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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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einem Dolch, der auf dem Tisch lag.
    „Signorina Thalia?“, fragte er ungläubig und stand langsam auf, die Waffe immer noch in der Hand. „Was machen Sie denn hier?“
    „Ich suche meine Schwester!“, würgte sie hervor. „Wo haben Sie Clio versteckt?“
    „Clio?“ Aufmerksam beobachtete er ihr Gesicht, die schönen dunklen Augen voller Argwohn – und Belustigung? „Ist sie nicht bei Ihnen zu Hause?“
    „Natürlich nicht. Oder würde ich sie sonst hier suchen?“
    „Keine Ahnung, wo sie ist …“
    „So dumm, wie Sie glauben, bin ich nicht, Conte.“ Doch, genau das bin ich, erkannte sie beklommen. Wieder einmal hatte sie sich in ein Abenteuer gestürzt, ohne zu überlegen – ohne die Konsequenzen zu bedenken. Und jetzt war sie in diesem fremden Haus allein mit einem Mann, der einen Dolch zückte. „Nun, ich … ich dachte, sie wäre zu Ihnen geflohen“, stammelte sie.
    Sichtlich verwirrt lachte er auf. „Zu mir?“ Er ging zum Schrank und öffnete ihn, um ihr zu zeigen, was sich darin befand. Nur Kleider, sonst nichts. „Da ist keine Dame.“ Dann kniete er nieder und spähte unter das Bett. „Hier auch nicht. Allerdings muss ich mit den Dienstmädchen reden, die müssen besser sauber machen.“ Er stand auf und schenkte ihr ein Lächeln – ein sehr gewinnendes Lächeln. Doch es wirkte auch vorsichtig, als versuchte er die verrückte junge Dame zu beruhigen, die unbefugt in sein Haus eingedrungen war.
    Die Hände auf ihre brennende Wangen gepresst, wich Thalia zurück. „Also wissen Sie nicht, wo Clio ist?“
    „Leider habe ich sie seit Ihrer Dinnerparty nicht mehr gesehen. Ist sie tatsächlich verschwunden?“
    „Ja … nein … ich weiß es nicht“, stöhnte sie und empfand das lächerliche, kindische Bedürfnis, mit einem Fuß aufzustampfen und zu schluchzen. Aber warum hatte sie dieses Abenteuer gewagt? Weil sie ihrer Familie beweisen wollte, dass sie mittlerweile erwachsen war, kein dummes Kind, das man beschützen musste. Also ließ sie ihre Schuhe ganz fest am Boden stehen – entschlossen, ausnahmsweise einmal nachzudenken. Jetzt, wo es zu spät war.
    „Setzen Sie sich, Signorina.“ Marco legte den Dolch beiseite. Langsam ging er zu ihr, die Hände ausgestreckt, als versuchte er ein nervöses Fohlen zu beruhigen. Er ergriff ihren Arm, und sie ließ sich zu einem Sessel führen. „Trinken Sie ein Glas Wein, und erzählen Sie mir, was geschehen ist.“
    „Das weiß ich nicht“, erklärte sie und beobachtete, wie er ein Glas füllte und in ihre Hand drückte. Automatisch nippte sie daran. Tatsächlich, der Wein half ihr, sich zu beruhigen und die rasenden Gedanken zu ordnen.
    „Also vermissen Sie Ihre Schwester?“ Marco nahm ihr gegenüber Platz.
    „Ja. Sie hinterließ uns die Nachricht, sie sei mit den Darbys nach Motya gefahren. Aber in letzter Zeit war alles so seltsam …“
    „Seltsam?“ Er sprach sehr leise. Vermutlich fürchtete er, sie zu erschrecken. Doch sie hörte die Besorgnis, die in seiner Stimme mitschwang.
    „Clio war so still und in sich gekehrt. Besonders seit Ihrer Ankunft, Conte. Deshalb dachte ich, Sie wollten mit ihr durchbrennen. Und ich war wütend, weil sie Geheimnisse vor mir hatte. Und da beschloss ich, die Wahrheit herauszufinden.“ Sie nahm noch einen Schluck Wein, um sich zu stärken. „Offensichtlich habe ich mich geirrt.“
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Warum sollte ich mit Ihrer Schwester durchbrennen?“
    „Bei unserer Party sah ich sie mit Ihnen auf der Terrasse stehen, in ein vertrauliches Gespräch vertieft. Vorher kannten Sie Clio nicht. Oder doch?“
    „Vorher?“ Die Grübchen in seinen Wangen verschwanden.
    „In England.“ Plötzlich musste Thalia lachen. „Schauen Sie nicht so überrascht drein. Manchmal bringt es gewisse Vorteile mit sich, wenn man wie ein dummes blondes Bonbon aussieht. Gewisse Dinge fallen mir auf. Obwohl meine Schwester glaubt, ich hätte keine Ahnung.“
    „Nun, Ihr Scharfsinn dürfte mich nicht überraschen, Thalia. Schon bei unserer ersten Begegnung merkte ich, wie gefährlich Sie sind.“
    „Nicht halb so gefährlich wie Sie, Conte.“ Seufzend stellte sie ihr leeres Glas auf einen kleinen Tisch. „Aber ich kann mir noch immer nicht vorstellen, wo Clio steckt.“
    „Vielleicht ist sie tatsächlich nach Motya gefahren.“
    „Natürlich, das wäre möglich. Solche spontanen Entschlüsse hat sie schon oft gefasst. Und mein Vater scheint sich nicht zu sorgen. Trotzdem …“
    „Aber Sie

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