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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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eines ausgeliehenen Messers geschnitzt hatte. Frigates Messer hielt die Neandertalerfrau Besst in der Hand. Die anderen waren unbewaffnet.
    Vorsichtig bewegte sich Burton an den Rand des Floßes heran. Zwischen den einzelnen Fackeln war genügend Raum, um ungesehen an Bord zu gelangen. Und genau das hatte er vor, in dem Augenblick, wenn die Wachen weit genug von ihm entfernt waren und ihn weder sehen noch hören konnten. Während die anderen nacheinander aufschlossen, wartete er auf den richtigen Zeitpunkt.
    »Bis jetzt war es ein Kinderspiel«, flüsterte er. »Aber von jetzt an werden wir so lange blind sein, bis wir in die Nähe einer Fackel kommen. Ich habe mir die einzelnen Standorte der Hütten zwar genau eingeprägt, aber in dieser Waschküche… Nun, kommt mit!«
    Trotz seiner Zuversicht irrten sie zunächst einmal für eine Weile umher. Dann, ganz plötzlich, ragte die riesige, schwarze Figur des Götzen vor ihm auf. Burton blieb eine Minute lang stehen und schätzte die Anzahl der Schritte ab, die sie von der Hütte mit den Grälen trennten.
    Kazz sagte: »Ich kann rechts einige Lichter sehen.«
    Die brennenden Fackeln zu ihrer Rechten nicht aus den Augen lassend, führte Burton seine Leute so weit voran, bis er die eckigen Wände und das konisch zulaufende Dach des Lagerhauses ausmachen konnte. Von der Vorderseite des Gebäudes her drangen die leisen Stimmen der Wächter durch die Nacht, und hin und wieder konnte man ihre Schritte hören. Sie wechselten auf die Rückseite des Gebäudes über. Burton tastete sich mit der Hand an der Hüttenwand entlang, um den Kontakt nicht zu verlieren. Schließlich blieb er stehen.
    Er zog unter seiner Kleidung ein aufgerolltes Lederseil hervor, das der Ganopo-Häuptling ihm geliehen hatte, ohne Fragen zu stellen. Monat und Frigate taten das gleiche, und Burton knotete sie zusammen. Während Alice das eine Ende in der Hand hielt, wagte Burton sich mit dem anderen – gefolgt von Frigate, Kazz, Monat und Loghu – in die Finsternis hinaus. Er wußte, daß gleich hinter dem Lagerhaus, am Rande des Floßes, ein Bootsgestell lag. Diesmal ging er schnurstracks auf sein Ziel zu.
    Seine Leute warnend, behutsam und leise zu hantieren, lösten sie ein großes Kanu aus dem Gestell. Es konnte zehn Leute tragen und war, obwohl es nur aus leichtem Pinienholz und Fischleder bestand, ziemlich schwer.
    Nachdem sie das Kanu zu Wasser gelassen und mit Paddeln versehen hatten, kehrten sie – ausgenommen Loghu – zurück. Es war nun ihre Aufgabe, das Boot startbereit zu halten.
    Sie folgten der Schnur und fanden so schnell zur Rückwand des Lagerschuppens zurück.
    Als sie angekommen waren, stieß Kazz plötzlich ein Knurren aus und sagte: »Da kommt jemand!«
    Vier brennende Fackeln erschienen in ihrem Blickfeld.
    »Wachablösung!« sagte Burton.
    Da die vier bewaffneten Männer sich genau auf sie zubewegten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auf eine andere Seite der Hütte zurückzuziehen.
    Burton schaute auf. Bildete er sich das nur ein, oder lichtete sich der Nebel wirklich schon?
    Sie warteten, und einige von ihnen begannen trotz der kalten Luft zu schwitzen. Die Wachen wechselten einige Worte. Ihrem Lachen nach zu urteilen, hatte einer der Neuankömmlinge einen Witz gemacht. Dann sagten sie einander Gute Nacht. Das Leuchten der Fackeln verriet, daß zwei der Männer sich in Quartiere zurückzogen, die im Vorderteil des Floßes lagen. Die anderen wandten sich in die entgegengesetzte Richtung und kamen den heimlichen Beobachtern ziemlich nahe.
    Burton, der die beiden von einer Ecke aus beobachtete, sagte: »Sie trennen sich jetzt. Kazz, glaubst du, du könntest einen von ihnen erwischen?«
    »Kein Problem, Burton-naq«, erwiderte der Neandertaler und verschwand.
    Die Fackeln waren beinahe außer Sicht, als Burton feststellte, daß eine von ihnen erlosch. Eine Minute später war sie wieder an, wurde heller und bewegte sich auf ihren Standort zu.
    Inzwischen hatte Burton seine Leute von der Seite wieder zur Rückwand des Gebäudes geführt. Die Wachen durften auf keinen Fall merken, daß hier noch eine weitere Fackel brannte.
    Kazz hatte seine Kapuze zurückgeschlagen. Seine riesigen, quadratischen Zähne blitzten im Schein der Flamme. In einer Hand hielt er einen schweren Eichenholzspeer mit Hornfischspitze, den er dem Wächter abgenommen hatte. Im Gürtel trug er ein Steinmesser mit Holzgriff und eine Feuersteinaxt. Er gab die Waffen Frigate und Alice und händigte dem

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