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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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– was ich bedaure.“
    „Oh, ich bin immer vernünftig.“ Abgesehen von ihrer Liebe zu Edward. „Nun, fast immer.“
    „Und was geschieht später?“, fragte er und hielt ihre Hände fest.
    „Wenn wir das Silber gefunden haben? Keine Ahnung …“
    „Begleitest du mich dann wieder in die Jagdhütte?“
    „Soll das ein unanständiges Angebot sein, Euer Gnaden? Ich bin schockiert!“
    Ernsthaft schaute er ihr in die Augen. „Keineswegs – ich bitte dich, mich zu heiraten.“
    Was sie erwartet hatte, wusste sie nicht. Ganz sicher nicht das . Andererseits durfte sie nicht überrascht sein. Während der Gespräche in den letzten Tagen war ihr klar geworden, wie sehr er sich geändert hatte. Jetzt ist er ein Ehrenmann, dachte sie. Sie hatten miteinander geschlafen, sie entstammte einer respektablen Familie. Also glaubte er, er müsste sie heiraten.
    Im Mondlicht betrachtete sie sein attraktives Gesicht und verspürte den inbrünstigen Wunsch, seine Zukunft zu teilen. Aber nicht auf diese Weise – er sollte sich nicht zu einer Heirat verpflichtet fühlen.
    „Nun, ich wäre wohl kaum eine würdevolle Duchess.“ Obwohl sich ihre Kehle verengte, versuchte sie in möglichst beiläufigem Ton zu sprechen.
    „Anfangs war ich ein miserabler Duke. Aber ich habe mich gebessert. Genauso gut könntest du eine grandiose Duchess werden.“
    „O Edward – im Augenblick kann ich nicht darüber nachdenken. So viel stürmt auf mich ein – das Tempelsilber, die Theatervorstellung …“
    „Das verstehe ich, mein Liebes. Natürlich gebe ich dir Zeit. Aber wenn alles vorbei ist, werde ich dich noch einmal fragen. Immer wieder. Bis wir alt und grau sind, wenn es sein muss.“ Er küsste ihre Hände. Dann ließ er sie los. „Denk darüber nach, Clio. Das ist alles, worum ich dich bitte.“
    „Gewiss, das werde ich tun.“ Als könnte sie an irgendetwas anderes denken …
    Nachdem er verschwunden war, lehnte sie noch lange an der Mauer, in den Schal gehüllt, der sie vor dem Wind schützte. Doch sie empfand keine Kälte, sah den nächtlichen Schatten nicht, glaubte nur immer wieder Edwards Worte zu hören. Ich bitte dich, mich zu heiraten.
    Würden sie die Magie von Sizilien nach England mitnehmen? In die Realität eines anderen Lebens, wo so viele Pflichten auf Edward warteten?
    Als seine Duchess müsste sie ihn unterstützen, einen Teil seiner Verantwortung mit ihm tragen. Wäre sie dazu fähig? Wenn sie ihn enttäuschte, würde sie das nicht verkraften.
    „Denk jetzt nicht daran“, befahl sie sich. „Konzentrier dich auf die Aufgabe, die du hier erfüllen musst. Alles andere kommt später.“
    „Clio?“, erklang Thalias Stimme. „Redest du mit dir selber?“
    Hastig zwang Clio sich zu einem Lächeln und wandte den Kopf zu ihrer Schwester, die am offenen Salonfenster stand, immer noch in ihrem hellblauen Dinnerkleid, einen indischen Schal um die Schultern.
    „Geht es dir gut, Clio?“, fragte sie besorgt.
    „Natürlich“, beteuerte Clio, und ihre Stimme klang viel zu fröhlich, sogar in ihren eigenen Ohren. „Ich brauche nur ein bisschen frische Luft.“
    Damit überzeugte sie ihre Schwester nicht. Thalia kletterte aus dem Fenster und eilte zu ihr. Schweigend lehnte sie sich an die Mauer und wartete.
    „Warum liegst du nicht im Bett?“, fragte Clio.
    „Weil mir unser Plan nicht aus dem Kopf ging, und das Klavierspiel half mir, meine Gedanken zu ordnen. Und dann glaubte ich, hier draußen Stimmen zu hören.“
    „Und da musstest du natürlich selber nachsehen, statt einen Lakaien zu beauftragen.“
    „Die Dienstboten haben sich längst zurückgezogen. Warum sollte ich sie wecken, nur weil meine Schwester sich einbildet, sie müsste allein in der Nacht umherwandern?“
    „Wahrscheinlich benehmen wir beide uns nicht so, wie wir sollten.“
    „Tun wir das jemals?“
    „Nein – schon gar nicht, seit Calliope nicht mehr bei uns lebt.“ Nach einer kurzen Pause fügte Clio hinzu: „In letzter Zeit bist du oft mit Marco zusammen, nicht wahr?“
    Wieder einmal wich Thalia ihrem Blick aus. „Nicht allzu oft. Freundlicherweise hat er sich bereit erklärt, in meiner ‚Antigone‘-Aufführung mitzuwirken.“
    „Offen gestanden, ich bin mir nicht sicher, ob Marco der Mann ist, der …“
    „O Clio!“, fiel Thalia ihr ins Wort. „Ich bin nicht Susan Darby, und ich werde beim Anblick eines attraktiven Mannes nicht den Verstand verlieren. Glaub mir, ich habe Marco di Fabrizzi durchschaut. Es macht Spaß, mit ihm zu

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