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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Du trinkst keinen Alkohol mehr. Und du amüsierst dich nicht mit Dienstmädchen.“
    Schmerzlich lächelte er. „Nur mit jungen Damen aus guter Familie. Nachdem ich sie entführt habe.“
    „Nun, diese junge Dame hat dich praktisch gezwungen, ihr die Unschuld zu rauben. Was die Entführung betrifft – darüber bin ich immer noch nicht glücklich. Aber ich weiß, wa rum du es getan hast – weil du’s gut mit mir meinst und mich beschützen willst.“ Eine Zeit lang schwieg sie, dann fuhr sie fort: „Nach dem Tod des Mädchens hast du deinen Lebensstil geändert, nicht wahr?“
    „Damals noch nicht.“
    „Was meinst du?“
    „Erinnerst du dich an Lady Rivertons Wahrheitsspiel?“
    „Ja.“
    „Nun, das ist meine Wahrheit, Clio. Nach der Tragödie geriet ich noch tiefer in Schwierigkeiten. Unentwegt betrank ich mich, verspielte mein Geld in üblen Spelunken und experimentierte sogar mit Opium. Ich redete mir ein, das würde ich wegen meiner gebrochenen Nase tun. Doch das stimmte nicht. Ich verachtete mich selbst und wollte mich zerstören. Daran versuchten meine Eltern mich zu hindern. Ohne Erfolg.“
    „Und was hat dich letzten Endes gebessert?“
    Er setzte sich neben Clio auf das Sofa, ergriff ihre Hand und verschlang seine Finger mit ihren. „Die Hilfe einer Muse. Verdanken wir diesen Geschöpfen nicht die größten Inspirationen?“
    „Das habe ich gehört“, flüsterte sie. „Wozu hat diese Muse dich inspiriert?“
    „Zu einer Änderung meines Lebens, zu einem neuen Anfang, ehe es zu spät gewesen wäre.“
    „Wie ungewöhnlich … Normalerweise wird man von den Musen zu einem Sonett inspiriert – oder zu einem Theaterstück.“
    „Nun, diese Muse war besonders ehrgeizig.“ Lächelnd drückte er einen Kuss auf ihre Schläfe. „Jenes Spiel auf Lady Rivertons Party …“
    „O ja, du sagtest, du hättest deine einzige Liebe verloren.“ Das angedeutete Geheimnis hatte sie fasziniert. Und sie war sogar eifersüchtig auf die unbekannte Frau gewesen. Meinte er das arme Dienstmädchen aus der Taverne? Oder …?
    „Genau genommen verlor ich sie nicht“, erklärte er. „Denn sie gehörte mir nie. Keine Muse gehört irgendjemandem. Das erkenne ich allmählich.“
    „Und wo hast du diese … Muse gefunden?“
    „Natürlich im British Museum – wo sonst?“
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. Damit hatte sie nicht gerechnet – eher mit Spielhöllen, Bordellen, Tavernen. „Wann hast du die Zeit gefunden, das British Museum zu besuchen? Du warst doch vollauf damit beschäftigt, dich zu betrinken und dein Taschengeld zu verspielen.“
    „So war es. Aber nach einer Nacht voller Ausschweifungen dachten meine Freunde, es wäre amüsant, die Wissenschaftler im British Museum zu schockieren.“
    Jetzt erinnerte sie sich an jenen Tag. Sie war mit ihren Eltern, Thalia und Cory und der kleinen Urania ins Museum gegangen, um eine Vase zu besichtigen, die ein Sammler soeben gespendet hatte. Als sie lautes Gelächter und Gegröle hörte, spähte sie in die Galerie mit den Skulpturen. Natürlich erkannte sie ihn sofort. Jeder kannte die Radcliffes, wusste von ihrem Interesse an Antiquitäten und Wohlfahrtsorganisationen – und von ihren Schwierigkeiten mit dem jüngeren Sohn. Deshalb bemitleideten Clios Eltern den Duke und die Duchess, und sie betonten scherzhaft, wie glücklich sie selber doch seien, weil sie nur Töchter hatten. Damals war Clio erst fünfzehn, und sie hatte Lord Edward Radcliffe nur aus der Ferne gesehen, bei einem Ausritt im Park, bei Konzerten oder im Theater. Und sie fand ihn unglaublich attraktiv.
    Aus der Nähe betrachtet, gefiel er ihr immer noch. Aber sie fand ihn so schrecklich … leichtfertig. Und das brachte sie in Wut. Alles, wovon sie als Frau nur träumen konnte, fiel ihm in den Schoß – ein Universitätsstudium, die Möglichkeit, zu reisen und bedeutende Leistungen zu vollbringen. Doch das schien ihn nicht zu interessieren. Merkte er denn nicht, wie viel Schönheit ihn im Museum umgab?
    An jenem Tag war sie sehr zornig gewesen – und traurig.
    „Du hast mich gesehen“, flüsterte sie. „Damals war ich fünfzehn.“
    „Ja, ich sah dich. So verächtlich hast du meinen Blick erwidert. Jahrelang hatte ich mit der Enttäuschung gelebt, die ich meiner Familie bereitete. Doch den Abscheu in deinen Augen ertrug ich nicht. Und plötzlich empfand ich den Wunsch, ich wäre einer Frau wie dir ebenbürtig.“
    „Einer Frau wie mir?“, fragte sie entgeistert.
    „Ja – einer Frau,

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