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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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wahrscheinlich des Mordes an Edith beschuldigen wird.«
    »Welche Ihrer Töchter?« fragte Dishler scheinheilig, um Zeit zu gewinnen.
    »Ich habe nur eine Tochter, die zählt«, schnauzte Carter. »Und sie hat ziemlich überzeugende Argumente dafür angeführt, daß Sie es sind, der Sloans Waffe unter ihre Matratze gelegt hat. Das würde nichts anderes bedeuten, als daß Sie der wahre Mörder sind.«
    Paris hatte erwartet, daß Dishler die Tat entschieden abstreiten würde, doch als er nun sprach, hatte seine Stimme einen so ungerührten und kalten Klang, daß sie erschauerte.
    »Sie hatten da ein kleines Problem, Carter, und Ihren Geschäftspartnern konnte das nicht verborgen bleiben. Sie baten mich, für eine Lösung zu sorgen, bevor es schlimme Konsequenzen nach sich ziehen würde, die uns alle zerstören könnten.«
    »Wovon sprechen Sie?« fragte Carter scheinbar ahnungslos, doch seine Stimme klang alarmiert.
    »Nun tun Sie nicht so, als wüßten Sie das nicht«, sagte Dishler scharf. »Edith hat ihr Testament geändert, bevor wir etwas dagegen unternehmen konnten. Sie hat Sloan darin ein großes Stück vom Kuchen vermacht, und dieses Geld kommt aus dem Hanover-Trust. Sloans Anteil an dem Trust hätte aus fünfzehn Millionen Dollar bestanden. Aber der Hanover-Trust besteht nur noch aus insgesamt fünf Millionen Dollar, da Sie ihn seit zehn Jahren beständig gemolken haben, um die Bank am Leben zu erhalten und Ihre ganzen anderen Verluste zu decken. Habe ich recht?«
    Nach einem kurzen Schweigen hörte Paris ihren Vater sagen: »Ich hätte Sloan dazu überreden können, das Geld in dem Trust zu lassen und sich mit den Zinsen zufriedenzugeben. Das habe ich ja mit Paris auch schon getan.«
    Paris hörte ein Geräusch, als habe Dishler mit der Hand auf den Tisch geschlagen. »Sloan ist nicht Paris: Sie ist Polizistin. Wenn sie eines Tages ihr Geld fordern würde und Sie es ihr nicht geben könnten, würde sie einen Mordszinnober veranstalten, und Sie und Ihre Bank wären damit erledigt.
    Ihre Partner konnten verständlicherweise nicht zulassen, daß es soweit kommt.«
    »Hören Sie verdammt noch mal damit auf, diese Leute meine Partner zu nennen! Wir haben nicht mehr als ein kleines geschäftliches Arrangement miteinander. Ich habe nur zugestimmt, ihr schmutziges Geld zu waschen, weil sie meiner Bank damals in den achtziger Jahren aus der Klemme geholfen haben. Leider mußte ich dann noch ein paar von ihren Leuten in Schlüsselpositionen setzen und Ihre Anwesenheit in meinem Haus tolerieren. Aber es war nie die Rede von Mord!«
    »Wir hatten keine andere Wahl, Carter. Wenn ich vorher gewußt hätte, daß Edith ihr Testament zugunsten von Sloan ändern würde, wäre die alte Dame noch früher gestorben -und zwar so, daß jeder es für einen natürlichen Tod gehalten hätte. Dies ist aber nicht der Fall, und so müssen wir uns nun mit diesem Problem herumschlagen.«
    Dishler machte eine Pause und fuhr dann fort: »Als ich durch einen Zufall von der Testamentsänderung Wind bekam, habe ich mich mit Ihren Partnern in Verbindung gesetzt, und diese wiederum mit ihren Anwälten. Sie fanden schließlich einen Ausweg: Sloan konnte nur am Antreten ihres Erbes gehindert werden, wenn ihr ein geplanter Mord nachgewiesen werden konnte. Ihre Partner wiesen mich an, diese Sache in die Hand zu nehmen, und das habe ich getan.«
    Paris hörte ihren Vater einen wütenden Fluch ausstoßen, der Dishler jedoch völlig ungerührt ließ. »Es ist doch nur ein Geschäft, Carter. Nehmen Sie es nicht zu persönlich. Immerhin hatten wir das Glück, daß Sloan eine eigene Waffe hatte.«
    Carters Stimme klang niedergeschlagen und resigniert. »Woher wußten Sie überhaupt, daß sie bei der Polizei ist und eine Waffe hat?«
    »Am Tag vor dem Ableben der armen Edith fragte ich Ihre Tochter, was sie von den wertvollen Perserteppichen im Erdgeschoß hielt. Ihre Antwort bestätigte den Verdacht, den ich schon seit längerem hegte, da sie sich in keinster Weise für die architektonischen Details Ihres Hauses zu interessieren schien: Sie hat nicht die geringste Ahnung von Innenarchitektur.«
    Es folgte ein vielsagendes Schweigen, bevor er fortfuhr: »Ich habe dann schnell über den Computer herausgefunden, daß sie ein Cop ist, und ein Anruf bei ihrer Dienststelle bestätigte dies. Kurze Zeit später hatten Ihre Geschäftspartner schon einen Plan ausgearbeitet und gaben mir die entsprechenden Anweisungen.« Leicht gereizt fügte er hinzu: »Das einzig

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