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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ist er klein und verbraucht wenig Energie. Die Kolonie besaß etwa vierzig Stück.
    Nachdem die Stampfmaschine den Boden bearbeitet hatte, blieb faustgroßes Geröll bis zu einer Tiefe von etwa einem Meter liegen. Der Quetscher war mit Schüttelrosten für verschiedene Steingrößen versehen. Man fuhr zuerst einmal mit dem obersten Schüttelrost durch das Geröll. Dadurch wurden die größten Brocken aufgenommen, in einen Fülltrichter geleitet und dort zu Walnußgröße zerkleinert.
    Bei der nächsten Fahrt nahm man den mittleren Rost und stellte die Quetschrollen im Fülltrichter feiner ein. So ging es fort, bs schließlich die obersten zwanzig Zentimeter feiner Sand waren.
    Immer rundherum ging es, Zoll um Zoll. Um den gemieteten Quetscher richtig ausnützen zu können, mußte man ihn vierundzwanzig Stunden am Tag einsetzen. Den ersten Tag blieb ich allein dran. Ich aß im Sattel. Paps löste mich nach dem Abendessen ab, und dann kam Hank aus der Stadt, und wir wechselten uns die ganze Nacht ab. Wir hatten gerade Lichtphase, und das war günstig.
    Am Spätnachmittag des folgenden Tages fand Vater Schultz mich schlafend vor dem Armaturenbrett und schickte mich in sein Haus, damit ich mich einmal ausruhen konnte. Danach tauchte immer einer von den Schultzes auf, wenn ich mehr als vier oder fünf Stunden gearbeitet hatte. Ich weiß nicht, wie Paps und ich die Dunkelphase ohne die Schultzes geschafft hätten.
    Aber so halfen sie, und als ich den Quetscher zurückgeben mußte, hatte ich beinahe dreieinhalb Morgen Land fertig. Man mußte es nur noch mit Bakterienboden vermischen.
    Der Winter näherte sich, und ich hatte mir fest vorgenommen, mein Haus zu errichten und während des Wintermonats darin zu wohnen, doch dazu mußte ich mich ziemlich beeilen. Zuerst mußte ich irgend etwas säen, damit der Oberboden nicht mit dem Tauwasser weggeschwemmt wurde. Das kurze Ganymed-Jahr ist keine schlechte Idee, und ich bin froh, daß sie es eingeführt haben; terranische Winter sind einfach zu lang. Aber man ist dauernd auf dem Sprung.
    Vater Schultz riet mir zu Gras. Das mutierte Gras würde in sterilem Boden ähnlich wie in einer Hydroponik-Lösung wachsen. Und die Wurzelmassen würden meinen Boden festhalten, auch wenn sie im Winter abstarben. Dazu kam, daß sich durch die Wurzeln die Bakterien besser ausbreiteten.
    Bakterienboden ist im Grunde nichts anderes als gute dunkle Erde von Terra, in der es von Bakterien und Pilzen und mikroskopisch kleinen Würmern wimmelt - alles, was man braucht, bis auf die großen Angelwürmer. Die muß man selbst hinzufügen. Trotzdem konnte man nicht einfach ein paar Lastwagen terranischen Boden in ein Schiff kippen und nach Ganymed transportieren. Denn in jeder Schaufel Erde sind zwar Hunderte von Dingen, die man zum Anbau braucht, aber auch Hunderte von schädlichen Bakterien wie Tetanuskeime, Sporen und Unkrautsamen. Die meisten sind so klein, daß man sie mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmen kann, und einige davon können nicht einmal herausgefiltert werden.
    So mußte man also auf der Erde reine Kulturen von allen Bakterien züchten, die man im Boden haben wollte. Das Erdreich selbst bestrahlte man, bis es absolut keimfrei war, und durchsetzte es dann mit den laborgezüchteten Bakterien und Pilzen. Auf Ganymed wurde dieser Boden anschließend im Verhältnis eins zu sechs mit hiesigem Boden vermischt und verkauft.
    Man bemühte sich aus allen Kräften, Infektionen zu vermeiden. Ich weiß nicht, ob ich es erwähnte, aber auf der Schiffsreise wurden unsere Kleider und unser Gepäck sterilisiert, und wir mußten vor dem Aussteigen ein besonderes Bad über uns ergehen lassen. Es war das erste richtige Bad nach zwei Monaten.
    Der Traktor der Kolonie lieferte den Bakterienboden ab, auf den ich Anspruch hatte, um meine Farm bestellen zu können. Ich ging früh am Morgen von den Schultzes weg, um die Leute zu empfangen. Es gibt übrigens verschiedene Auffassungen darüber, wie man den Bakterienboden verteilt. Einige Siedler breiten ihn einfach aus und gehen das Risiko ein, daß er vernichtet wird. Einige bilden im Abstand von zwei bis drei Meter kleine Vertiefungen - eine sichere, aber mühsame Methode. Ich überlegte unentschlossen, als ich etwas die Straße entlangkommen sah.
    Es waren sechs Männer mit Schubkarren. Sie kamen näher, und ich erkannte alle männlichen Schultzes. Ich ging ihnen entgegen.
    Jeder von diesen Schubkarren war mit Abfall beladen, und alles war für mich

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