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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Pistole in Anschlag und feuerte. Eine Sekunde später brüllte neben ihm Velkas’ Waffe auf und machte ihn nur noch tauber.
    Sie schossen ununterbrochen. Zielgenauigkeit war bei dieser Entfernung unmöglich. Zwar verschossen die Mark-IV-Pistolen kostbare Bleikugeln, aber die Ladungen, die man benötigte, um die .6o-Millimeter-Geschosse in Rotation zu versetzen, erzeugten einen starken Rückstoß. Außerdem war diesmal der Wind nicht auf ihrer Seite.
    Die ersten beiden Salven gingen völlig daneben. Dann fiel der MG-Schütze um, und der andere Mann, der augenblicklich dessen Platz einnahm, ein paar Sekunden später. Es war nicht einmal sicher, ob die Pistolenkugeln sie direkt getroffen hatten. Genauso gut konnten sie von Querschlägern erledigt worden sein. Aber das spielte jetzt keine Rolle. Es war das Resultat, das zählte.
    Sturtevant und die Männer, die John trugen, hatten inzwischen das Deck zur Hälfte überquert. Die Propeller des Helikopters setzten sich in Bewegung, ohne daß Cyrano den von ihnen erzeugten Lärm hören konnte. Aber selbst wenn er sein volles Gehör zurückerhalten hätte: die Alarmsirenen der Rex übertönten jegliches Motorengeräusch.
    Cyrano packte Velkas’ Arm und zog den Mann zu sich heran. Ihm laut ins Ohr brüllend machte er dem Mann klar, daß er das MG übernehmen und jeden damit aufhalten solle, der Anstalten unternahm, den Helikopter anzugreifen. Dann deutete er auf eine Gruppe gepanzerter Männer, die jetzt vor einer Luke am äußersten Ende des Decks auftauchten.
    Velkas nickte und rannte hinaus.
    Erneut warf Cyrano einen Blick aus dem Fenster. Die Gruppen, deren Auftrag darin bestanden hatte, die Schaufelmotoren und die Waffenkammer der Rex in die Luft zu jagen, waren noch nicht in Sicht. Entweder waren sie noch beschäftigt, oder man hatte sie überrascht, so daß sie sich erst den Rückweg freischießen mußten.
    Cyrano kletterte die Leiter hinauf und begab sich auf die Brücke. Überall lagen Tote. Er fand einen seiner Männer und zwei aus Johns Mannschaft. Lampen beleuchteten ihre blaugrauen Gesichter und offenen Augen und Münder.
    Er schaltete die Sirenen ab und warf einen Blick durch die Frontscheiben. Abgesehen von einer Leiche, die am Fuß der zum Steuerhaus hinaufführenden Leiter lag, und mehreren Toten am Bug befand sich niemand auf den Vorderdecks.
    Das Schiff lag längsseits eines ausgezeichnet beleuchteten Docks, das weitaus länger und massiver war als jene, auf die man sonst am Fluß stieß. Möglicherweise hatte die Mannschaft der Rex es selbst gebaut, nachdem der Kapitän den Entschluß gefaßt hatte, den Leuten einen längeren Landurlaub zu gewähren. Vielleicht hatte die Rex aber auch größere Reparaturarbeiten nötig gehabt.
    Es tat nichts zur Sache. Wichtig war allein, daß das Überfallkommando Glück gehabt hatte, das Schiff fast unbemannt anzutreffen. Daß John sich entschlossen hatte, die Nacht an Bord zu verbringen, war ein weiterer Glückstreffer gewesen – wenn auch nicht für ihn.
    Das Kampfgetümmel hatte allerdings inzwischen auch jene erwachen lassen, die die Nacht an Land verbrachten. Aus allen Richtungen strömten sie zusammen, verließen die auf der Ebene liegenden Hütten und mit Palisadenzäunen umgebenen Festungen. Die Schiffslampen zeigten deutlich die ersten Vortruppen der Menge, die sich in Richtung auf das Ufer hin in Bewegung setzte. Viele von ihnen mußten, da sie Metallwaffen trugen, zur Mannschaft der Rex gehören.
    Man hatte zwar nicht geplant, das Schiff vom Dock zu entfernen, aber jetzt wurde Cyrano klar, daß es keine andere Möglichkeit gab. Als ihm bewußt wurde, daß es nicht viel länger als eine Minute dauern konnte, bis sich der Mob vom Dock aus auf das Schiff ergoß, schritt er auf der Stelle zur Tat. Er ließ sich in den Pilotensitz fallen, betätigte die Schalter, die die Maschinen anwarfen, und nahm lächelnd zur Kenntnis, daß die AN-Lichter aufleuchteten. Bis jetzt war er nicht einmal sicher gewesen, ob die Motoren überhaupt einsatzbereit waren. Immerhin hätte John – um sicherzugehen, daß ihm niemand sein Schiff stahl – die Schaltkreise unterbrechen lassen können.
    Cyrano betete darum, daß man die Motoren nicht ausgerechnet in diesem Moment in die Luft jagte. Wenn es doch dazu kam, würde die Rex nicht nur steuerlos werden, sondern es stellte sich dann auch die Frage, ob er und seine Leute den Kopter noch rechtzeitig erreichen konnten.
    Die Zeit war zu knapp, um die Leinen loszumachen. Das war zwar

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