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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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automatisch öffnete. »Ich habe gar nicht bemerkt, daß du irgendeinen Schalter betätigt hast, um das große Hoftor oder die Garage hier zu öffnen«, sagte Sloan.
    »Alle unsere Wagen sind mit versteckten elektronischen Signalgebern ausgestattet. Wenn ich auf das Garagentor zufahre, nimmt das Gerät an meinem Wagen Kontakt mit seinem Pendant an der entsprechenden Garageneinfahrt auf. Dasselbe gilt für das Tor an der Hofeinfahrt.«
    »Das heißt also, daß niemand Unerwünschtes hier ein-oder ausfahren kann?« fragte Sloan.
    »Wenn Nordstrom jemanden einmal hereingelassen hat, kommt er auch wieder heraus. Unter den Pflastersteinen im Hof sind Sensoren eingebaut, die das Tor öffnen, sobald ein Wagen darüber hinwegrollt. Ansonsten müßte Nordstrom das Tor immer persönlich öffnen, wenn ein Lieferwagen oder einer der Bediensteten das Anwesen verlassen will.«
    »Ihr seid ja wirklich bestens abgesichert«, sagte Sloan mit einem Lächeln.
    »Vater ist unheimlich sicherheitsbedürftig.«
    Sloan befürchtete, daß er dazu auch allen Grund hatte.

21
    Gary Dishler kam gerade aus einem in der Nähe der Haupttreppe gelegenen Zimmer im Erdgeschoß, als Paris und Sloan das Haus betraten. »Mrs. Reynolds hat schon nach Ihnen gefragt«, sagte er zu Paris. »Sie ist oben in ihrem Zimmer.«
    »Ist sie in Ordnung?« fragte Paris besorgt.
    »Nun, wenn sie an irgend etwas leidet, dann ist es Langeweile«, beruhigte er sie.
    Während Paris sich von ihm bestätigen ließ, welche Fernsehprogramme die Überwachungskameras aktivierten, beobachtete Sloan den Butler, der sich ganz in der Nähe aufhielt. Nordstrom war etwa eins neunzig groß, blond und blauäugig, muskulös gebaut und von rosiger Gesichtsfarbe. Auf dem Weg nach oben gestand sie Paris ihren Eindruck von ihm. »Er sieht eher wie ein Leibwächter als wie ein Butler aus.«
    »Ich weiß«, erwiderte Paris mit einem Lächeln. »Er ist wirklich ein Riese.«
    Die beiden jungen Frauen waren in bester Laune, als sie Edith Reynolds’ Schlafzimmer betraten. Die alte Dame thronte auf einem braunen Samtsofa im hintersten Winkel eines Raums, der fast so groß war wie Sloans Haus und in dem sich so viel klobiges und düsteres Mobiliar angesammelt hatte, daß Sloan einen Anflug von Klaustrophobie verspürte.
    Mrs. Reynolds sah ihnen mißtrauisch entgegen, nachdem sie ihre Brille abgenommen und ihr Buch zur Seite gelegt hatte. »Ihr wart ja den ganzen Tag weg«, sagte sie vorwurfsvoll. »Nun«, wandte sie sich dann an Paris, »wie war Sloans erste Golfstunde?«
    »Wir sind gar nicht im Club gewesen«, sagte Paris.
    Edith zog mißbilligend ihre weißen Augenbrauen zusammen, doch bevor sie etwas erwidern konnte, meldete Sloan sich zu Wort. Im Versuch, geichzeitig Paris vor dem Unmut der alten Frau zu schützen und deren Laune zu bessern, erzählte sie in scherzhaftem Ton von ihrer Weigerung, Golf zu spielen. »Paris hat wirklich versucht, mich zum Golf zu überreden, aber ich habe sie erst inständig um Gnade gebeten und mich dann geweigert, aus dem Auto zu steigen. Sie hat sogar noch versucht, mich herauszuziehen, aber Gott sei Dank bin ich stärker als sie. Dann wollte sie mich mit einem Golfschläger verprügeln, aber ich habe sie daran erinnert, daß wir besser nicht in der Öffentlichkeit auffallen sollten; und so mußte sie schließlich nachgeben.«
    »Du bist wirklich impertinent«, erklärte Edith, doch sie hatte offensichtlich Schwierigkeiten, ihre schlechte Laune aufrechtzuerhalten.
    Sloan sah sie vergnügt an. »Ja, ich weiß; aber ich kann einfach nichts dagegen tun.«
    »Ich bin immerhin deine Urgroßmutter, daher solltest du etwas mehr Respekt vor mir haben.«
    »Gut, du hast recht, Urgroßmutter«, sagte Sloan besänftigend, wohl wissend, daß die alte Frau es gerne hörte, wenn sie sie so nannte.
    In der Tat verzogen sich Edith Reynolds’ Lippen zu einem widerstrebenden Lächeln. »Du bist wirklich ein unverschämt starrköpfiges Mädchen.«
    Sloan nickte schmunzelnd. »Meine Mutter sagt das auch immer.«
    Edith merkte, daß sie Sloans Schlagfertigkeit nicht gewachsen war, und um wenigstens ihr Gesicht zu wahren, entließ sie ihre Urenkelin mit einer schnellen Handbewegung. »Nun geh schon! Ich habe genug von deinen Scherzen. Außerdem muß ich mit Paris allein sprechen.«
    Sloan war sehr zuversichtlich, daß Paris nun nicht mehr für den verhinderten Golfunterricht getadelt werden würde, und tat, wie ihr geheißen wurde. Im Vorbeigehen warf sie der etwas hilflos

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