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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Pech, aber andererseits steckte in den großen Elektromotoren eine Menge Kraft.
    Cyrano zog an den seitlich angebrachten langen Stäben, und die Schaufelräder begannen sich rückwärts zu drehen. Sie bewegten sich anfangs zu langsam, um die Leinen zerreißen zu können, und so zog Cyrano die Stäbe so weit heraus, wie es nur möglich war. Die Schaufelräder rotierten nun mit voller Kraft.
    Langsam begannen die dicken Taue sich zu straffen und anstatt zu reißen zerrten sie an den Enden der Anlegemasten.
    Einen Moment lang hielten die Masten dem Zug stand. Die Leute auf dem Dock sprangen entweder von selbst herunter oder versuchten die Distanz zwischen Dock und Schiffsreling mit einem einzigen Satz zurückzulegen. Dann rissen die Masten mit lautem Getöse, daß man es noch im Steuerhaus hören konnte, aus ihren Verankerungen.
    Die Auswirkungen waren unvorhersehbar. Die dem Wasser zugeneigte Seite des Docks brach zusammen und ließ den größten Teil der wutschnaubenden Mannschaftsmitglieder der Rex ins Wasser purzeln.
    Lediglich ein einziger Mann schaffte den Sprung vom Dock aufs Schiff, ohne in den Fluß zu fallen.
    Die Rex entfernte sich rasch vom Ufer und zog die entwurzelten Masten an den Leinen hinter sich her. Cyrano betätigte lachend einen Knopf und ließ die Dampfpfeifen aufheulen, um jenen, die nun hilflos im Wasser paddelten oder am Ufer zurückgeblieben waren, seinen Triumph mitzuteilen.
    »Wie gefällt dir das, John?« rief er aus. »Man hat nicht nur dich, sondern auch noch dein Schiff gestohlen! Das ist nur gerecht!«
    Cyrano betätigte den Steuerbordknüppel, und das große Schiff begann sich flußabwärts zu drehen. Er steuerte auf die Strommitte zu und schaltete die automatische Steuerung ein. Diese würde mit Hilfe der Sonare die Wassertiefe ausloten, die gleiche Entfernung zu beiden Uferbänken einhalten und das Schiff so lange exakt geradeaus fahren lassen, wie es nicht Gefahr lief, mit einem anderen großen Objekt zu kollidieren. In diesem Fall würde der Autopilot ein Ausweichmanöver einleiten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
    Der Mann, dem der Sprung vom Dock auf die Rex als einzigem gelungen war, rannte jetzt über das Deck und verschwand aus Cyranos Blickfeld. Eine halbe Minute später tauchte er auf einem anderen Deck auf, das er über eine Leiter erklommen haben mußte. Jetzt verdeckte der Schatten des Steuerhauses seinen Aufenthaltsort.
    In diesem Moment begann es heftig zu regnen.
    Cyrano nahm im Ausgang der Brücke Aufstellung und leerte, als er den Mann wieder rennen sah, das ganze Magazin seiner Pistole auf ihn. Der Mann tauchte unter einem Überhang hinweg, reckte plötzlich den Kopf und feuerte auf Cyrano. Die einzige seiner Kugeln, die nahe genug herankam, traf die vom Steuerhaus abwärts führende Leiter.
    Cyrano warf einen Blick nach achtem. Der Helikopter stand noch immer auf dem Flugdeck, und John saß nebst seinen drei Entführern in seinem Innern. Vier Männer liefen über das Deck hinweg. Cyrano öffnete das Fenster, lehnte sich hinaus und gab ihnen mit Gesten zu verstehen, daß er derjenige gewesen war, der das Schiff in Bewegung versetzt hatte. Die Männer hielten an, grinsten und winkten und setzten dann ihren Weg zum Helikopter fort.
    Am äußersten Ende des Decks waren immer noch einige Leute damit beschäftigt, den Helikopter von einer Luke aus zu beschießen, aber ihre großkalibrigen Plastikkugeln hatten gegen den Wind anzukämpfen, weswegen die meisten von ihnen bereits zu Boden fielen, bevor sie ihr Ziel erreichen konnten oder über die Reling getrieben wurden. Cyrano konnte zwar nicht abschätzen, wie viele Männer sich hinter der Luke aufhielten, aber dem äußeren Eindruck nach zu schließen, konnten es nicht mehr als drei oder vier sein.
    Es war natürlich nicht auszuschließen, daß eine ganze Reihe von Wächtern momentan unter Deck damit beschäftigt war, dem Sprengkommando zuzusetzen.
    Und dann erzitterte das Schiff. Eine riesige Rauchwolke stieg hoch und breitete sich über dem Schaufelradgehäuse an der Backbordseite aus.
    Dieser Explosion folgte fast augenblicklich eine zweite, die von der Steuerbordseite kam und noch gewaltiger war als die erste. Metallfetzen wurden durch die Luft gewirbelt und flogen über das Deck. Überall war plötzlich Rauch, der sich zerteilte und direkt neben dem Steuerbordrad ein gewaltiges Loch offenbarte.
    Die Schiffslampen erloschen und flammten kurz darauf, als das Notsystem sich einschaltete, wieder auf. Da die Motoren

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