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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Autodafe?«
    »In diesem Falle ist es dein Überwechseln zur Leda-Gruppe.«
    »Bist du wahnsinnig? Du weißt, was diese Kerle von uns halten, ganz besonders von mir. Ich hätte Glück, wenn ich mit dem Leben davonkäme.«
    »Was nur beweist, wie schlecht deine Menschenkenntnis ist. Sicher, eine Zeitlang wird es hart für dich sein, aber es ist der einzige Weg, sich möglichst schnell Respekt zu verschaffen.«
    »Hank, du bist übergeschnappt. In der Gruppe wäre ich tatsächlich ein Anfänger - und was für einer!«
    »Das ist es ja eben«, fuhr Hank ruhig fort. »Wir sind alle Anfänger - aber in unserer eigenen Gruppe merken wir es nicht. Doch wenn wir uns umschreiben lassen, befinden wir uns bei einer Gruppe, die sich hier wirklich auskennt - und vielleicht färbt das auf uns ab.«
    »Sagtest du >wir    »Ja.«
    »Ich verstehe. Du möchtest in die andere Gruppe, deshalb hältst du mir eine Moralpredigt. Ein feiner Kumpel bist du!«
    Er grinste nur und war nicht im geringsten verlegen. »Braver Bill! Wenn man ihm erst ein paarmal eins auf den Kopf gibt, merkt er, wo es gebumst hat. Und - so schlimm wird es nicht. In genau vier Monaten und neun Tagen sind wir keine Anfänger mehr.«
    »Weshalb das genaue Datum?«
    »Weil es das Ankunftsdatum der Mayflower ist - sobald die nächsten Pionierjungen ankommen, sind sie die Anfänger.«
    »Ach so!«
    Immerhin, wir schafften es - und es war anfangs hart, besonders für mich. so wie an dem einen Abend, wo sie sich erzählen ließen, wie man ein Held wird. Einer der Knilche hatte die Sache mit dem Meteoriten spitzgekriegt. Aber sie schikanierten uns nicht allzu sehr, und wenn Sergej sie dabei erwischte, stellte er sich auf unsere Seite. Nach einer Weile wurde es ihnen selbst zu langweilig.
    Sergej war überhaupt so edelmütig, daß ich ihm am liebsten einen Tritt versetzt hätte.
    Die beiden einzigen Abzeichen, die ich noch brauchte, um die Probezeit zu bestehen, waren Agronomie und planetarische Ökologie, mit besonderem Bzug auf Ganymed. Beide waren schwer, aber es lohnte sich, wenn man sich näher mit ihnen befaßte. Auf Ganymed waren sie sogar lebenswichtig, also nahm ich mir beide Fächer vor.
    Ökologie ist dis verwickeltste Ding, mit dem ich mich je beschäftigt habe. Ich sagte das auch George, und er meinte, daß Politik vielleicht noch schlimmer sei - doch bei genauerem Hinsehen erschien mir Politik nur als ein Aspekt der Ökologie. Im Lexikon steht, daß Öcologie >die Lehre von den Beziehungen der Lebewesen zur Umwelt< ist. Das sagt nicht viel aus, oder? Ebensogut kann man einen Wirbelsturm als Luftbewegung definieren.
    Das Schwierige bei der Ökologie ist, daß man nie weiß, wo man beginnen soll, weil jeder Punkt alle anderen Punkte beeinflußt. Ein unerwartetes Herabsinken der Temperaturen in Texas kann die Frühstückspreise in Alaska beeinflussen, was wiederum seine Auswirkungen auf den Lachsfang hat und so fort. Oder die alte Geschichte: die jungen Männer von England wanderten in die amerikanischen Kolonien aus. Das hieß, daß daheim alte Jungfern blieben. Alte Jungfern halten Katzen, und die Katzen fangen Feldmäuse, und die Feldmäuse zerstören die Hummelnester, und Hummeln sind wichtig für den Klee, und Kühe fressen Klee, und Kühe liefern Roastbeef für die Soldaten, die die Kolonien beschützen, in der sich die jungen Männer befinden - wodurch es alte Jungfern in England gibt.
    Nicht sehr wissenschaftlich, habe ich recht? Ich will damit sagen, daß man zu viele Veränderliche hat, die sich nicht durch feste Zahlen ausdrücken lassen. George behauptet, wenn man etwas nicht so zusammenstreichen kann, daß es sich durch ein paar Formeln wiedergeben läßt, dann soll man sich hüten, von >Wissenschaft< zu reden, und er bliebe lieber bei seinem Ingenieurberuf.
    Aber es gab auch ein paar ganz eindeutige Dinge bei der auf Ganymed angewandten Ökologie, wo man einhaken konnte. Insekten beispielsweise - auf Ganymed darf man unter keinen Umständen ein Insekt zertreten. Es gab keine Insekten auf Ganymed, als die ersten Menschen hier landeten. Die Insekten, die man jetzt findet, gehören zu dem Plan der Biologen und Ökologen. Sie wollen, daß die Insekten genau da, wo mn sie ausgesetzt hat, das tun, was man von Insekten erwartet: fressen und kleine Insekten in die Welt setzen.
    Natürlich Et ein Pfadfinder so erzogen, daß er nicht absichtlich Insekten zertritt, außer es handelt sich um Schwarze Witwen oder etwas Ähnliches - aber es will einem nicht in

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