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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ich. »Wir haben vor, neue Städte aufzubauen, damit mehr Siedler herkommen können. Sie werden das Land aufbereiten wie in Leda.«
    »Ja, aber wo endet das? Wir haben jetzt drei Schiffe, die regelmäßig hierherfliegen. In Kürze wird alle drei Wochen ein Schiff kommen, dann jede Woche, dann jeden Tag. Wenn wir nicht verdammt vorsichtig sind, wird es auch hier Rationen geben wie auf der Erde. Bill, weißt du, wie schnell die Bevölkerung auf der Erde wächst?«
    Ich mußte zugeben, daß ich keine Ahnung hatte.
    »Es sind mit jedem Tag hunderttausend Menschen mehr. Rechne das einmal aus!«
    Ich tat es. »Das wären fünfzehn bis zwanzig Schiffsladungen pro Tag. Dennoch, ich könnte mir vorstellen, daß wir größere Schiffe bauen würden, um sie alle hierherzubringen.«
    »Ja, aber wohin mit ihnen? Jeden Tag würden doppelt so viele Menschen landen, als jetzt auf Ganymed sind. Uid das über Wochen, Monate und Jahre! Man muß die Bevölkerungszahl der Erde stabil halten, heißt es. Ich sage dir, so funktioniert es nicht. Der Tag wird kommen, an dem wir die Einwanderung vollkommen unterbinden müssen.« Er sah sich um als erwartete er einen Widerspruch.
    Er wurde nicht enttäuscht. Jemand sagte: »Ach, hör doch auf, Seymour! Glaubst du, dir gehört der Planet, weil du zufällig als einer der ersten hier warst? Du hast dich ins Land geschwindelt, als die Regeln noch lax waren.«
    »Man kann nicht gegen Mathematik ankämpfen«, beharrte Seymour. »Ganymed muß so bald wie möglich selbständig werden - und dann müssen wir den Einwanderern die Tür vor der Nase zuschlagen.«
    Paul schüttelte den Kopf. »Das wird nicht nötig sein.«
    »Was?« fragte Seymour. »Weshalb nicht? Beantworte mir diese Frage. Du vertrittst die Kommission. Welche Lösung hat die Kommission vorzuschlagen?«
    »Keine«, erwiderte Paul. »Deine Zahlen stimmen, aber deine Folgerungen sind falsch. Ganymed muß selbständig werden, das ist schon richtig, aber deine Schiffsladungen mit Emigranten kannst du vergessen.«
    »Und weshalb, wenn die Frage gestattet ist?«
    Paul sah sich in der Runde um und grinste entschuldigend. »Seid ihr in der Lage, euch eine kurze Doktorarbeit über Bevölkerungsdynamik anzuhören? Leider habe ich nicht Jocks Vorteile. Ich weiß über dieses Thema ziemlich gut Bescheid.«
    »Zurücktreten«, sagte jemand. »Platz für den Hauptredner.«
    »Also gut«, fuhr Paul fort, »ihr habt es euch selbst zuzuschreiben. Eine Menge Leute hatten den Gedanken, daß die Kolonisation durchgeführt wird, um den Bevölkerungsdruck und den Hunger auf der Erde zu lindern. Nichts könnte der Wahrheit ferner sein.«
    »Häh?« machte ich.
    »Hör nur weiter zu. Erstens ist es physikalisch unmöglich, daß ein so kleiner Planet den Bevölkerungsüberschuß eines großen Planeten aufnimmt. Darin hatte Seymour ganz recht. Aber es gibt noch einen anderen Grund, weshalb uns diese Bevölkerungsflut nie erreichen wird - einen psychologischen Grund. Es gibt niemals so viele auswanderungswillige Menschen, wie nötig wären, um den Geburtenüberschuß auszugleichen. Die meisten Menschen haben einfach keine Lust, ihre Heimat zu verlassen. Viele würden nicht einmal ihre Geburtsorte aufgeben und in eine andere Stadt ziehen.«
    Mister Villa nickte. »Ganz meine Meinung. Die Pioniere sind eine Rasse für sich.«
    »Richtig«, sagte Paul. »Aber nehmen wir einmal einen Moment lang an, daß hunderttausend Leute bereit wären, auszuwandern und daß Ganymed und die anderen Kolonien sie aufnehmen könnten. Würde das die Situation auf der Erde ändern? Nein!«
    Er schien mit seiner Rede am Ende zu sein. Schließlich sagte ich: »Entschuldige meinen starren Blick, Paul, aber weshalb würde es nichts ändern?«
    »Schon mal biologische Ökologie vom mathematischen Standpunkt aus betrachtet?«
    »Ah - nein.«
    »Aber du weißt, daß nach den größten Kriegen der Erde die Bevölkerungszahl immer stieg, ganz gleich, wie viele Soldaten fielen? Das Leben ist nicht nur hartnäckig, wie Jock es ausdrückt. Das Leben ist explosiv. Die Grundtheorie der Bevölkerungsmathematik, für die es bisher noch keine Ausnahme gibt, ist folgende: Die Bevölkerung vermehrt sich grundsätzlich so lange, bis sie am Rande der Vernichtung steht. Mit anderen Worten - wenn wir der Erde täglich hunderttausend Menschen abnehmen, werden zweihunderttausend zur Welt kommen.«
    Einen Moment lang schwiegen alle. Dann sage Sergej: »Das ist ein düsteres Bild, Boß. Und die Lösung?«
    »Es gibt

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