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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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er stellte sich auf beide Seiten, um einen noch größeren Profit herauszuschlagen. Das schaffte er nicht, denn kurz darauf wurde seine Leiche gefunden. Aber seine Information wirkte glaubwürdig. Und so wurde ich gebeten, nach Sizilien zu reisen und Nachforschungen anzustellen.“
    „Wusstest du, dass ich hier bin?“
    „Nein, ich erfuhr nur, du würdest mit deiner Familie nach Italien reisen. Von deinem Aufenthalt in Sizilien ahnte ich nichts. Und ich nahm an, du wolltest dich möglichst weit von mir entfernen – nach allem, was in Yorkshire geschehen war.“
    Das hatte sie tatsächlich beabsichtigt, wie sie sich wehmütig eingestand. „Hättest du es gewusst – wärst du dann nicht nach Santa Lucia gekommen?“
    „Ganz im Gegenteil“, erwiderte Edward lächelnd, „ich wäre noch schneller hier aufgetaucht.“
    „Vielleicht hättest du das tun sollen“, meinte sie belustigt. „So viel Zeit haben wir damit vergeudet, einander zu zürnen. Aber erzähl mir den Rest deiner Geschichte. Hast du inzwischen andere Teile des Tempelsilbers gefunden?“
    „Noch nicht. Glücklicherweise hatten auch die Diebe keinen Erfolg. Den hast du verhindert.“
    „Ich?“
    „Mit deiner Arbeit im Bauernhaus. Dort soll das Silber nämlich vergraben sein. Vor deiner Ankunft ging niemand dorthin, und die Diebe konnten in aller Ruhe den Schatz suchen. Wenn sie Arbeitskräfte fanden, die den Fluch nicht fürchteten. Und jetzt …“
    „Also deshalb wolltest du mich von der Ruine fernhalten?“
    „Natürlich. Diese Männer sind skrupellos. Um ihr Ziel zu erreichen, würden sie vor nichts zurückschrecken.“
    Plötzlich erinnerte sie sich an das Gespräch, das sie beim Frühlingsfest belauscht hatte. „Die englische Kundschaft wird ungeduldig.“
    „Ja. Deshalb schwebst du in umso größerer Gefahr, und ich musste dich entführen.“
    „Und wer ist der Engländer, der genug Geld besitzt, um die Diebesbande zu bezahlen?“
    „Zunächst dachte ich an Ronald Frobisher.“
    „Lady Rivertons cicisbeo ?“, fragte Clio erstaunt. Auf diesen Gedanken wäre sie nie gekommen. Der Mann schien sich nur um seine eleganten Krawattentücher zu kümmern und Partys zu planen.
    „Offenbar ist er sehr reich und ein leidenschaftlicher Sammler. Allerdings versteht er nicht viel von Altertümern. Für ihn wäre es nur wichtig, mit dem Besitz eines alten Tempelsilbers die Aufmerksamkeit und den Respekt anderer Sammler zu gewinnen – und Lady Riverton zu imponieren.“
    „Das verstehe ich. Eine solche Kostbarkeit befindet sich in keiner Sammlung, die ich kenne.“
    „Hättest du von der Existenz des Silbers gewusst – wäre die Liliendiebin zu neuem Leben erwacht?“
    Lachend schüttelte sie den Kopf. „Das sagte ich dir doch, die Zeiten meiner Raubzüge liegen hinter mir. Abgesehen von der Nacht, als ich in deinen Palazzo eindrang. Vorhin sagtest du, zunächst hättest du Frobisher verdächtigt. Jetzt nicht mehr?“
    „Zweifellos hat er seine Hände im Spiel. Allerdings vermute ich jetzt, dass er für jemand anderen arbeitet.“
    „Für jemanden, den er beeindrucken möchte.“ Nachdenklich starrte Clio vor sich hin. „Lady Riverton.“
    „Genau. Bei meiner Ankunft in Santa Lucia traute ich ihr das nicht zu. Lord Riverton war ein enthusiastischer Sammler. Doch sie schien sein Interesse nicht zu teilen.“
    „Nein, sie schwärmt nur für Hüte und Partys. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass jemand, der sich dermaßen für Hüte begeistert, irgendetwas verbirgt.“
    „Ich verstand nicht, warum sie sich in eine stille kleine Provinzstadt wie Santa Lucia zurückzieht, statt das Gesellschaftsleben in Neapel zu genießen. Hierher kommen nur Leute, die sich mit der Geschichte und Antiquitäten befassen.“
    „Bist du sicher, dass Lady Riverton der ‚Engländer‘ ist, der die Diebesbande bezahlt?“
    „Da hege ich gewisse Zweifel. Aber die Liste der Verdächtigen ist kurz. Und sie steht gemeinsam mit Frobisher an erster Stelle.“
    Den Kopf in den Nacken gelegt, schaute Clio zum Sonnenlicht hinauf. Ihre Gedanken überschlugen sich. „Dann müssen wir Beweise finden.“
    „ Wir ? O nein, Clio.“
    „Doch!“ Aufgeregt wandte sie sich zu ihm und umklammerte seine Hände. „Bis in alle Ewigkeit kannst du mich nicht einsperren.“
    „Aber ich werde dich nicht in Gefahr bringen.“
    „Glaub mir, ich kann dir helfen. Wenn ich Lady Riverton auch nicht durchschaut habe, ich weiß, wie solche Leute denken, wie sie sich

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