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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Hartnäckigkeit ganz zu schweigen.“
    „Dann weißt du auch, dass ich beharrlich genug bin, um das Rätsel zu lösen. Wenn du mir helfen willst – warum vertraust du mir nicht an, was in dieser Stadt geschieht?“
    „Weil ich es selber nicht weiß. Du hast mich abgelenkt und meine Nachforschungen behindert.“
    „Und was tust du ? Seit deiner Ankunft vernachlässige ich meine Studien, meine Arbeit im Bauernhaus …“
    „Vielleicht ist das gut so“, murmelte Edward.
    Sie öffnete ihre Fäuste, legte die flachen Hände auf seinen Abendfrack. „Was meinst du?“
    Nun lockerten sich seine Finger, die ihre Schultern umfassten. „Dass dein kostbares Bauernhaus mit dem antiken Silber zusammenhängt.“
    „Wie wäre das möglich? Wenn die Bewohner dieser Stadt auch stets im Wohlstand lebten – einen so teuren Tempelschatz hätten sie sich nicht leisten können. Außerdem hätten die tombaroli alle wertvollen Sachen längst ausgegraben.“
    „Trotz des Fluchs und der bösen Geister?“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Hör mir ausnahmsweise einmal zu, Clio.“ Er streichelte ihren Rücken und zog sie an sich. „Du darfst die Liliendiebin nicht zu neuem Leben erwecken. Halte dich von dem Bauernhaus fern, nimm dich in Acht, wohin immer du gehst. Und vergiss das vermaledeite Silber. Vielleicht existiert es gar nicht.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Glaub mir, ich bin immer vorsichtig, Edward. Aber wenn es dieses Tempelsilber wirklich gibt, ist es zu bedeutsam – zu heilig, um im Versteck eines habgierigen Sammlers zu verschwinden.“ Sie schaute zu der Alabastergöttin hinüber, die sie an den Duke of Averton verloren hatte.
    Dieses Silber wollte sie retten. Warum befand sich die Schale in Edwards Besitz? Sie wandte sich wieder zu ihm und versuchte in seinen Augen die Wahrheit zu erkennen.
    „Was wirst du mir antun?“, wisperte sie. „Hier hast du kein Verlies, so wie in deinem Yorkshireschloss.“
    „Irgendwo im Kellergeschoss des Palazzos muss sich eine Zelle verbergen.“ Er nahm die Kappe von Clios Kopf, das Haar fiel lose über ihre Schultern, und er schob seine Finger in ihre Locken. „Gewiss haben all die Normannen und Bourbonen ihre Feinde an einem sicheren Ort gefangen gehalten.“
    „Und die Römer und Sarazenen“, ergänzte sie, „die spanischen Söldner …“
    „Vielleicht gibt es irgendwo in diesem Gebäude eine hübsche kleine Geheimkammer“, flüsterte er und drückte sie fester an seine Brust. Sein warmer Atem streifte ihre Wange, und sie schlang die Arme um seinen Nacken. Nur für einen kurzen magischen Moment wollte sie alle Probleme vergessen, nur noch ihn spüren. „Groß genug für zwei Menschen, die sich für immer darin verstecken könnten.“
    Vernunft, sinnvolle Gedanken, sogar ihre Identität – das alles schwand in seiner Nähe dahin. „Also zwei Gefangene?“
    „O Clio, natürlich.“ Seine Stimme klang rau und traurig. Dann küsste er sie voller Sehnsucht und Verlangen.
    Mit gleicher Glut erwiderte sie den Kuss und schmiegte sich an ihn. Er schmeckte nach Zitronen, nach der Nacht und alten Mysterien, nach allem, was sie sich stets gewünscht hatte und was verboten war. Und er verkörperte alles, was sie immer bekämpft hatte. Trotzdem erkannte sie in Edward ihren einzigen Hafen in einer stürmischen Welt.
    Nach einer Weile hob er den Kopf und lehnte seine Stirn an ihre. Eine Zeit lang standen sie beisammen, vereint von beredsamem Schweigen, einer unentrinnbaren Begierde.
    „Was wirst du mit mir machen?“, fragte Clio. In der knisternden Stille klangen die Worte wie ein Peitschenknall, der an ihrer und seiner mühsam gewahrten Selbstkontrolle zerrte.
    Edward lachte heiser. „Jetzt werde ich dich nach Hause bringen, bevor ich vergesse, wo wir sind, und dich zu dem Bett da drüben trage. Und morgen? Übermorgen? Das habe ich noch nicht entschieden. Jedenfalls sollst du das Bauernhaus meiden. Zumindest für eine Weile.“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und musterte sie prüfend, als könnte er alle ihre Geheimnisse in ihren Augen lesen. „Hör auf mich, Clio. Geh nicht mehr dorthin.“
    „Also muss ich mich nach wie vor in Acht nehmen?“
    „Sagtest du nicht, das würdest du immer tun?“
    „Gewiss. Und meistens wird meine Wachsamkeit belohnt. Außer dir hat mich noch niemand ertappt.“
    „Das könnte ich auch von dir behaupten.“ Er ließ sie los, hob ihre Kappe vom Boden auf und gab sie ihr, bevor er sich abwandte.
    Nun war der Bann gebrochen, obwohl sie

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