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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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gefolgt ist und in der Hütte belauscht hat.«
    »Weder Besst noch ich machten irgendwelchen Lärm. Wir waren so leise wie ein Wiesel, das sich an ein Kaninchen heranschleicht.«
    »Ich weiß. Sieh mal nach, ob unser Ruderboot noch da ist.« Bald war Kazz zurück. »Das Boot ist noch da.«

27
    Burton weckte Loghu und Alice. Während sie heißen Kaffee tranken, informierte er sie über alles, was passiert war, seit er mit den Ethikern Bekanntschaft gemacht hatte. Natürlich waren auch die Frauen im höchsten Grade überrascht, aber sie schwiegen und unterbrachen seine Geschichte nicht ein einziges Mal. Als er fertig war, bestürmten sie ihn mit Fragen, aber Burton vertröstete sie auf später, denn bald würde der Morgen grauen, und das bedeutete, daß es Zeit wurde, zum nächsten Gralstein zu gehen, um die Vorräte zu ergänzen.
    Alice war die einzige gewesen, die zu Burtons Offenbarungen keinen Kommentar abgegeben hatte, aber es war offensichtlich und an ihren zusammengekniffenen Augen abzulesen, daß sie wütend war.
    »Tut mir leid, daß ich das alles von dir fernhalten mußte«, sagte Burton. »Aber sicher siehst du jetzt ein, wie notwendig mein Verhalten war. Stell dir nur vor, ich hätte dich über alles unterrichtet – und dann wärst du den Ethikern in die Hände gefallen. Sie hätte nur deine Gedanken zu lesen brauchen, um herauszufinden, daß sie einem Irrtum aufgesessen sind, als sie annahmen, ich hätte mein Gedächtnis verloren.«
    »Sie haben mich aber nicht«, fauchte Alice. »Und außerdem frage ich mich, wie sie überhaupt auf einen solchen Gedanken kommen sollten.«
    »Woher willst du eigentlich wissen, ob du nicht schon in ihrer Gewalt warst?« fragte Burton. »Du hättest ja nicht einmal eine Ahnung davon, wenn es so gewesen wäre.«
    Das versetzte ihr einen weiteren Schock. Bis zum Frühstück sagte sie kein Wort mehr.
    Das Frühstück nahmen sie unter außergewöhnlichen Umständen ein. Normalerweise war es für die Sonne ein leichtes, den Morgennebel innerhalb kürzester Zeit völlig zu beseitigen – aber heute war es anders. Während sonst der Himmel schnell aufklarte und auch den ganzen Tag über so blieb, türmten sich an diesem Morgen schwarze Massen vor der Sonne auf. Blitze zuckten, als wollten sie Teile des Firmaments absprengen und auf die Menschheit herunterprasseln lassen. Dann setzte ein Donnergrollen ein, das sie an das Gebrüll eines gigantischen, hinter den Bergwänden umherziehenden Bären erinnerte. Ein bleiches Licht legte sich über das Land und färbte es mit einem gelbbraunen Schimmer. Die Gesichter der Menschen, die sich bereits am Gralstein versammelt hatten, sahen aus, als habe sich der weiße Dunst auf ihre Züge gelegt.
    Kazz und Besst hockten sich hin und hielten den Kopf über ihre Nahrungsbehälter gesenkt. Sie machten den Eindruck, als erwarteten sie jede Minute einen unwillkommenen Gast. Kazz murmelte finster in seiner Stammessprache: »Der Bär, der die Bösen einsammelt, geht wieder um!«
    Besst brach beinahe in Tränen aus. »Wir müssen uns eine Hütte suchen, in der wir uns verstecken können. Es ist nicht gut, am Wasser zu sein, wenn er umgeht.«
    Auch die anderen erweckten in Burton den Eindruck, als konzentrierten sich ihre Gedanken nun einzig und allein auf ein sicheres Obdach. Plötzlich stand er auf und sagte laut: »Einen Moment, bitte! Ich würde sehr gerne wissen, ob jemand von euch ein Boot vermißt!«
    Ein Mann fragte: »Warum?«
    »Weil zwei Angehörige meiner Besatzung in der letzten Nacht desertiert sind. Ich glaube, daß sie ein Boot gestohlen haben, um von hier fortzukommen.«
    Die Leute vergaßen einen Moment lang den heraufziehenden Sturm und warfen einen Blick auf die Uferbank. Es verging keine Minute, dann berichtete jemand, sein Einbaum sei verschwunden.
    »Sie müssen jetzt schon sehr weit weg sein«, sagte Kazz. »Aber ich frage mich, ob sie flußauf- oder flußabwärts gefahren sind?«
    »Wenn es ein Nachrichtenübermittlungssystem in diesem Gebiet gibt, könnten wir das schnell in Erfahrung bringen«, sagte Burton. »Vorausgesetzt natürlich, sie sind nicht schon längst wieder an Land gegangen und haben sich in die Hügel begeben.«
    »Was sollen wir jetzt machen, Dick?« fragte Alice. »Wenn wir hier bleiben und nach ihnen Ausschau halten, entgeht uns die Chance, auf die Rex überzuwechseln.«
    Burton unterdrückte den Impuls, ihr zu sagen, daß er es für schwachsinnig hielt, ihn auf das Offensichtliche hinzuweisen.
    Alice war

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