Faszination Menschenfresser
Jahren eine japanische Eisenbahngesellschaft. Um zukünftige Unfälle zu vermeiden, ließ die West Japan Railway Company ihre Bahngleise auf einer Strecke, auf der es in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen mit grasenden Hirschen gekommen war, mit einer Mixtur aus Löwenkot und Wasser beschmieren. Mit Erfolg: Seither ist kein Hirsch mehr von einem Zug überrollt worden.
Das Lachen der Hyänen
Es ist eigentlich eher ein hysterisches Kichern als ein herzhaftes Lachen, das der Tüpfelhyäne ihren zweiten Namen »Lachende Hyäne« eingebracht hat. Allerdings ist das Hyänengekicher nicht etwa auf einen besonders ausgeprägten Humor der Tiere mit dem gewaltigen Kiefer zurückzuführen. Nein, im Gegenteil, Hyänen kichern, wenn sie nervös sind oder sich bedrängt fühlen. Vor Kurzem haben französische und amerikanische Verhaltensforscher herausgefunden, dass das berühmte Kichern der Hyänen jedoch weit mehr als nur Nervosität signalisiert. Mit ihrem Gekicher geben die gefleckten Raubtiere nämlich eine Menge über sich selbst preis. Artgenossen können an der Art des Kicherns Identität, Alter und soziale Stellung des Lautproduzenten ablesen. So kann eine Hyäne, wenn sie genau hinhört, zum Beispiel die wichtige Information erhalten, welche Futterrechte das kichernde Tier für sich beansprucht und noch wichtiger, wen es bei seinen Mahlzeiten als »Mitesser« dulden würde.
Hyänenmenschen
Wer einmal einen Markt in der nigerianischen Hauptstadt Lagos besucht hat, kann mit etwas Glück auf einen der berühmt-berüchtigten Hyänenmenschen treffen. Es sind umherziehende Gaukler und Wunderheiler, die ihren Namen ihren auffälligen tierischen Begleitern verdanken: abgerichteten Tüpfelhyänen, welche die Gadawan Kura, wie die Hyänenmenschen in Westafrika genannt werden, meist wie einen angeleinten Hund mit sich führen. Durch die Vorführung der gezähmten Hyänen wollen die Hyänenmänner das staunende Publikum dazu animieren, Amulette, Tinkturen, Salben und Zauberpulver, die gegen allerlei Widrigkeiten des Lebens helfen sollen, käuflich zu erwerben . Den Willen der Raubtiere brechen ihre Besitzer meist mit einer Kombination aus Betäubungsmitteln und Schlägen. Aber vollständig zähmen lassen sich Tüpfelhyänen in der Regel nicht, wie meist zahlreiche Narben im Gesicht, am Körper und den Gliedmaßen ihrer Bändiger zeigen. Manche Hyänenmänner nutzen die abgerichteten Hyänen auch für kriminelle Aktivitäten. So sind in den letzten Jahren mehrere Fälle bekannt geworden, in denen mit Hyänen an der Leine bei zahlungsunwilligen Geschäftsleuten Schutzgelder eingetrieben worden sind. Eine äußerst effektive Methode: Wer einmal aus nächster Nähe direkt ins Gebiss einer wütenden Tüpfelhyäne geblickt hat, ist gerne bereit, jede Summe zu zahlen.
Tollwütige Wölfe
Gerade in der Vergangenheit wurden zahlreiche tödliche Wolfsangriffe von tollwütigen Wölfen verursacht. Offensichtlich grassiert die Seuche Tollwut unter Wölfen schon ziemlich lange. Erste Berichte über tollwütige Wölfe stammen aus dem 13. Jahrhundert. Bei der Tollwut handelt es sich um eine Erkrankung des Zentralnervensystems, die durch eine Infektion mit dem Tollwutvirus hervorgerufen wird. Der Mensch infiziert sich hauptsächlich durch Biss- oder Kratzverletzungen über den Speichel eines mit Tollwut infizierten Tieres.
Im menschlichen Organismus wandern die Tollwutviren über die Nervenbahnen in Rückenmark und Gehirn und verursachen dort eine Entzündung der Nervenzellen. Im Gehirn vermehrt sich das Virus und breitet sich dann über andere Körperorgane aus. Die Tollwut verläuft in drei Stadien. Im ersten Stadium kommt es zunächst zu unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Im weiteren Verlauf kommt eine Empfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Luftzug hinzu. Das Fieber steigt weiter kontinuierlich an. Es kommt zu Angstgefühlen und einem abwechselnd aggressiven und depressiven Gemütszustand. Charakteristisch ist auch eine ausgeprägte Hydrophobie (Wasserscheu), die zu Krämpfen führt, die sich auf die gesamte Muskulatur erstrecken können. Im letzten Stadium kommt es dann zu einem Nachlassen der Krämpfe und fortschreitenden Lähmungen, bis der Tod eintritt.
Gegen Tollwutviren gibt es keine erfolgreiche Behandlung. Eine einmal ausgebrochene Tollwuterkrankung ist nicht mehr heilbar und endet immer tödlich. Der einzige Schutz vor einer Erkrankung besteht in
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