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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ist ein unleidlicher alter Drachen. Sie hält Raumpiloten für etwas Besonderes - für eine Art Superrasse. Zumindest führt sie sich so auf. Kürzlich hatte die Kommission sie gezwungen, einen Ersatzpiloten zu nehmen; es ist einfach zu viel Arbeit für einen einzigen Piloten. Man hatte auch versucht, ihr einen Kopiloten zu geben - eine indirekte Methode, sie zu bewegen, sich pensionieren zu lassen -, aber sie war härter als die Kommission. Sie hatte gedroht, eine Bruchlandung zu machen. und niemand wagte auszuprobieren, ob es sich um einen Bluff handelte. Man war zu dieser Zeit absolut auf die Jitterbug angewiesen.
    Ursprünglich hatte die Jitterbug dem einzigen Zweck gedient, Vorräte und Passagiere zwischen Leda und der Jupiter-Station auf Barnards Mond hin und her zu befördern - aber das war zu einer Zeit gewesen, als die Schiffe von der Erde noch auf Ganymed landen konnten. Dann kam die Mayflower, und die Jitterbug übernahm den Fährdienst. Man sprach davon, eine zweite Fähre in Dienst zu stellen, aber sie war noch nicht fertig, und deshalb konnte Käpt’n Hattie alle in Schach halten.
    Ich muß eines zu Hatties Gunsten sagen: Sie konnte mit ihrem Schiff umgehen. Es schien, als wären ihre Nervenenden mit dem Schiffsrumpf direkt verbunden. Bei klarem Wetter schaffte sie sogar eine Gleitlandung, trotz unserer dünnen Luft. Aber ich glaube, es machte ihr mehr Spaß, die Passagiere mit einer richtigen Düsenlandung durchzuschütteln.
    Sie setzte uns ab, die Jitterbug nahm noch mehr Wassermasse auf, und ab ging es. Käpt’n Hattie mußte noch drei weitere Gruppen landen. Alles in allem versorgte die Jitterbug acht andere Pioniergruppen. In etwa drei Wochen würde sie zurückkommen und uns wieder aufnehmen.
    Der Leiter unserer Gruppe war Paul du Maurier, ein neuer Führer der Ausländer-Gruppe. Er hatte mich als Koch angenommen. Er war jünger als einige der Leute, die für ihn arbeiteten; außerdem rasierte er sich, wodurch er wie ein weißes Leghorn in einem Schweinestall auffiel und noch jünger aussah, als er war. Das heißt, er hatte sich rasiert, aber jetzt ließ er sich einen Bart wachsen. »Mähe das Gras lieber ab«, riet ich ihm.
    »Gefällt dir mein Bart nicht, Doktor Suppengrün?« Das war sein Spitzname für mich, seit er einen Eintopf gegessen hatte, der meine eigene Erfindung war. Aber er meinte es nicht böse.
    »Na ja, er verdeckt dein Gesicht, und das ist nicht schlecht, aber man könnte dich für einen von uns ungewaschenen Kolonisten halten. Und das paßt nicht zu einem Knaben der Kommission.«
    Er lächelte geheimnisvoll und sagte: »Vielleicht will ich das gerade.«
    »Vielleicht«, erwiderte ich. »Aber wenn du so wieder auf die Erde kommst, sperren sie dich in einen Zoo.« Er sollte mit dem gleichen Schiff wie ich, mit der Covered Wagon, auf die Erde zurück.
    Er lächelte wieder und sagte: »Ja, das würden sie.« Dann wechselte er das Thema. Paul war einer der gutmütigsten Menschen, denen ich je begegnet war, und obendrein war er so gescheit wie kein anderer. Er hatte seinen Doktor an der Universität von Venus studiert. Er war Ökologe und spezialisierte sich auf planetarische Entwicklung.
    Er wurde mit uns sturen Kolonisten fertig, ohne ein einzigesmal zu schreien. Manche Leute sind von vornherein zur Menschenführung geboren. Sie brauchen nicht grob zu werden.
    Aber zurück zur Landvermessung - ich sah nicht viel davon, da ich bis zu den Ellbogen in Töpfen und Pfannen steckte, aber ich wurde auf dem laufenden gehalten. Qis Tal, in dem wir uns befanden, war nach Fotos ausgewählt worden, die die Jitterbug gemacht hatte. Es lag nun an Paul, zu entscheiden, ob es sich für die Besiedlung eignete oder nicht. Es hatte den Vorteil, daß es in direkter Linie zu Energiestation Zwei stand, aber das war nicht wesentlich. Man konnte überall auf den Bergen Relais anbringen, und das würde man bei den meisten neuen Dörfern ohnehin tun müssen. Abgesehen von dem Sicherheitsfaktor für die Wärme - falle hatte es keinen Sinn, zusätzliche Energiestationen aufzubauen, wenn der ganze Planet das Potential einer einzigen Station nicht einmal voll ausnutzen konnte.
    Die Leute machten sich also an die Arbeit. Ein Ingenieurteam prüfte die Quellen und Bewässerungsmöglichkeiten, die Topographen vermaßen die Umrisse, ein Team aus Agronomen und Chemikern prüfte, welchen Boden die verschiedenen Felsformationen ergeben würden, und ein Architekt skizzierte eine Stadt mit umliegenden Farmen und einem

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