Farmer, Philip José - Flusswelt 05
existiert er gar nicht - wie Gott auch«, sagte De Marbot.
»Das ist auch eine Möglichkeit«, sagte Burton. »Da! Die Treppenleitern sind fertig.«
»Könnten uns nicht ein paar Androiden helfen?« fragte De Marbot. »Könnten sie nicht sogar die ganze Arbeit tun? Wir sollten die Aufseher sein, die herumfaulenzen und es sich gut gehen lassen, während die Heloten für uns schwitzen.«
»Ich will dieses Risiko nicht eingehen«, sagte Burton. »Jetzt zur Aufgabe. Jeder von euch fängt an einer Ecke der gegenüberliegenden Seite an.«
Er hatte den Computer eine Schätzung vornehmen lassen, wie viele Sprühdosen sie brauchen würden, um den ganzen Raum einzufärben. Nun bestellte er zwei Schubkarren, holte sie aus dem Konverter und belud einen davon hoch mit Dosen. Während die anderen hoch oben auf den Leitern standen und die Deckenwinkel mit Farbe besprühten, fuhr Burton die überzähligen Dosen auf den Gang hinaus. Nach vier Fahrten trug er dem Computer auf, ihn mit zwölf Dosen schnelltrocknenden Sprühzements zu versorgen. Nachdem er sie bekommen hatte, brachte er sie ebenfalls auf den Gang hinaus. Dann bestellte er die benötigten Ziegelsteine, deren Anzahl der Computer auch berechnet hatte.
»Es gibt doch nichts Schöneres«, sagte De Marbot, der ihn beobachtet hatte, »als den Feind zu verleiten, sich selbst zu bekämpfen.«
Burton mußte sich einer bestimmten Sache versichern, bevor er weitermachen konnte; doch ob sich die Tür zu Logas Raum noch öffnete oder nicht, er würde den ersten Teil seines Projekts vollenden. Er klopfte an die Wand, sagte: »Ah Qaaq!« und sah, wie die Eingangstür in die Nische zurückrollte. Er hatte nicht mit Gewißheit sagen können, ob der Schnark seit seinem ersten Besuch die Türfunktion manipuliert hatte. Er stellte einen Stuhl in die Öffnung, um sicherzugehen, daß die Tür sich nicht schloß, wenn der Schnark es anders überlegte und den Entschluß faßte, sie auf Dauer zu schließen.
Burton hatte auf der Erde viele Dinge getan. Die Maurerkunst gehörte zwar nicht dazu, aber er hatte sehr oft arabische Arbeiter beim Hochziehen von Ado-beziegelwänden beobachtet. Auf jeden Fall war das Aufschichten einfach. Ein paar Zentimeter vor der Schwelle von Logas Raum zog er eine Reihe von einer Wand zur anderen. Er besprühte die Oberfläche der ersten Schicht und baute auf ihr eine weitere auf. Als er den letzten Ziegel der zweiten Reihe eingepaßt hatte, war der Zement - es war mehr ein Klebstoff - schon trocken.
Er hielt zweimal inne, um Wasser zu trinken, dann versiegelte er den Korridorbereich von einer Seite zur anderen und vom Boden bis zur Decke.
Er begab sich auf die andere Seite des Laboreingangs und fing dort ebenfalls an zu mauern. Aphra steckte den Kopf aus der Tür. »Wir sind mit den Wänden fast fertig«, sagte sie. Schweiß rann von ihrem Gesicht herab und durchtränkte ihre Kleidung.
Burton ging hinein und schaute sich um. »Überprüft eure Arbeit«, sagte er. »Überzeugt euch, daß jeder Quadratzentimeter bedeckt ist. Dann besprüht den Boden. Meldet euch, wenn ihr fertig seid.«
In spöttischer Agonie stöhnend, schob De Marbot die Leiter an jene Stelle, an der er mit dem Sprühen angefangen hatte und kletterte hinauf. Burton kehrte zu seiner Mauer zurück. Er arbeitete schnell und geschickt und hatte diesen Teil des Korridors bald blockiert. Als er fertig war, kam De Marbot zu ihm.
»Wir sind soweit. Kein Itzelchen Wand, Decke oder Boden ist unbedeckt. Der Schnark kann alle Bildschirme einschalten, die er zur Verfügung hat. Er wird so blind sein, wie ich unwissend über deine letztendlichen Absichten bin.« Burton ging zum Labor. »Jetzt besprüh die Fenster in den Türen der Konverter«, sagte er. »Verrück jedes Möbelstück, das verrückt werden kann, und besprüh die kahlen Stellen, wo das Mobiliar gestanden hat.«
De Marbot deutete auf die beiden mobilen Konverter. »Auch unter ihnen?«
»Ja.«
»Wie wollen wir sie bewegen? Wir haben zwar gearbeitet wie Samson in Gaza, aber wir sind nicht so stark wie er.«
»Nehmt die Flugstühle, um sie zur Seite zu schieben.« De Marbot schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn. »Natürlich! Wie dumm von mir! Es liegt daran, daß ich nicht an manuelle Arbeit gewöhnt bin! Das hat mir die Intelligenz geraubt!«
»Übertreib nicht so«, sagte Burton. »Du hast sehr wohl daran gedacht!«
»Es ist halt keine Kriegsführung«, sagte der Franzose, als würde dies alles erklären.
Aphra trat zu
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