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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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1983 und 2008 erfahren hatte, auf einem Lügengebäude fußte. Woher aber kam dann Monat? Immerhin war er einwandfrei kein Terrestrier. Es lag kein Grund vor, ihn nicht für ein Wesen von einem anderen Planeten zu halten.
    Aber ebenso wenig gab es momentan einen Anhaltspunkt, seine Anwesenheit auf der Flußwelt zu erklären.
    Burton verfügte jetzt also über zwei Möglichkeiten, die Ethiker unter den Menschen aufzuspüren: einmal durch Kazz, das andere Mal dadurch, daß sie sich mit ihrer Geschichte über das Jahr 2008 verrieten.
    Allerdings – die Menschheit lebte jetzt ja nicht nur in einer Welt, die sie mit Spekulationen versorgte, sondern auch in einer, die sie dazu zwang, Konsequenzen zu ziehen – bestand auch die Möglichkeit, daß ausschließlich die Agenten aus der Zeitepoche stammten, die jenseits von 1983 lag. Mit anderen Worten: ihre Geschichten konnten durchaus der Wahrheit entsprechen.
    Die Möglichkeiten waren vielfältig. Wie konnte er zum Beispiel wissen, ob die Erlebnisse, die Monat, Frigate und Ruach während seiner Abwesenheit gehabt hatten, wahr gewesen waren? Stimmte es zum Beispiel, daß Frigate mit jenem räuberischen Verleger zusammengetroffen war, der einst beinahe sein Untergang geworden wäre? Er hatte behauptet, endlich seine langersehnte Rache genommen und dem Mann einen Schlag auf die Nase versetzt zu haben.
    Frigate hatte nach diesem angeblichen Erlebnis einige Kratzer aufgewiesen, die ebenso von dem Kampf mit Sharkko und seinen Leuten wie von einem anderen Zusammenstoß herrühren konnten. Hatte er nicht oft genug betont, wie sehr er jede Art von Gewalt – sei sie nun körperlich oder verbal – verabscheute? Frigate war der typische Vertreter jener Menschenart, die sich zwar in allen Farben ihre Rache ausmalt, jedoch niemals dazu in der Lage wäre, sie auch auszuführen.
    Angenommen – bloß angenommen –, die Agenten legten sich Verkleidungen zu, die auf dem Aussehen und den Charakteren wirklich lebender Menschen basierten? Was, wenn der wirkliche Peter Jairus Frigate sich sonst wo auf diesem Planeten herumtrieb? Der Pseudo-Frigate brauchte nur den Eindruck zu erwecken, daß er derjenige sei, den das Interesse an Burtons irdischer Vergangenheit in dessen Nähe getrieben habe. Immerhin hatte er damit einen Grund vorzuweisen, sich Burton anzuschließen und in seiner Umgebung zu bleiben, ohne Verdacht zu erwecken. Und welcher Autor würde sich schon dagegen wehren, mit einem Mann zusammen zu sein, der nicht nur ein Kenner, sondern auch ein Verehrer seiner Werke war? Einer solchen Person konnte er einfach nicht mißtrauen.
    Trotzdem – warum sollte es für einen Agenten überhaupt nötig sein, die Identität eines anderen anzunehmen? War es nicht einfacher für ihn, demjenigen, den er zu beobachten hatte, in eigener Person entgegenzutreten?
    Vielleicht war es nicht gerade notwendig für solche Leute, sondern nur leichter und bequemer. Und daß er eines Tages der Person gegenüberstünde, die er nach außen hin verkörperte, war mehr als unwahrscheinlich.
    Eine Unmenge von Möglichkeiten. Hunderte von Fragen, die einer Antwort harrten.
    »Dick!« sagte Alice plötzlich. »Was ist denn los mit dir?«
    Unerwartet wurde er aus seinen Träumereien gerissen. Abgesehen von den Mitgliedern seiner Mannschaft und dem Mann, dem man das Boot gestohlen hatte, waren alle anderen verschwunden. Der Mann machte den Eindruck, als überlege er sich ernsthaft, von Burton einen Schadenersatz zu verlangen, und zögere nur, weil niemand mehr da war, der ihm den Rücken stärken konnte.
    Ein Wind kam auf, der die Wasser des Flusses leicht kräuselte und in den Dächern der Hütten raschelte. Die Snark dümpelte gegen die Kaianlage. Das Licht hatte sich von Gelbbraun zu einem blassen Grau verändert und verfärbte die ihn umgebenden Gesichter noch geisterhafter. Über dem Wasser zuckten dunkelrote Blitze, der Donner grollte wie ein Höhlenbär. Kazz und Besst warteten offensichtlich darauf, daß er endlich den Befehl zum Abrücken gab. Die anderen waren kaum weniger nervös als die beiden Neandertaler.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Burton. »Du hast mich gefragt, was wir tun, wenn sich herausstellt, daß König John keinen Platz mehr für uns hat? Nun, Monarchen verfügen über allerlei Möglichkeiten, für Platz zu sorgen, wenn sie es unbedingt wollen. Wenn er sich weigert, werde ich eben einen anderen Weg finden, auf das Schiff zu gelangen. Ich habe nicht vor, mich jetzt noch von irgend etwas oder

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