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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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Bekanntschaften schließen konnte.
    »Der Mensch lebt nicht von Brot allein«, hatte einst ein weiser Mann gesagt. Er hätte auch sagen können, daß niemand wirklich lebt, der nicht mit vielen anderen Menschen gesprochen hat.
    Wenn die Gartenweltler kamen, würden die vier verdreht, launisch und exzentrisch sein. Wunderlich. Komische Einsiedler. Total verrückt.
    Dazu kam das Problem des sexuellen Drucks. Alice würde sie nicht alle drei als Geliebte nehmen, nicht einen. Alice glaubte fest daran, daß man jemanden lieben mußte, um mit ihm zu schlafen.
    Eines Abends saßen die Männer auf einem Schloßbalkon in Burtons Welt, in dem sie in diesem Monat alle wohnten.
    Die künstliche Sonne stand zehn Grad über dem künstlichen Horizont im Westen, und sie genehmigten sich einen Drink, während sie darauf warteten, daß Alice sich zu ihnen gesellte. Li Po hatte gerade verlauten lassen, daß der Gedanke, sich wunderschöne weibliche Androiden anzufertigen und sie als Bettgefährtinnen zu programmieren, mit der Zeit immer weniger abstoßend werde.
    »Du würdest ständig daran denken, daß es keine Menschen sind, sondern Puppen, Kunstgeschöpfe«, sagte Frigate. »Du könntest nicht mit ihnen sprechen wie mit einer richtigen Frau. Du würdest wissen, daß ihre Leidenschaft simuliert ist, mechanisch und unbewußt. Okay, du würdest dir sexuelle Erleichterung verschaffen. Aber das ist nicht genug.«
    »Schon wahr«, sagte Li Po, »aber es wäre besser als nichts.«
    »Wäre es das?« fragte Burton.
    Alice trat auf den Balkon hinaus. Die Männer ließen das Thema fallen, nicht, weil Alice peinlich berührt gewesen wäre, sondern weil sie sich Vorwürfe gemacht hätte, den Männern in dieser Hinsicht nicht helfen zu können. Also sprach man darüber, was man bei den heutigen Nachforschungen in Erfahrung gebracht hatte: Burton beim Studium der Dialekte, die die Basis der semitischen Sprachen gebildet hatten; Li Po von seinem Studium der englischen und französischen Sprache, damit er gewisse Gedichte lesen konnte; Frigate von seinem Studium sämtlicher Kinofilme, die gedreht (oder zumindest von den Ethikern gespeichert) worden waren, und Alice von ihrer neuen Leidenschaft, in öl zu malen.
    Beim Abendessen, das von Androiden serviert wurde, sprachen sie über das noch zu lösende Geheimnis im Zusammenhang mit Logas Ermordung und der Identität der Frau, die Nur getötet hatte.
    Burton schob seinen Stuhl vom Tisch zurück, zog eine Zigarre aus der Hemdtasche und zündete sie sich an. »Könnte ich davon ausgehen, daß etwas dabei herauskommt«, sagte er, »würde ich den Großteil meiner Zeit für die Lösung dieser Rätsel aufwenden. Ich bin jedoch davon überzeugt, daß der Computer uns nicht den kleinsten Hinweis geben wird - geben kann, so wie es aussieht. Wir werden es nicht erfahren, ehe die Gartenweltler kommen, und vielleicht nicht mal dann.«
    »So lange braucht ihr nicht zu warten.«
    Alice schrie auf. Burton keuchte und fuhr hoch, um den Mann zu sehen, der diese Worte gesprochen hatte.
    Loga stand mit einem Lächeln auf den Lippen im Eingang des Speisezimmers.

37
    Loga sah nicht mehr wie ein gemästeter Truthahn aus. Seine Kleidung, ein himmelblauer Kilt, eine offene gelbe Robe mit blauen Drachen und blaue Sandalen, enthüllte einen kräftigen und muskulösen Körper, der kein Gramm Fett zuviel aufwies.
    Er war unbewaffnet.
    Loga hob die Hand. »Bitte. Wenn Sie sich beruhigen, werde ich alles erklären. Doch zunächst muß ich um Verzeihung bitten, daß ich Sie so erschreckt habe.«
    Burton hatte sich soweit von seinem Schock erholt, daß er sagen konnte: »Sie haben ja immer schon einen Hang zum Dramatischen gehabt.«
    »Stimmt.«
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?« fragte Li Po.
    »Ich werde Ihnen alles zu gegebener Zeit erklären. Ich hatte allerdings keine Schwierigkeiten, das Kodewort aufzuheben. Schließlich beherrschte ich den Turm.«
    Er ging zu dem Schrank neben der Tür und goß Cognac in einen Schwenker. Alice, eine Hand auf der Brust, setzte sich. Die Männer wechselten Blicke, deren Bedeutung sie aufgrund ihrer langen Bekanntschaft automatisch verstanden:
    Wenn er die geringste Bewegung macht, die uns gefährlich erscheint, werfen wir uns alle gleichzeitig auf ihn.
    Loga wirkte jedoch sehr gelöst, als stünde er mit jedem Anwesenden auf du und du. Das hatte jedoch nichts zu bedeuten. Er war ein ausgezeichneter Schauspieler. Andererseits, dachte Burton, warum sollte er etwas Schlechtes im Schilde

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