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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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ausgezeichnet geeignet erschien. Hier gab es Holz in Hülle und Fülle: Pinien, Eichen, Eiben und genügend Bambus. Dafür erwies es sich aber als eminent schwierig, genügend scharfkantigen Feuerstein zum Zuschneiden des Baumaterials aufzutreiben. Es hatte von Anfang an Engpässe auf dem Feuersteinsektor gegeben, da dieses Gestein nur in bestimmten Zonen anzutreffen war, von denen manche das Zeug in Hülle und Fülle, andere in mäßigen Mengen und wieder andere gar nicht besaßen. In alten Zeiten war um den Besitz von Feuerstein so mancher blutige Krieg ausgefochten worden. Und Mineralien waren auf dieser Welt noch rarer. Wenn sie keine Lösung des Problems fanden, dann mochte das Ende des Jahres 32 nach der Wiedererweckung auch das Ende des Großschiffbaus sein. Wenn man den Worten trauen konnte, die Burton während ihrer langen Fahrt aufschnappte, mußte in den meisten Gegenden des Flusses derselbe Mangel herrschen.
    Das Gebiet, in dem Burton mit seinen Leuten an Land ging, war glücklicherweise noch mit einigen Mineralienvorräten gesegnet. Die dort lebende Bevölkerung, hauptsächlich präkolumbianische Algonquins und prärömische Pikten, wußte allerdings ziemlich gut über den Wert der Schätze Bescheid. Der Häuptling, ein Menomini namens Oskas, feilschte stundenlang mit Burton herum, ehe er sich bereit erklärte, ihnen zu geben, was sie brauchten. Allerdings wollte er als Gegenleistung nicht weniger als siebentausend Zigaretten, fünfhundert Marihuanastäbchen, zweitausendfünfhundert Zigarren, vierzig Päckchen Pfeifentabak und achttausend Becher mit Schnaps. Gleichzeitig ließ er durchblicken, daß ihm sehr daran gelegen sei, alle fünf Tage einmal mit der blonden Loghu zu schlafen, und bekannte, noch lieber würde er das jede Nacht tun, aber möglicherweise hätten seine drei Weiber etwas dagegen.
    Burton brauchte geraume Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen. Schließlich sagte er: »Das ist allein Loghus Sache. Und ich glaube, daß weder sie noch ihr Mann damit einverstanden sind. Aber trotzdem… was du verlangst, ist viel zuviel. Keiner meiner Leute wäre bereit, ein ganzes Jahr lang auf Schnaps und Tabak zu verzichten.«
    Oskas zuckte die Achseln und meinte: »Nun, wenn dir die Sache nicht soviel wert ist…«
    Burton berief eine Konferenz ein und erklärte seinen Leuten, was Oskas verlangte. Kazz sprach sich am lautesten gegen diese Forderungen aus.
    »Ich habe mein ganzes Leben – und das waren fünfundvierzig Sommer! – ohne einen Tropfen Alkohol oder eine Zigarette zugebracht, Burton-naq«, sagte er, »aber hier würde ich wahnsinnig werden ohne das Zeug – oder, wie ihr sagt, die Wände hinauflaufen. Ihr alle wißt, daß ich mehrere Male versuchte, mir das Rauchen und Trinken abzugewöhnen, aber jedes Mal war ich nach einer Woche so geschafft, daß ich nahe daran war, mir die Zunge abzubeißen. Und ich war gereizt wie ein Höhlenbär mit einem Stachel in der Pranke.«
    Besst sagte: »Daran kann ich mich noch gut erinnern.«
    »Wenn keine Alternative bestünde, hätten wir keine andere Wahl«, erwiderte Burton. »Entweder eine harte Entziehungskur – oder kein Schiff. Aber immerhin haben wir noch unsere freien Gräle.«
    Er kehrte zu Oskas zurück. Nachdem sie eine Pfeife miteinander geraucht hatten, kam Burton wieder zur Sache.
    »Die Frau mit dem gelben Haar sagt, daß der einzige Körperteil, den du von ihr haben kannst, ihr Fuß sei – und daß du anschließend mächtig viel Zeit damit vergeuden würdest, ihn wieder aus deinem Hintern herauszuziehen.«
    Oskas brach in brüllendes Gelächter aus und klopfte sich vergnügt auf die Schenkel.
    Nachdem er seine Tränen getrocknet hatte, sagte er: »Wie schade. Und dabei mag ich Frauen mit Geist – solange sie davon nicht zuviel haben.«
    »Glücklicherweise«, sagte Burton, »fiel mir irgendwann auf unserer Reise ein freier Gral in die Hände. Ich wäre bereit, ihn gegen einen geeigneten Bauplatz und die Mineralien, die wir zum Schiffsbau brauchen, einzutauschen.«
    Oskas hielt sich gar nicht erst damit auf, Burton zu fragen, woher der Gral stamme. Er nahm offensichtlich an, daß er gestohlen war.
    »Wenn das wirklich stimmt«, grinste er, »können wir ein Geschäft machen.«
    Er erhob sich. »Ich werde zusehen, daß alles so geschieht, wie du es wünschst. – Bist du auch sicher, ob die Blonde nicht nur so tut, als wenn sie schwer herumzukriegen wäre?«
    Der Häuptling nahm den freien Gral und brachte ihn zum Lagerhaus der

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