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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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seinetwegen noch immer innerlich aufgebracht; es war besser, eine Zeitlang kleine Brötchen zu backen.
    »Monat und Frigate können den ganzen Tag über rüdem, sich heute Abend wieder an Land begeben und dann ein anderes Boot entwenden. Es wäre vertane Zeit, jetzt hinter ihnen herzujagen. Nein, wir versuchen das große Schiff zu erreichen und an Bord zu kommen. Aber irgendwann werden wir unsere Freunde wiedersehen, und dann…«
    »Reißen wir sie in Fetzen?« fragte Kazz.
    Burton zuckte die Achseln und machte eine hilflose Gebärde.
    »Das weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall haben sie einen Vorsprung. Sie können uns entweder vergessen – oder eine Falle stellen. Wenn wir erst einmal den Turm erreicht haben…«
    Mit träumerischem Blick rezitierte Alice:
    »Als ob auf sein Geheiß hin ich mich wandte
    In den geheimnisvollen Trakt, der, wie alle glauben,
    Den Dunklen Turm birgt…«
    Burton grinste wölfisch. »Browning würde… wird diese Welt als noch fantastischer einstufen, als die, die er in seinem Rasenden Roland beschrieben hat. Ich weiß deine Ansicht zu schätzen, Alice, auch wenn er es war, der sie zuerst formulierte, natürlich werden wir dem Dunklen Turm entgegenziehen.«
    »Ich habe keins von Alices Worten verstanden«, sagte Kazz. »Aber wir müssen uns allmählich fragen, wie wir es überhaupt bewerkstelligen sollen, daß man uns auf das Schiff läßt.«
    »Wenn König John Platz für uns hat, werde ich ihm unsere letzten Trümpfe anbieten – die freien Gräle. Das sollte selbst den Unerbittlichsten für uns einnehmen.«
    »Und wenn er keinen Platz hat?«
    Burton schwieg eine Weile. Das Ziehen in seinem Gehirn, das Gefühl, irgendeine Verbindung zwischen den Agenten übersehen zu haben, war während des Wortwechsels mit Alice wieder „zurückgekehrt. Erst jetzt sah er – oder bildete sich ein, es zu sehen –, wo der Punkt lag, der ihn die ganze Zeit über unbewußt beschäftigt hatte.
    Wie erkannten die Agenten sich überhaupt gegenseitig? Monat zu erkennen, war sicher kein Problem; er brauchte kein anderes Mittel, um sich zu identifizieren. Aber welches geheime Signal stand diesen Leuten zur Verfügung, um sich miteinander bekannt zu machen?
    Wenn sie die gleiche Fähigkeit besaßen wie die Neandertaler, konnten sie ihre Kollegen an den fehlenden Stirnsymbolen erkennen. Aber was, wenn sie das nicht konnten? Spruce war ziemlich überrascht gewesen, als er von Kazz’ optischem Talent erfahren hatte. Er hatte zwar kein Wort darüber verloren, aber sein Benehmen hatte dennoch deutlich gezeigt, daß ihm ein solches Phänomen noch nicht untergekommen war. Offenbar benutzten die Ethiker Maschinen dazu, die Symbole zu unterscheiden und sie für das zu verwenden, zu dem sie dienten. Möglicherweise geschah das von der Regenerationsblase aus, oder wo immer sich ihr Hauptquartier befinden mochte.
    Wenn sie also nicht dazu in der Lage waren, die Symbole mit unbewaffnetem Auge zu sehen, mußten sie über eine andere Art der Identifikation verfügen.
    Angenommen – bloß angenommen –, es existierte ein Abschlußdatum, ein Zeitpunkt, von dem an niemand mehr von der Erde – zumindest nicht auf dieser Welt – wiedererweckt worden war. Nach den Worten Monats, Frigates, Ruachs und Spruces war dieses Enddatum das Jahr 2008.
    Und wenn das nicht stimmte? Was, wenn es vor 2008 gelegen hatte?
    Burton hatte keine Ahnung, welches das wirkliche Datum sein mochte, denn er hatte niemanden kennen gelernt, der diesen Tag miterlebt hatte – ausgenommen die Agenten, die behauptet hatten, über das Jahr 1983 hinaus gelebt zu haben. Er nahm sich vor, jeden Menschen aus dem zwanzigsten Jahrhundert nach seinem Todesjahr zu fragen. Sollte sich herausstellen, daß niemand später als 1983 gestorben war, konnte er sicher sein, daß dort auch das Enddatum zu finden war.
    Es schien ihm plötzlich nicht mehr unmöglich zu sein, daß die Agenten einander durch eine einfache Geschichte identifizierten, die daraus bestand, daß sie behaupteten, das Jahr 2008 noch erlebt zu haben. Des weiteren mußten sie natürlich einige fiktive geschichtliche Ereignisse auf Lager haben, um die Lücke zwischen 1983 und 2008 zu füllen.
    Was eventuell bedeutete, daß es gar nicht der Wahrheit entsprach, wenn Monat behauptet hatte, den größten Teil der Menschheit ausgelöscht zu haben. Vielleicht war es zu diesem schrecklichen Gemetzel überhaupt nie gekommen. Es war tatsächlich überlegenswert, ob nicht all das, was er aus der Zeit zwischen

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