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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Familie ihren wahren Beruf verheimlicht hatte. Falls aber Carter doch schuldig war, würde Paris unweigerlich das ganze Ausmaß ihres Betrugs erfahren, und Sloan fürchtete sich davor, wie sie reagieren würde.
    Wie auch immer die Geschichte enden würde: Sloan saß in der Falle. Sie durfte nichts sagen, das Pauls Ermittlungen gefährden konnte, und so entschloß sie sich für einen Kompromiß. Sie wollte sich zwar an Pauls Anweisungen halten, aber, wo dies möglich war, doch bei der Wahrheit bleiben, um Paris’ spätere Enttäuschung in Grenzen zu halten. »Die Wahrheit ist, daß wir eigentlich nur Freunde sind. Ich... fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken, zu euch zu kommen. Paul hat mich dazu überredet, es doch zu tun, und er erbot sich auch, mich zu begleiten.«
    »Paul hat dir sozusagen seine moralische Unterstützung angeboten«, schloß Paris. »Er ist wirklich nett. Bei ihm weiß man sofort, daß man ihm vertrauen kann.«
    Sloan nahm sich im stillen vor, in Zukunft gegenüber Paris’ Urteil über einen Mann skeptisch zu sein. »Und was ist mit Noah und dir?« fragte sie schnell, um von sich abzulenken. »Carter hat gesagt, daß ihr beide so gut wie verlobt seid.«
    »Vater möchte unbedingt, daß wir heiraten. Ich habe ihm gesagt, daß ich Noah nicht heiraten will, aber er versteht es einfach nicht.«
    »Wieso nicht?«
    Paris schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln. »Wahrscheinlich weil Noah bildschön, steinreich und dazu ein brillanter Gesellschafter ist; die meisten Frauen sind so verschossen in ihn, daß sie die größten Torheiten für ihn begehen würden. Wie auch immmer, auch Noah ist nicht daran interessiert, mich zu heiraten, und so haben wir eine heimliche Abmachung getroffen, wie wir das Problem umgehen können.«
    »Welche Abmachung denn?«
    »Noah wird einfach nicht um meine Hand anhalten«, sagte Paris lachend, während sie in die Einfahrt ihres Hauses einbogen. Das Tor öffnete sich wie von selbst, ohne daß Paris anhalten und den Knopf drücken mußte. Sloan fragte sich unwillkürlich, wie das Haus überwacht wurde, nicht nur weil es sie persönlich interessierte, sondern weil das auch für sie und Paul eine nützliche Information sein konnte.
    »Hast du niemals Angst in diesem Haus?«
    »Angst? Wovor denn?«
    »Vor Einbrechern oder unerwünschten Besuchern. Dieses Haus ähnelt mehr einem Museum als einer Privatwohnung. Wenn ich ein Dieb wäre, würde ich annehmen, daß es hier viele wertvolle Dinge zu stehlen gibt.«
    »Ach, wir sind hier vollkommen sicher«, erwiderte Paris. »Die Mauern, die das Anwesen eingrenzen, sind mit Infrarotstrahlern ausgestattet. Sie schalten sich am Abend automatisch an, zusammen mit dem hauseigenen Alarmsystem. Dann sind überall auf dem Gelände noch zehn Kameras verteilt. Hast du denn Angst?«
    »Ich... Nun, ich glaube, ich mache mir einfach oft Gedanken darüber, wie man sich vor allen möglichen Dingen schützen kann«, sagte Sloan, indem sie so nahe wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben versuchte.
    »Daher hast du wohl auch einen Selbstverteidigungskurs gemacht«, folgerte Paris und beschloß, die Besorgnis ihrer Schwester durch weitere Auskünfte über das Sicherheitssystem zu besänftigen. »Wenn du das Gefühl hast, daß irgend etwas nicht stimmt, brauchst du nur einen der Fernseher im Haus anzuschalten und kannst dann alles sehen, was von den Kameras draußen aufgenommen wird. Ich weiß nicht mehr genau, welche Fernsehprogramme den zehn Kameras entsprechen, aber Gary wird uns das mit Sicherheit sagen können. Vater hat ihn mit der Überwachung des neuen Sicherheitssystems betraut. Ich werde ihn nachher gleich danach fragen.«
    »Danke«, sagte Sloan etwas lahm, da sie ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Solltest du in Gefahr sein oder irgend etwas Beängstigendes bemerken, kannst du auf jedem Telefonapparat im Haus die Taste mit dem Pfundzeichen drücken. Das solltest du aber nur tun, wenn es wirklich notwendig ist. Ich habe es mal aus Versehen getan, kurz nachdem das System installiert wurde. Eigentlich wollte ich nur vom Haus aus das Tor öffnen, aber ich hatte vergessen, daß ich vor dieser noch die Intercom-Taste drücken mußte.«
    »Und was passierte dann?«
    »Es war die Hölle«, kicherte Paris. »Bei der Polizei ging ein Alarmruf ein, überall auf dem Anwesen fingen Sirenen an zu heulen, und alle Lichter schalteten sich an.«
    Sie fuhr um das Haus herum und auf die Garageneinfahrt mit sechs verschiedenen Türen zu, von denen eine sich

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