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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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machen sich Sorgen?“
    „Allerdings. Irgendwie kommt mir das alles nämlich sehr verdächtig vor.“
    „Mir auch. Zweifellos ist Ihre Angst begründet, Thalia.“
    Also nahm er sie ernst. Und im Gegensatz zu ihrer Familie lachte er nicht über ihre Bedenken. Ermutigt beugte sie sich vor und ergriff seine Hand. „Sagen Sie mir, Conte – was wissen Sie über den Duke of Averton?“

24. KAPITEL

    Langsam erwachte Edward aus seinem Schlaf, einer süßen, friedlichen Rast, wie er sie lange nicht mehr gekannt hatte. Ein heilsamer Schlummer voller wunderbarer Träume hatte ihn eingehüllt wie eine weiche Samtdecke.
    Nur – die Träume waren real. Er öffnete die Augen und sah sich auf einem Kissenberg am Boden der Hütte liegen. In der Luft hing der Duft von Holzrauch, Wein und Lilien. Als er zu den dunklen Deckenbalken hinaufblickte, hörte er Wasser plätschern. Lächelnd richtete er sich auf und sah Clio in der Wanne sitzen, mit rosigen Wangen, das Haar hochgesteckt. Nie zuvor hatte er etwas Schöneres betrachtet.
    „Wie nett, dass du endlich erwacht bist …“, seufzte sie. „Würdest du mir die Seife bringen?“
    Er stand auf und streckte sich. Wann hatte er sich jemals so – frei gefühlt?
    Noch nie. Und er würde sich auch nie mehr so fühlen. Aber er würde immer wieder solche Stunden mit Clio genießen – und wenn er sie erneut entführen müsste, um dieses Glück zu erreichen.
    „Versuch nicht, mich mit deinem Körper zu betören, Edward Radcliffe“, mahnte sie, „das ist sinnlos. Jetzt bade ich. Davon lasse ich mich nicht ablenken. Die Seife, bitte.“
    Lachend nahm er die weiße Seife vom Tisch, die ebenfalls nach Lilien roch, so süß wie Clio. Dann ging er langsam zu ihr.
    „Würdest du mir den Rücken waschen?“
    „Mit Vergnügen, Madame. Ganz wie Sie befehlen.“
    Clio beugte sich in der Wanne vor. „Warum glaube ich, du gehorchst mir nur, wenn’s um Dinge geht, die du dir selber wünschst?“
    „Offenbar kennst du mich viel zu gut“, erwiderte er und seifte ihren Rücken ein. Fasziniert musterte er ihren schlanken Hals, die feuchten Löckchen, die an ihrem Nacken klebten. So schön, so verletzlich …
    „Ganz im Gegenteil.“ Als sie seine Finger auf ihrem Rückgrat spürte, erschauerte sie wohlig. „Eigentlich kenne ich dich überhaupt nicht.“
    „Was willst du über mich wissen?“
    „Natürlich alles. Was du liebst, was du hasst, was du bisher erlebt hast.“
    „Also eine Menge.“
    „Gewiss. Fang an.“
    „Mit dem Tag meiner Geburt? Daran erinnere ich mich leider nicht.“ Er küsste ihren Nacken und atmete das Aroma des Lilienparfüms ein.
    „Dann erzähl mir, woran du dich erinnerst“, flüsterte sie.
    Er strich über Clios Schultern und einen Arm, fühlte den Puls in ihrem Handgelenk. „Wahrscheinlich wuchs ich so ähnlich auf wie du.“
    „Nicht mit einer Schwesternschar!“
    „Nur mit einem älteren Bruder – einem perfekten Bruder.“
    „In diesem Punkt gleichen wir uns, denn keine ältere Schwester könnte so perfekt sein wie Calliope.“
    „Ja, William war vollkommen.“ Edward stieg hinter ihr in die Wanne, schlang die Beine um ihre Hüften, und sie lehnte den Kopf an seine Brust. Wenn sie ihn nicht ansah, fiel es ihm leichter, über seine Familie zu sprechen. „Er war ein hervorragender Schüler, und er geriet niemals in Schwierigkeiten.“
    „Im Gegensatz zu dir?“
    „Genau. Sobald ich eine Gelegenheit zu albernen Streichen fand, nutzte ich sie – unfähig, der Versuchung zu widerstehen. Für meine Eltern war William der ideale Sohn, und sie nannten ihn ihren Hektor. Nach seinem Studium trat er in ihre Fußstapfen und widmete sich der Wissenschaft. Er trat der Antiquities Society bei und verlobte sich mit einer jungen Dame, die großartig zu ihm passte. Zweifellos wäre er ein wunderbarer Duke geworden.“
    „Auch du hast studiert“, wandte Clio ein. „Alle Leute loben deine Kenntnisse. Sogar mein Vater.“
    „O ja, ich studierte. Das ließ sich kaum vermeiden, da meine Eltern mich täglich mit Plato und Aristoteles und Herodot konfrontierten. Aber das alles erregte erst sehr viel später mein Interesse. Und da war es für William und meine armen Eltern zu spät. Sie kannten nur meine wilde Jugend.“
    Nachdenklich griff sie über den Wannenrand und hob die beiden Becher vom Boden auf. Ihrer war leer, seiner immer noch mit Rotwein gefüllt. „Hängt deine Abstinenz irgendwie damit zusammen? Auch bei unserer Dinnerparty hast du keinen Wein

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