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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nicht, daß wir viel zu tun haben? Ich muß jetzt diese Lunte anzünden, und ich bitte Sie, sich aus der Gefahrenzone zu entfernen.«
    »Häh?« machte Saunders. »Wie groß ist denn die Ladung? Wie weit muß ich weg?«
    Wenn er die Augen aufgemacht hätte, so hätte er sehen können, wie groß die Ladung war und wie weit er zurückgehen mußte. Paps sagte: »Oh, sagen wir mal anderthalb Meilen. Aber Sie können ruhig noch weiter gehen.«
    Saunders sah ihn an, knurrte verächtlich und verschwand. Wir zogen uns zurück und warteten, bis die Detonation vorbei war. Während ich die nächste Ladung zurechtmachte, konnte ich sehen, wie sich Georges Lippen bewegten. Nach einer Weile sagte er: »Wenn ich das Gewicht von Flußschlamm einigermaßen richtig geschätzt habe, dann braucht Mister Saunders allein für sein Land eine ganze Schiffsladung der Mayflower. Das heißt, daß wir fünfhundert Ganymedjahre brauchen würden, um alle Farmer mit geeignetem Boden zu versorgen.«
    »Du hast die Covered Wagon vergessen«, sagte ich freundlich.
    George grinste mich an. »Ach so! Wenn das Schiff in Dienst gestellt wird, schaffen wir es vielleicht in zweihundertfünfzig Jahren, vorausgesetzt, daß keine neuen Einwanderer kommen und wir keine Kinder in die Welt setzen.« Er fügte stirnrunzelnd hinzu: »Bill, warum können so wenige angeblich erwachsene Menschen rechnen?«
    Da ich das auch nicht wußte, fügte er hinzu: »Los, machen wir mit den Sprengungen weiter. Ich fürchte, es geht nicht anders, auch wenn Freund Saunders es unwirtschaftlich findet.«
    An dem Tag, als die Stampfmaschine ankommen sollte, wartete ich am Ende der Straße. Sie walzte mit zwanzig Stundenkilometern heran und füllte die Straße von einem Ende bis zum anderen. Als sie an den Lavawall kam, blieb sie stehen. Ich winkte dem Mann am Steuer zu. Er winkte zurück, die Maschine ächzte ein paarmal, und dann holte sie ein Stück aus dem Lavawall heraus.
    Lava bereitete ihr überhaupt keine Schwierigkeiten. Sie zerbröselte das Gestein wie Erdnußschalen. Ein Vibrations-Schneidgerät, das sich unter dem Fahrgestell befand, schnitt einfach ein Stück heraus, das dann von der großen Stahlschaufel aufgehoben wurde.
    Der Fahrer konnte das gelöste Material entweder unter den schweren Walzen der Mischine zerstampfen, oder er konnte es auf die Seite werfen. Im Moment warf er es auf die Seite, und es entstand ein sauberer, gerader Weg zu meinem Grundstück. Er war zwar ein wenig staubig, aber das würde sich nach ein paar Regenfällen ändern.
    Das Ding machte einen fürchterlichen Lärm, aber den Fahrer schien es nicht im geringsten zu stören. Es machte ihm eher Spaß. Der Wind trieb den Staub in die entgegengesetzte Richtung, und er hatte die Maske aus dem Gesicht geschoben. Auf seinen Lippen war ständig ein Grinsen.
    Gegen Mittag hatte er unser Grundstück erreicht. Wir aßen zusammen, dann begann er die Farm für mich einzuebnen - fünf Morgen, der Rest mußte warten. Das war übrigens Glück, denn ich bekam das Land Monate vor dem Zeitplan. Die Mayflower hatte bei ihrer zweiten Landung drei weitere Stampfmaschinen und nur wenige Siedler gebracht. Es war ein Kompromiß zwischen dem Rat von Ganymed und der Kolonialkommission.
    Der Lärm wurde noch schlimmer, als sich die Maschine in das Felsgestein fraß, aber für mich war es Musik, und ich beobachtete sie unentwegt. Jede volle Baggerschaufel bedeutete ein Stückchen Land für mich. Gegen Abend kam die Ablösung des Fahrers zusammen mit Paps. Wir beobachteten die Maschine eine Zeitlang gemeinsam, dann mußte Paps zurück. Ich blieb. Gegen Mitternacht suchte ich mir einen sonnengeschützten Platz abseits des Farmlandes und schlief für kurze Zeit ein.
    Dann schüttelte mich der Fahrer und sagte: »Aufwachen, Junge - da hast du deine Farm.«
    Ich stand auf, rieb mir die Augen und sah mich um. Fünf Morgen Land mit genügend Randfläche für die Bewässerungsgräben und einem kleinen Hügel in der Mitte, auf dem das Haus stehen sollte. Ich hatte eine Farm.
    Logisch wäre es nun gewesen, mit dem Haus anzufangen, aber ich schaffte es, vor dem festgesetzten Termin einen Quetscher aufzutreiben und mietete ihn für eine Woche. Ein Quetscher ist eine Miniatur-Stampfmaschine. Er wird mit einer Batterie und nicht mit einer Antenne betrieben, er ist nahezu narrensicher, so daß ihn auch ein Kind bedienen kann, und er zerkleinert die Brocken, die von der Stampfmaschine übriggelassen wurden. Im Vergleich zur Stampfmaschine

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