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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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gestellt, auf die er eine Antwort geben mußte, von der er glaubte, daß sie wahr sei.
    »Wurdest du am 19. März 1821 in Torquay, England, geboren?«
    »Ja«, sagte Burton, und der Computer fotografierte in dieser Sekunde sein Wathan.
    »Wann und wo bist du erstmals gestorben?«
    »Am Sonntag, dem 19. Oktober 1890, in meinem Haus in Triest. Dieser Teil Italiens gehörte seinerzeit zum Kaiserreich von Österreich-Ungarn.«
    Der Computer machte eine erneute Aufnahme und verglich sie mit der ersten. Dann verglich er sie beide mit jenen, die er vor vielen Jahren gemacht hatte -als Burton vom Zwölferrat befragt worden war.
    Nur betrachtete die aufblitzende Aufzeichnung auf einem Bildschirm. »Die Wahrheit«, sagte er. »Wie du sie kennst.«
    Dies war eine der Unzulänglichkeiten des Tests. Wenn jemand glaubte, die Wahrheit zu sagen, zeigte das Wathan an, daß er die Wahrheit sprach.
    »Es ist die Wahrheit«, sagte Frigate. »Als ich auf der Erde war, habe ich diese Daten oft gelesen.«
    »Hast du jemals gelogen?« sagte Nur.
    Burton grinste. »Nein«, sagte er.
    Eine spitze schwarze Zickzacklinie schoß über die Oberfläche des Wathans.
    »Der Kandidat lügt«, sagte Nur zum Computer.
    Auf dem Schirm erschien: VORHER UEBERPRUEFT.
    »Hast du jemals gelogen?« fragte Nur erneut.
    »Ja.«
    Die schwarze blitzähnlich zuckende Linie verschwand.
    »Hast du Loga verschwinden lassen?«
    »Nein.«
    »Warst du mit irgend jemandem in Logas Vernichtung verwickelt?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Soweit du es weißt, ist dies die Wahrheit«, sagte Nur, nachdem er einen Blick auf den Bildschirm geworfen hatte. »Weißt du von irgend jemandem, der Loga hätte verschwinden lassen können?«
    »Nein.«
    »Bist du froh, daß Loga verschwunden ist?«
    »Was soll das, zum Teufel?« fragte Burton.
    Er konnte das Bild seines Wathans auf einem Wandschirm sehen. Es leuchtete in hellem Orange, das alle anderen wechselnden Farben überlagerte.
    »Das hättest du nicht fragen sollen!« sagte Aphra Behn.
    »Ja, du Teufel, dazu hattest du kein Recht!« sagte Burton. »Nur, du bist ein Lump, wie alle Sufis!«
    »Du warst froh«, sagte Nur ruhig. »Das habe ich vermutet. Aber ich bin eh davon ausgegangen, daß die meisten von uns froh waren. Ich war es zwar nicht, aber ich werde dulden, daß man mir die gleiche Frage stellt. Vielleicht war ich doch froh, wenn auch nur in den Tiefen meines animalischen Verstandes.«
    »Im Unterbewußtsein«, murmelte Frigate.
    »Wie immer man es nennt, es ist das gleiche. Der animalische Verstand.«
    »Warum sollte jemand froh sein?« fragte Alice.
    »Weißt du es wirklich nicht?« rief Burton aus.
    Alice fuhr unter seiner Heftigkeit zusammen.
    Da Burton - zumindest für den Moment - sauber zu sein schien, verließ er den Quader und befragte Nur. Da auch der Mohr unschuldig zu sein schien, nahm Alice von sich aus Platz. Burton enthielt sich der Frage, ob Logas Tod ihr irgendwelche Freude bereitet hätte. Er bezweifelte es. Aber wenn sie die Zeit fand, darüber nachzudenken, was sie mit den Machtmitteln hier anstellen konnte, verstand sie vielleicht auch, warum sich einige der anderen - zu ihrer Schande - froh gefühlt hatten.
    Einer nach dem anderen bewies seine Unschuld.
    »Loga hätte den Test bestanden«, sagte Nur, »wenn er wie ein Diplomat gelogen hätte. Es ist möglich, daß einer von uns Zugang zu seinem Wathan-Verzerrer gehabt hat.«
    »Das glaub ich nicht«, sagte Turpin. »Keiner von uns is so clever, mit so ‘nem Ding umzugehn. Wir sind auch nicht clever genug, Logas Befehle aufzuheben.
    Ich glaube, wir verschwenden unsere Zeit damit, uns gegenseitig zu beleidigen.«
    »Wenn ich dich richtig verstehe«, sagte Nur, »behauptest du, wir seien nicht intelligent genug. Das ist nicht wahr. Wir sind intelligent genug. Aber wir haben nicht das Wissen, das wir brauchen.«
    »Yeah, das meine ich ja auch. Wir wissen einfach nicht genug.«
    »Drei Wochen sind lange genug für einen fleißigen Menschen, sich das Wissen des Computers zu beschaffen«, sagte Burton.
    »Nein. Der Computer wird niemandem sagen, wie man Logas Befehle aufheben kann«, wandte Turpin ein. »Das ist einfach nicht zu schaffen.«
    »Wir könnten einen Gedächtnisstreifen der letzten drei Wochen anlegen«, sagte Frigate. »Das erfordert zwar Zeit, ist es aber vielleicht wert.«
    »Nein«, sagte Alice nachdrücklich. »Ich käme mir erniedrigt vor. Es wäre schlimmer als eine Vergewaltigung. Das lasse ich nicht zu.«
    »Ich verstehe deine

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