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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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erstürmen. Er würde die Geheimnisse der Wiedererweckung und die dieser Welt entschleiern, denn es galt für ihn als sicher, daß die Wesen, die diesen Planeten geformt hatten, auch für die Existenz des Turmes verantwortlich waren.
    »Stirb, Hermann Göring! Stirb und laß mich in Frieden!« rief jemand in deutscher Sprache.
    Burton öffnete die Augen. Außer den hell leuchtenden Sternen, die bleich durch das offene Fenster der Hütte schienen, war nichts zu sehen.
    Die Vision schwand. Er sah die schlafenden Körper von Frigate und Loghu auf den Matten an der gegenüberliegenden Wand und drehte den Kopf, um die unter einer Decke liegende Alice zu betrachten. Ihr helles Gesicht war ihm zugewandt, während das dunkle Haar sich kaum von der Matte, auf der sie ruhte, abhob.
    Am vorhergehenden Abend hatte das mit nur einem Mast ausgerüstete Boot, auf dem er und die anderen geflohen waren, eine freundlich wirkende Uferzone angelaufen. Der kleine Staat, der sich Sevieria nannte, beherbergte hauptsächlich Engländer des sechzehnten Jahrhunderts, die einen aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert stammenden Amerikaner zu ihrem Führer gewählt hatten. John Sevier, der Gründer des „verlorenen Staates“ Franklin, aus dem später Tennessee geworden war, hatte sich Burton und seinen Leuten gegenüber als ausgenommen gastfreundlich entpuppt. Er und seine Anhänger waren gegen die Sklaverei und hielten keinen Gast länger, als dieser bleiben wollte.
    Nachdem er ihnen erlaubt hatte, die Grale zu füllen, lud Sevier Burton und die anderen zu einer Feier ein, die dem Erweckungstag galt; anschließend war man in ein Gästehaus gebracht worden.
    Burton war zwar immer ein Mann des leichten Schlafes gewesen, aber diesmal war es ihm einfach unmöglich, Ruhe zu finden. Noch während die anderen längst schnarchten, hatte er sich herumgewälzt und nachgedacht. Erst als der Traum gekommen war, wurde ihm bewußt, daß er nicht länger an die Decke starrte. Und die Stimme, die seinen Traum zerrissen hatte, machte seinen Geist jetzt vollends klar.
    Hermann Göring, dachte Burton. Er hatte ihn getötet – aber er lebte natürlich irgendwo an diesem Fluß weiter. Und der Mann, der irgendwo in einer der Nebenhütten Görings Namen rief – war er ihm irgendwo begegnet?
    Oder plagten ihn lediglich die Erinnerungen seines irdischen Daseins?
    Burton warf die Decke zurück und erhob sich lautlos und schnell, legte einen mit Magnetverschlüssen versehenen Kilt an, legte den aus Menschenhaut gefertigten Gürtel um, bewaffnete sich und ging hinaus.
    Obwohl der Himmel mondlos war, überschütteten die dicht beieinanderstehenden Sterne die Ebene mit einer Helligkeit, die jene der mondbeschienenen Erde übertraf. Weithin war die Umgebung von verschiedenfarbigen Sternen und Wolken kosmischen Gases erleuchtet.
    Man hatte die Gästehäuser etwa sechshundert Meter vom Flußufer entfernt aufgestellt. Sie lagen auf der zweiten Hügelkette, und es gab insgesamt sieben dieser aus einem Raum bestehenden Bambushütten. In einiger Entfernung, unter den gewaltigen Ästen der Eisenbäume, Pinien und Eichen, erstreckten sich weitere Unterkünfte. Beinahe einen Kilometer weiter, auf der Spitze eines hohen Berges, lag ein kreisförmiger, von einer Palisadenwand umgebener Bezirk, dem man den offiziellen Namen >Das Rundhaus< gegeben hatte. Dort schliefen die Führungskader des Staates Sevieria.
    Alle sechshundert Meter entlang dem Flußufer hatte man Wachttürme errichtet.
    Auf den Plattformen brannten Feuer. Wächter hielten Ausschau nach etwaigen Invasoren.
    Burton vergewisserte sich, daß niemand ihn beobachtete, und machte sich dann zur nächsten Hütte auf. Er vermutete, daß das Stöhnen und die Schreie von dort gekommen waren.
    Als er den Grasvorhang an einem der Fenster beiseiteschob, fiel das Sternenlicht auf das Gesicht eines Schläfers. Burton unterdrückte einen überraschten Ausruf. Die Gesichtszüge des blonden jungen Mannes, der da vor ihm lag, waren ihm nicht unbekannt.
    Langsam verließ er seinen Standort und betrat auf nackten Sohlen die Hütte.
    Der schlafende Mann murmelte etwas, drehte sich etwas zur Seite und legte einen Arm über sein Gesicht. Burton blieb stehen, zog das Messer und drückte die Spitze sanft gegen die Kehle des anderen. Der Arm des Mannes fuhr zurück. Er öffnete die Augen und starrte Burton an, der sofort eine Hand auf den Mund des Überraschten preßte.
    »Hermann Göring! Versuchen Sie nicht, sich zu bewegen oder zu

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