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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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Androiden schicken.«
    »Wenn er ein bewußt denkendes, das heißt menschliches Wesen ist, wird er neugierig wie ein Äffchen sein. Er wird selbst nachsehen wollen.«
    »Vielleicht.«
    »Hast du den anderen irgendwas gesagt?« fragte De Marbot.
    »Nein. Ich hielt es nicht für nötig.«
    Der Franzose schaute auf seine Armbanduhr.
    »In etwa zweieinhalb Stunden werden sich einige unserer Gefährten zum Frühstück treffen. Du bist sonst stets dabei. Werden sie nicht nach dir suchen?«
    »Wahrscheinlich. Aber sie werden mich nicht finden. Und dann werden sie herausfinden, daß auch ihr verschwunden seid.«
    »Sie werden denken, der Schnark hätte uns entführt!« sagte Aphra. »Sie werden sich große Sorgen machen.«
    »Es wird sie aus ihrer Lethargie rütteln«, sagte Burton. »Sie werden sich wenigstens nicht langweilen.«
    »Das ist etwas grausam«, sagte Aphra.
    »Sie werden nach uns suchen«, sagte De Marbot.
    »Die Chance, uns zu finden, ist nicht groß«, sagte Burton. »Nicht, wenn sie
    35.793 Räume durchsuchen müssen.«
    »Aber sie können den Computer einsetzen. Er kann sich für sie umsehen. Und wenn er berichtet…«
    Er hielt inne und lächelte. »Ah, ich verstehe«, sagte er. »Der Schnark wird den Computer vielleicht, nein, sogar wahrscheinlich daran hindern, ihnen zu sagen, wo wir sind.«
    »Sie werden nach uns suchen, und der Schnark wird sich auf sie konzentrieren«, sagte Burton. »Ich hoffe, sie werden ihn gehörig von uns ablenken.«
    »Ja«, sagte Aphra, »aber sie hätten auch so verfahren können, wenn du es ihnen aufgetragen hättest. Dann würden sie sich weniger große Sorgen über unser Verschwinden machen.«
    »Je weniger von uns wissen, desto besser. Wenn sie wirklich glauben, wir wären abhanden gekommen, werden sie nicht schauspielern. Ich weiß nicht genau, ob der Schnark Unaufrichtigkeit erkennen kann. Immerhin könnte er ja ihre Stimmen auf ihre Gefühle hin überprüfen und ihre Wathans untersuchen. Er würde erkennen, daß sie ihm nur etwas vorspielen.«
    »Es ist, wie gegen Gott zu kämpfen«, sagte Aphra.
    »Das hast du gesagt«, meinte Burton. »Ich vertrete die Ansicht, daß der Schnark nicht Gott ist. Und wenn er es wäre, würde ich ihn gehörig auf Trab bringen.«
    »Morbleu«, sagte De Marbot. »Und was ist, wenn er nicht kommt? Was ist, wenn er uns einfach wie die Ratten in unserer selbstgemachten Falle sitzen läßt? Was dann?«
    »Eine Ratte in einer Falle kann man sehen. Er kann uns nicht sehen.«
    Sie schwiegen eine Weile. Sie hatten sich zwar selbst in eine dunkle Ecke bugsiert, aber sie verfügten über alles, was man brauchte, um eine lange Wartezeit wohlbehalten zu überstehen. In Logas Raum befand sich eine Toilette, im Labor waren sogar mehrere. Sie konnten über den Konverter in Logas Versteck verfügen, um alles herzustellen, was sie brauchten - einschließlich Nahrung. Der Konverter war nun mit einem kleinen Hilfscomputer verbunden, der unabhängig von seinem großen Bruder arbeitete.
    Es wurde sieben Uhr. Ihre Unterhaltungen waren sporadisch und nicht gerade angeregt. Die Stille, die nach der schattenlosen Helligkeit fremd und unnatürlich wirkende Beleuchtung und das Warten darauf, daß etwas geschah, zerrten an ihren Nerven. Um halb acht schlug Burton den beiden anderen vor, das Frühstück einzunehmen, dann sollten sie auf dem großen Bett schlafen, während er Wache hielt.
    Um acht Uhr entschlossen sich die beiden, zu essen und zu ruhen. Der Konverter in Logas Raum versorgte sie mit einem Frühstück. Burton aß nur eine Kleinigkeit; für den Fall, daß schnelles Handeln erforderlich war, wollte er nicht träge sein. De Marbot und Aphra gingen zwar zu Bett, aber der Franzose sagte: »Es kommt mir nicht recht vor, jetzt zu schlafen. Du könntest mich brauchen.«
    »Schon in Ordnung«, sagte Burton. »Du hast einen leichten Schlaf. Außerdem rechne ich nicht damit, daß der Schnark in absehbarer Zeit irgend etwas unternimmt.«
    »Aber du weißt es nicht mit Sicherheit.«
    »Das stimmt.«
    Burton kehrte zu seiner Stellung neben dem Eingang des Geheimraums zurück. Aus Angst, ebenfalls einzunicken, schritt er schläfrig vor der Tür auf und ab. Er wußte nicht, ob etwas geschehen, und wenn ja, ob es ihm zum Vorteil gereichen würde. Was immer auch auf ihn zukommen mochte, es würde wahrscheinlich etwas Unerwartetes sein.
    Vielleicht handelte er sinnlos und dumm. Aber das war immer noch besser, als überhaupt nichts zu tun. Angenommen, er wäre der Unbekannte

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