Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
Vom Netzwerk:
einverstanden?«
    Es war gar keine tolle Idee, und sie war auch nicht damit einverstanden. Sloan wandte sich um, blieb aber nicht stehen, sondern ging rückwärts weiter, um die Entfernung zwischen ihr und Noah Maitland zu vergrößern. »Klingt nett«, sagte sie, woraufhin sie Paul zuraunte: »Ich wünschte, wir könnten dem irgendwie entgehen.«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. »Ich wünschte, ich wüßte mehr über die Papiere, die Maitland unterschrieben haben will.«
    »Hast du einen Verdacht gegen Noah Maitland?«
    »Jeder hier ist verdächtig, außer dir und mir natürlich... Und auch was dich betrifft, bin ich mir gar nicht so sicher«, fügte er lächelnd hinzu. Dann wurde er wieder ernst und fuhr fort: »Ich frage mich, für welche Dokumente Maitland auch noch Edith Reynolds’ Unterschrift benötigt. Wenn wir das in Erfahrung bringen könnten, wäre das vielleicht schon ein Schritt in die richtige Richtung.«
    Sloan hatte den Eindruck, daß er ihr nur die halbe Wahrheit erzählte, aber sie wußte, daß es keinen Sinn hatte, ihn weiter auszufragen.
    »Wo bist du denn heute morgen Maitlands Vater begegnet?«
    »Auf dem Rückweg von meinem Lauf sah ich einen Mann einen Garten umgraben, und als er sich aufrichtete, hatte er offensichtlich Schmerzen. Ich blieb stehen, um ihm zu hel-fen, und habe mich dann ein Weilchen mit ihm unterhalten. Ich habe ihn zunächst für den Gärtner gehalten.«
    »Hast du irgend etwas zu ihm gesagt, das er nicht wissen darf?«
    »Nichts, was uns schaden könnte. Überhaupt habe ich ihm nur das Nötigste erzählt und nannte ihm auch nur meinen Vornamen. Ich konnte aber nicht verschweigen, wo ich wohne. Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Er dachte kurz nach. »Absolut nicht«, sagte er mit einem amüsierten Lächeln. »Maitlands Vater ist nicht der einzige, den du heute beeindruckt hast. Ich glaube, sein Sohn ist auch ziemlich begeistert von dir.«
    »Von mir? Das glaube ich nicht!«
    »Ich habe bemerkt, wie er dich ansieht. Und du hast es auch bemerkt, und es hat dich ziemlich nervös gemacht.«
    Sloan schien von seiner Vermutung gar nicht begeistert. »Männer wie Noah Maitland besitzen genug erotische Ausstrahlung, um ganz New York damit aufzuheizen, und sie wissen das auch. Sie benutzen diese Macht bei jeder Gelegenheit. Und ich bin nur eine dieser zahlreichen Gelegenheiten.«
    »Ach ja, funktioniert das tatsächlich so? Wie viele Männer wie Noah Maitland hast du denn schon kennengelernt?«
    »Ich habe eine besondere Nase für diesen Typ Mann geerbt«, versetzte sie. »Und aus diesem Grund bin ich immun gegen ihn.«
    »Was meinst du denn damit?«
    »Meine Mutter. Nach allem, was sie mir erzählt hat - und nach allem, was ich nun mit eigenen Augen sehe -, ist mein Vater der gleiche Fall wie Noah Maitland. Wußtest du übrigens, daß Paris in ihn verliebt ist? Sie sind so gut wie verlobt.«
    Da sie schon in der Nähe der Verandatreppe waren, senkte Paul seine Stimme. »Paris ist nicht verliebt in ihn. Dein Vater ist derjenige, der eine Heirat zwischen ihr und Maitland vorantreibt. Sie will ihn gar nicht heiraten. Leider«, fügte er nachdenklich hinzu, »heißt das nicht unbedingt, daß sie am Ende nicht doch nachgeben und ihn tatsächlich zum Mann nehmen wird. Beide Männer schüchtern sie ein.«
    »Woher weißt du denn das alles?«
    »Einen Teil davon hat sie mir heute morgen beim Frühstück anvertraut. Den Rest habe ich selbst herausgefunden.«
    »Sie hat dir das selbst erzählt?« fragte Sloan ungläubig. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sie so offenherzig zu jemandem ist. Und wieso sollte sie gerade dich als Vertrauten wählen?«
    »Weil ich sie nicht einschüchtere. Andererseits bin ich aber auch ein Mann, und da sie sich Männern im allgemeinen unterlegen fühlt, meinte sie mir antworten zu müssen, als ich ihr ein paar konkrete Fragen stellte.«
    »Das ist so traurig«, sagte Sloan sanft und blieb vor der Hintertür des Hauses stehen. »Ich hatte nicht erwartet, daß ich sie mögen würde. Ich will sie auch gar nicht mögen.«
    Er grinste. »Aber du tust es bereits. Und du wirst auch versuchen, sie vor den beiden Männern zu beschützen, während du hier bist.«
    Manchmal ging ihr Paul Richardsons Allwissenheit wirklich auf die Nerven. »Wieso bist du deiner Sache so sicher? Wie kommst du überhaupt auf die Idee, daß ich so etwas tun würde?«
    Ihr verhaltener Zorn ließ ihn unbeeindruckt. »Du wirst nicht anders können«, sagte er ernst, aber nicht

Weitere Kostenlose Bücher