Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
Vom Netzwerk:
fragte er die anderen, wie sie sich fühlten. Alice und Frigate erwiderten, daß sie zwar gehen, aber nicht würden laufen können. Loghus Fall war offensichtlich. Da man sie mit einem Stück Traumgummi versorgt hatte, fühlte sie zwar keine Schmerzen – aber keinesfalls würde sie vor vier oder fünf Tagen wieder auf den Beinen sein, so lange dauerte es zumindest, bis ein gebrochenes Bein auf dieser Welt verheilte. Woran diese fantastische Schnelligkeit des Heilungsprozesses lag, wußte niemand; möglicherweise an der Art ihrer Ernährung.
    Was immer auch die Gründe dafür sein mochten: Gebrochene Knochen wuchsen ebenso wieder zusammen wie zerrissene Muskel oder verbranntes Fleisch, und Augen wuchsen mit der gleichen Geschwindigkeit nach wie Zähne. Anfangs hatte dieses Phänomen die Flußtalbewohner noch verwundert; nun nahmen sie es mit Gelassenheit hin.
    Burton hatte den anderen kaum ihre Lage klargemacht, als in der Hütte zwölf bewaffnete Männer erschienen. Der Anführer sagte, er habe den Auftrag, die Schiffbrüchigen auf die Insel zu bringen. Daraufhin legten zwei Männer Loghu auf eine Trage und schleppten sie hinaus. Frigate, gestützt von Monat und Kazz, humpelte hinter ihnen her. Irgendwie schafften sie es dann doch, den schwierigen Weg über das Felsgeröll und die überall herumliegenden Balkenstapel zurückzulegen. Am Ufer stießen sie auf die Ganapos, die zwar ziemlich wütend zu sein schienen, der Situation im großen und ganzen jedoch recht hilflos gegenüberstanden.
    Man brachte Loghu in eine ihrer Hütten, dann zogen sich die Bewaffneten zurück. Der Anführer erklärte Burton noch, daß er ihm und seinen Leuten rate, fortan keinen Fuß mehr auf das Floß zu setzen.
    »Und wenn wir uns weigern?« fragte Burton laut.
    »Dann werfen wir euch in den Fluß, mit einem an eure Beine gebundenen Stein. Der Allmächtige Rushhub hat uns zwar jegliches Blutvergießen untersagt – aber er hat uns nicht verboten, unsere Feinde zu ertränken.«
    Kurz bevor der Insel-Gralstein die nächste Mittagsmahlzeit ankündigte, brachte man den Schiffbrüchigen etwas Trockenfisch und Eichelbrot.
    »Metuŝael sagt, dies wird euch vor dem Verhungern bewahren, bis ihr selbst in der Lage seid, euch mit Fisch und Brot zu versorgen.«
    »Ich werde ihm meinen Dank persönlich abstatten«, sagte Burton zum Anführer der Wachen, »auch wenn ihm das vielleicht nicht in den Kram paßt.«
    Monat sagte: »War das nur leeres Gerede, oder planst du, dich irgendwie an ihm zu rächen?«
    »Ich bin nicht rachsüchtig«, erwiderte Burton. »Aber ich will auf jeden Fall versuchen, daß wir nicht ohne Gräle ausgehen.«
    Zwei Tage vergingen. Der Vorderteil des Floßes lag immer noch auf Grund, obwohl man mehrere Balkenreihen bereits entfernt hatte.
    Es war eine harte Arbeit, das Floß zu verkürzen und auf diese Weise freizubekommen. Die gesamte Bevölkerung des Floßes – ausgenommen ihr Führer – war damit beschäftigt, die an der Bugseite gelösten Baumstämme nach hinten zu schaffen. Von morgens bis abends konnte man auf der Insel die in babylonischer Sprache gebrüllten Anfeuerungsrufe hören.
    Aber soviel Fortschritte die Flößer auch machten: manchmal war ihre Arbeit für die Katz, denn die Strömung brandete ununterbrochen gegen das gewaltige Gefährt und schob es immer weiter aufs Land.
    Da der Wind aus der Richtung kam, in die das Wasser strömte, hatte man die Segel gesetzt. Metuŝael rechnete offenbar damit, daß der Wind seine Leute bei der Arbeit unterstützen würde, aber gegen seine Theorie sprach, daß die klobigen, hohen Felsen der Insel den größten Teil der Brise abringen.
    Am Morgen des dritten Tages konnte man ungefähr absehen, daß die Flößer noch eine Woche benötigen würden, um ihr Floß wieder voll im Wasser zu haben.
    Inzwischen waren die Ganopo nicht untätig gewesen. Da Metuŝael sich weigerte, ihnen ein Boot zu leihen, hatten sie vier junge Männer ausgesandt, die zum rechten Ufer geschwommen waren, den dort lebenden Stämmen ihre Situation erklärten und sich ein Segelboot liehen. Sie kehrten mit einer Flotte von zwanzig weiteren Booten zurück, auf denen sich die Häuptlinge des örtlichen Staates und deren beste Kämpfer befanden. Der Oberhäuptling, ein hochgewachsener Shawnee, sah sich die Sache an und ließ sich dann mit den Ganopos zu einem Palaver nieder, zu dem auch Burton und Monat eingeladen wurden.
    Es wurde eine Menge geredet. Die Ganopo beschwerten sich darüber, daß die Fremden ihre

Weitere Kostenlose Bücher