein Befehl.«
    »Ich habe dich gehört.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, erhielt Paul noch zwei Anrufe von seinen Männern in Palm Beach. Er gab ihnen genaue Instruktionen; dann schenkte er sich ein Glas Wasser ein und ging hinüber zum Bett. Ernüchtert holte er seinen Koffer hervor und begann zu packen.
    Paris hatte fünfzig Minuten vergeblich auf Pauls

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