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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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gar nicht gekommen. Hätte ich das eher gewußt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, unser Treffen hier im Salon abzuhalten.«
    »Es ist jetzt zu spät, sich darüber den Kopf zu zerbrechen«, sagte Alice. »Auf alle Fälle kann er – wenn er wirklich ein Agent ist – nichts unternehmen, bevor wir die Quelle des Flusses erreicht haben. Er steht also nicht besser da als wir.«
    Burton gewann die Partie mit drei Jokern und zwei Zehnen. Alice spielte den Bankhalter. Burton wurde den Eindruck nicht los, daß Nur sich statt auf das Spiel auf ganz andere Dinge konzentrierte. Da der Maure trotzdem die halbe Zeit gewann, mußte man annehmen, daß er sie alle an die Wand spielen konnte, wenn ihm der Sinn danach stand. Irgendwie schien der kleine Mann schon an den Gesichtern der anderen ablesen zu können, welches Blatt sie auf der Hand hatten.
    »Wir sollten die Reise einfach genießen«, sagte Frigate.
    Burton schien ihm die gleiche Ehrerbietigkeit zu erweisen wie der andere Frigate, auch wenn dieser sie möglicherweise nur vorgetäuscht hatte. Sobald sich ihm eine Chance bot, überschüttete er Burton mit Fragen. Die meisten davon betrafen Perioden seines Lebens, über die seine Biographien lediglich hatten spekulieren können. Aber ebenso wie der andere, nagelte dieser Frigate Burton stets auf seinen Vorlieben und Abneigungen fest. Er hatte zum Beispiel wissen wollen, wie es mit seiner Einstellung gegenüber Frauen, Farbigen und Telepathie aussah. Burton hatte mehr als einmal erklären müssen, daß seine irdischen Ansichten nicht unbedingt auch hier ihre Gültigkeit behalten hätten. Er hatte zuviel gesehen und zu viele Erfahrungen gemacht. Er hatte sich in vielerlei Hinsicht verändert.
    Ihm kam der Gedanke, daß dies eine gute Gelegenheit sei, noch einmal den Fall des Pseudo-Frigate anzuschneiden.
    »Es muß einen beinharten Grund für diese Ähnlichkeit geben.«
    »Ich habe mir das gleiche gesagt«, erwiderte der Amerikaner. »Glücklicherweise habe ich mich nicht nur als Autor, sondern auch als Leser mit der Science-Fiction beschäftigt. Ich verfüge also über eine gewisse Flexibilität der Phantasie, die auch du wirst aufbringen müssen, wenn du verstehen willst, was ich denke. Ich glaube, daß der Frigate, den du zufälligerweise kennen gelernt hast, kein anderer ist als mein Bruder James, der im biblischen Alter von einem Jahr starb!
    Denke an die Kinder, die auf der Erde gestorben sind. Einer der Gründe – und zwar der augenscheinlichste –, weswegen sie nicht auf dieser Welt wiedergeboren wurden, besteht darin, daß sie den Planeten überbevölkern würden. Es gibt nicht genug Lebensraum für alle hier. Wenn man es genau nimmt, müßten die vor dem fünften Lebensjahr verstorbenen Kinder sogar die weitaus größte Gruppe der wiedererweckten Menschheit stellen.
    Was hätten die Ethiker also mit ihnen tun sollen? Sie auf einem anderen Planeten wieder zum Leben erwecken. Sozusagen als Kontrollgruppe. Auf einer Welt, die dieser gleicht oder auch nicht. Vielleicht haben sie sogar zwei Welten benötigt, um sie unterzubringen.
    Laßt uns das einmal annehmen.« Frigate hob einen Finger und fügte hinzu: »Natürlich besteht auch die Möglichkeit, daß man sie überhaupt nicht wiedererweckt hat. Vielleicht wird man das erst tun, nachdem wir nicht mehr sind. Wer weiß? Ich weiß es jedenfalls nicht. Aber ich vermag zu spekulieren. Angenommen, die Kinder befänden sich in fleischlicher Gestalt auf einem anderen Planeten. Da man eine Menge Erwachsene haben müßte, die sich um sie kümmern, schließt dies eine Wiedererweckung aller Kinder gleichzeitig aus. Außerdem wäre nicht einmal auf einem erdgroßen Planeten für sie Platz. Es besteht also die Möglichkeit, daß man sie nach und nach zum Leben erweckt, also periodisch eine bestimmte Anzahl. Wenn diese Kinder erwachsen geworden sind, werden sie zu Kindermädchen, Lehrern und Zieheltern der nächsten Generationen. Und dann geht es immer so weiter. Vielleicht verfolgt man dieses Prinzip auch gleichzeitig auf mehreren Planeten, aber das bezweifle ich, denn der Energiebedarf, ein solch großes Planetenformprogramm durchzuziehen, wäre ungeheuer. Andererseits könnten sie natürlich auch Welten benutzen, die sie nicht erst umzuformen brauchen.«
    »Wenn du nicht willst, daß die Leute sich fragen, über was wir hier eigentlich reden«, sagte London, »solltest du allmählich zur Sache kommen.«
    »Ich kann vorlegen«, sagte Mix.
    Sie spielten eine Minute und

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