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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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ging durch den Korridor und klopfte an die Schlafzimmertür. De Marbot rief schläfrig: »Quelle?«
    »C’est moi, naturellement«, sagte Burton.
    Einen Moment später stolperten die Engländerin und der Franzose über die Schwelle und rieben sich die Augen.
    »Du schuldest mir sechs Stunden Schlaf«, sagte der Franzose. »Wie zahlt man eine solche Schuld zurück?«
    »Mit sechs Stunden Verlust meinerseits«, sagte Burton. »Aber dies kommt auch dir zugute, so daß ich dir nichts schulde.«
    De Marbot hatte einen Kilt aus Tuch übergezogen; Aphra trug einen reizenden BH aus schwarzer Spitze und ein schwarzes Höschen.
    »He, mein Kohlkopf«, sagte De Marbot, »ist das alles, was du anzuziehen be-absichtigtst?«
    »Es ist das, was ich stets für ein mitternächtliches Stelldichein trage«, sagte sie.
    De Marbot lachte, drückte sie an sich und gab ihr einen Kuß auf die Wange.
    »Meine wilde englische Rose. Immer das Unerwartete, das Erfreuliche.«
    Sie hatte ihm jedoch zuviel versprochen. Sie kehrte zurück ins Schlafzimmer und tauchte dann mit einer dünnen Bluse, einem kurzen Rock und knöchelhohen Stiefeln bekleidet wieder auf. Mittlerweile hatte Burton drei große Becher mit brasilianischem Kaffee beim Konverter bestellt. Sie nippten daran, und Burton gab bekannt, daß er sie über das Ziel ihrer Aktion aufklären würde, sobald sie ihren Bestimmungsort erreicht hatten.
    »Versiegelte Befehle«, sagte De Marbot. »Aber der Feind beobachtet und belauscht uns. Wir sind wie die Katze mit der Glocke um den Hals.«
    »Sobald es richtig losgeht, wird er uns nicht mehr sehen oder hören können«, sagte Burton.
    De Marbot zog die Augenbrauen hoch und lächelte. »Ah! Ich bin voller Erwartung! Ich zittere, ich bebe innerlich vor Aufregung.«
    »Es gibt eine Menge Arbeit zu bewältigen«, sagte Burton. »Ihr werdet müde sein, bevor wir fertig sind.«
    »Nicht ich. Ich bin ein Mann aus Eisen, und Aphra ist so hart wie Platin. Und das Doppelte ihres Gewichts an diesem kostbaren Material wert.«
    »Was zunimmt«, sagte sie und klopfte sich auf die Hüften.
    Burton machte eine ungeduldige Geste, und sie folgten ihm auf den Gang hinaus. Sie waren mit zwei Strahlern und Messern bewaffnet, obwohl sie kei-
    nen Grund zu der Annahme hatten, die Waffen einsetzen zu müssen. Sie bestiegen ihre Stühle, und Burton flog voraus. Er steuerte den Schacht hinab, bis zu der Ebene, die auf gleicher Höhe mit dem kalten, dunklen See lag, der den Turm umgab.
    »Es ist nicht weit entfernt von Logas Geheimraum«, sagte De Marbot, als Burton anhielt.
    Burton nickte und bedeutete ihnen, in den nächstgelegensten Raum zu gehen, das Labor, das er am Tag zuvor besucht hatte. Aphra sah sich um. »Er wird sich fragen, was wir vorhaben«, sagte sie leise. »Er wird kaum klarer sehen als ich.«
    »Richard ist der General«, sagte De Marbot, »deshalb sagt er uns gewöhnlichen Soldaten so wenig wie möglich. Das ist eine uralte Tradition.«
    Burton ignorierte ihre Bemerkungen. Er ging zum größten Konverter, bestellte Einzelteile einer Treppenleiter, fünfhundert mit schwarzer Farbe gefüllte Sprühdosen, ein Dutzend starke Lampen und einen kleinen atombetriebenen Luftgenerator.
    »Mon Dieu!« sagte De Marbot. »Wir werden Anstreicher spielen! Und was sonst noch?«
    Burton kümmerte sich um die bestellten Gegenstände. Er leerte den Konverter, als die erste Teillieferung erschien, schloß dessen Tür, wartete ein paar Sekunden, bis die zweite Lieferung den Behälter gefüllt hatte und holte sie ebenfalls heraus. Als er damit fertig war, wies er Aphra und De Marbot an, die Sprühdosen zu nehmen, während er die Treppenleiter zusammensetzte.
    De Marbot sah Aphra mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wolle er sagen: »Und was danach?« Sie zuckte die Achseln und machte sich schwitzend an die Arbeit. »He, mein kleiner Kohlkopf«, sagte De Marbot, nun ebenfalls schwitzend, »wir müssen für all dieses köstliche Essen und den ausgezeichneten Wein bezahlen, nicht wahr?«
    »Man bezahlt für alles«, sagte sie.
    Schwer atmend reckte sich Aphra und betrachtete die vor ihr befindliche Wand. »Der Beobachter ist wie Gott«, sagte sie. »Er weiß von allem, was wir tun. Ich hoffe nur, daß er sich - wie Gott - nicht um das schert, was wir tun.«
    »Im Gegensatz zu Gott schläft der Schnark«, sagte Burton. »Und sein Körper setzt ihm Grenzen - wie allen Sterblichen. Seine Intelligenz mag zwar hoch sein, sie ist aber ebenfalls begrenzt.«
    »Vielleicht

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