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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Boote zerstört hatten. Verschiedene Ansichten über deren Benehmen wurden geäußert, und schließlich ergriff auch Burton das Wort. Er berichtete den Häuptlingen von den großen und gefüllten Lagerhäusern der Flößer und äußerte die Vermutung, daß diese vielleicht bereit wären, ihre Reichtümer mit den Bewohnern dieses Gebietes zu teilen, falls man sich erböte, ihnen bei der Arbeit zu helfen. Von der Existenz der Freebies sagte er wohlweislich nichts.
    Den Shawnee hielt diesen Vorschlag für eine gute Idee. Er sprach mit Metuŝael darüber, der sich zwar freundlich zeigte, gleichzeitig aber behauptete, keinerlei Hilfe zu benötigen.
    Verärgert kam der Shawnee wieder auf die Insel zurück.
    »Diese Krummnasen sind nicht sehr schlau«, sagte er. »Wissen sie eigentlich gar nicht, daß wir ihnen alles nehmen können, ohne ihnen etwas dafür zu geben? Sie haben die Boote der Ganopo zerstört und ihnen nicht einmal eine Entschädigung angeboten. Sie haben das Schiff der anderen Fremden versenkt, daß diese ein ganzes Jahr Arbeitszeit und viel Schnaps und Tabak gekostet hat, den sie gegen das Holz eintauschten, das sie für den Bau benötigten. Sie sind für den Tod eines Menschen verantwortlich und schuld daran, daß die Fremden ihre Gräle verloren haben. Jeder Mensch würde es vorziehen, lieber tot zu sein als keinen Gral zu besitzen. Und was bieten sie als Entschädigung an für das, was sie getan haben? Nichts! Sie verhöhnen die Ganopo und diese Fremden! Dies sind keine guten Menschen. Sie sind schlecht. Und so sollte man sie auch behandeln.«
    »Von den leckeren Sachen, die er sich unter den Nagel zu reißen gedenkt, wollen wir hier natürlich nicht reden«, flüsterte Burton Monat auf englisch zu.
    »Was sagtest du?« fragte der Oberhäuptling.
    »Ich sagte meinem Freund, dem Mann von den Sternen, wie groß deine Weisheit und dein Sinn für Gerechtigkeit ist, daß alles, was du mit den Krummnasen machst, richtig ist und der Große Geist deinen Weg ewiglich beleuchten wird.«
    »Deine Sprache kann in wenigen Worten ziemlich viel ausdrücken«, sagte der Oberhäuptling.
    »Die Zunge meines Volkes ist nicht gespalten«, erwiderte Burton und dachte: Gott möge mir diese Bemerkung vergeben.
    Obwohl der Shawnee noch nicht damit herausrückte, was er zu tun beabsichtigte, war es Burton klar, daß er es auf einen Überfall würde ankommen lassen. Vielleicht sogar schon in der kommenden Nacht.
    Anschließend rief er die anderen in der Hütte zusammen.
    »Macht nicht so lange Gesichter. Ich glaube, wir werden doch noch zu unseren Grälen kommen und uns vom Bettlerstatus verabschieden. Allerdings müssen wir in der kommenden Nacht auf der Hut sein. Wie geht’s, Loghu, Pete, Alice? Fühlt ihr euch dazu in der Lage? Auch wenn’s vielleicht ein wenig heiß hergeht?«
    Alle drei waren der Meinung, wieder gehen zu können; aber zum Rennen fühlte sich noch niemand in der Lage.
    »Ausgezeichnet. Und jetzt sage ich euch, was wir tun; das heißt, wenn niemand etwas dagegen hat. Und wenn doch – machen wir’s trotzdem.«

20
    Sie verzehrten ihr aus Fisch und Brot bestehendes Abendessen, das ihnen schon zum Halse heraushing, ehe sie den ersten Bissen zu sich genommen hatten. Allerdings waren die Ganopo freundlich genug gewesen, sie mit einigen Zigaretten und einer Menge Flechtenalkohols zu versorgen. Bevor er sich in die Hütte zurückzog, um für die Nacht Kräfte zu sammeln, ging Burton noch einmal zum Strand hinunter. Die Babylonier hielten sich entweder in ihren Hütten auf oder standen in kleinen Gruppen – sich unterhaltend – davor herum. Sie machten nach den drei harten Arbeitstagen einen müden und gleichermaßen frustrierten Eindruck und würden sicher bald schlafen gehen. Das hieß, bis auf die Wachen, die sie in jeder Nacht am Floßrand aufstellten. Sobald es dunkel wurde, zündeten sie fischölgetränkte Pinienholzfackeln an, in deren Schein sie auf dem Floß auf- und abpatrouillieren würden, bis ihre Ablösung kam.
    Die größte Menschenansammlung befand sich am vorderen Floßende. Metuŝael hatte die Leute offensichtlich dorthin platziert, um zu verhindern, daß Burtons Leute heimlich an Bord sprangen und etwas von seinen Waren stahlen. Der kleine, dunkelhäutige Mann beobachtete Burton mit mißtrauischen Blicken, als dieser am Strand herumstrolchte. Burton grinste und winkte ihm zu, aber Metuŝael erwiderte seinen Gruß nicht.
    Nachdem er sich die Lage genau eingeprägt hatte, kehrte Burton in ihre

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