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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Schmuckschatulle in die Hand nehme und sehe, dass sie 75 Pfund kostet. »Sie konnte einfach nicht die Finger von ihm lassen. Und ihr Mann hat sie dann zusammen im Geräteschuppen überrascht. Aber wie dem auch sei—«
    »Meine Güte!«, sagt die Verkäuferin. »Das ist ja unglaublich!«
    »Aber es stimmt«, ertönt da ein Stimmchen vom anderen Ende des Ladens. Was?
    Ich schnelle herum - und die Frau, die sich Suzes Rahmen angesehen hatte, kommt direkt auf mich zu. »Ich nehme an, Sie sprechen von Jane und Tim?«, sagt sie. »Ein unglaublicher Skandal, was? Aber ich dachte, der kleine Junge hieß Toby?«
    Ich glotze sie an und bekomme keinen Ton heraus.
    »Vielleicht ist Peter ja sein Taufname«, sinniert die Verkäuferin und deutet auf mich. »Das ist seine Patentante.«
    »Ach, Sie sind die Patentante!«, ruft die Kundin. »Ich habe ja schon so viel von Ihnen gehört!«
    Das ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein.
    »Na, dann können Sie mir vielleicht verraten...« Die Frau kommt näher und dämpft ihre Stimme vertraulich, »...ob Tim Maudes Angebot angenommen hat?«
    Ich sehe mich in dem totenstillen Laden um. Alle warten auf meine Antwort.
    »Ja, hat er«, sage ich vorsichtig. »Er hat es angenommen.«
    »Und hat es funktioniert?«, fragt sie gespannt.
    »Öm... nein. Er und Maude haben... also... sie haben sich gestritten.«
    »Ach, ja?« Die Frau hält sich die Hand vor den Mund. »Gestritten? Worüber denn?«
    »Ach, Sie wissen schon« - ich bin kurz davor, zu verzweifeln! - »so über dieses und jenes... wer spülen soll... ach, wissen Sie, ich glaube, ich zahle bar!« Ich fummele in meinem Portemonnaie herum und knalle 50 Pfund auf denTresen. »Stimmt so.«
    »Und was ist mit Ihrer Duftkerze?«, fragt die Verkäuferin. »Es gibt Vanille, Sandelholz--«
    »Vergessen Sie‘s«, sage ich und eile zur Tür.
    »Haitis ruft die Kundin mir hinterher. »Warten Sie! Was ist aus Ivan geworden?«
    »Der... ist nach Australien ausgewandert«, sage ich und knalle die Tür hinter mir zu.
    Puh, das war knapp. Ich glaube, jetzt gehe ich doch besser nach Hause.
    Ein paar hundert Meter vor unserem Haus bleibe ich stehen und sortiere meine Einkaufstüten. Das heißt, ich stopfe sie alle so tief in eine LK-Bennett-Tüte, dass man sie nicht sehen kann.
    Nicht dass ich etwas zu verbergen hätte oder so. Es ist nur... Ich möchte lieber mit nur einer Einkaufstüte in der Hand nach Hause kommen.
    Ich habe die leise Hoffnung, ganz unauffällig in mein Zimmer zu gelangen - ohne dass Suze mich sieht. Aber als ich die Wohnungstür aufmache, sitzt sie mitten im Flur auf dem Fußboden und packt ein Päckchen.
    »Hi!«, begrüßt sie mich. »Hast du die Schuhe gekauft?«
    »Ja«, antworte ich fröhlich. »Hat alles geklappt. Richtige Größe und alles.«
    »Lass mal sehen!«
    »Ich... ich packe sie eben schnell aus.« Ich bemühe mich sehr, ganz locker zu klingen, und bewege mich auf mein Zimmer zu. Aber ich weiß, dass es nichts nützt. Man sieht mir das schlechte Gewissen schon am schleichenden Gang an.
    »Bex«, sagt Suze auf einmal. »Was hast du sonst noch in der Tüte? Das sind doch nicht nur ein Paar Schuhe.«
    »Tüte?« Mit gespielter Überraschung drehe ich mich um. »Ach, die Tüte. Ahm... das sind nur... ein paar Kleinigkeiten. Du weißt schon... Krimskrams...«
    Mir versagt vor lauter Schuldbewusstsein die Stimme, als Suze die Arme vor der Brust verschränkt und mich so finster sie kann ansieht.
    »Zeigen.«
    »Gut, hör ZU« beeile ich mich zu erklären. »Ich weiß, ich habe von einem Paar geredet. Aber bevor du jetzt sauer wirst, guck dir das mal an.« Ich hole einen Karton aus der zweiten LK-Bennett-Tüte, nehme den Deckel ab und ziehe ganz langsam eine der Apfelsinensandalen heraus. »Jetzt... sich sie dir an.«
    »Oh, mein Gott«, haucht Suze und kann den Blick gar nicht mehr abwenden. »Die ist ja absolut ... umwerfend.« Sic nimmt mir die Sandale ab und streicht ganz sanft über das weiche Leder doch dann, auf einmal, ist dieser finstere Blick wieder da. »Aber brauchst du sie denn?«
    »Ja!«, verteidige ich mich. »Es handelt sich um vorausschauendes Kaufen. Ich habe in die Zukunft investiert.“
    „Investiert?«
    »Ja. Und gewissermaßen spare ich sogar Geld denn da ich diese jetzt habe heißt das, dass ich nächstes Jahr kein Geld für Schuhe ausgeben muss. Gar keins!«
    »Wirklich?«, fragt Suze misstrauisch. »Überhaupt keins?“
    »Überhaupt gar keins! Wirklich, Suze, ich werde diese Schuhe Tag und Nacht

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