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Fatal Error

Titel: Fatal Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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werden.
    Zu meiner Erleichterung ließ sich Owen nicht blicken.
    Der Börsengang verlangte ungeheuer viele Vorarbeiten, was insbesondere die Buchhaltungssysteme und die juristischen Unterlagen betraf. Es galt, einen Prospekt zu schreiben, zu überprüfen und nochmals zu überprüfen. Ein Großteil dieser Arbeit fiel in mein Ressort. Dabei war mir Mel eine große Hilfe. Wir verbrachten lange Abende zusammen, an denen wir alle unklaren Punkte noch einmal durchgingen.
    Mein Vater rief an und schlug ein Lunch bei Seetings vor. Die letzten beiden Male hatte ich ihn abgewimmelt, deshalb sagte ich dieses Mal zu. Und ich hatte ja auch frohe Kunde für ihn.
    Das Dot-Com-Fieber hatte sich bis ins tiefste Northamptonshire herumgesprochen. Sogar der Daily Telegraph überschlug sich vor Begeisterung. Daher brannte mein Vater darauf, von mir zu hören, wie sich Ninetyminutes machte.
    »Sieht so aus, als würden wir Ende des Monats an die Börse gehen«, sagte ich.
    »Nein! Ihr seid doch erst ein Jahr im Geschäft.«
    »Ich weiß. Es ist absurd, nicht wahr?«
    »Mir war gar nicht klar, dass ihr schon in der Gewinnzone seid.«
    »Sind wir auch nicht.«
    Mein Vater schüttelte den Kopf. »Der Markt ist verrückt«, sagte er, während er sein in der Schale angerichtetes Krebsfleisch in Angriff nahm, konnte sich ein leises Lächeln aber nicht verkneifen.
    »Er ist verrückt, aber ich beklage mich nicht.«
    »Also ... na ja, wie viel ...?«
    ». wie viel dein Anteil wert sein wird?« »Ah, ja. Das würde mich interessieren.«
    »Wenn die Aktien wirklich so bewertet werden, wie die Banker es annehmen, rund neunhunderttausend Pfund.«
    Mein Vater verschluckte sich an einem Stück Krebsfleisch. Er hustete, bekam ein rotes Gesicht und nahm einen verzweifelten Schluck aus seinem Guinness-Krug. Schließlich erholte er sich wieder. »Habe ich richtig gehört?«
    »Hast du.«
    Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Gut gemacht, David. Gut gemacht.«
    Auch ich konnte mir jetzt ein Lächeln nicht verkneifen. Ich war stolz, mich des Vertrauens meines Vaters würdig erwiesen zu haben. Was ihn so begeisterte, war nicht nur das Geld, sondern die Tatsache, dass sein Sohn es für ihn verdient hatte. Ich erzählte ihm nicht, dass der Wert meines eigenen Anteils auf knapp zehn Millionen Pfund klettern würde.
    »Vergiss nicht: Du kannst das Fell erst verteilen, wenn der Bär erlegt ist«, warnte ich ihn. »Geld hast du erst, wenn du die Aktien verkaufen kannst. Vor allem kannst du es erst dann ausgeben.«
    »Natürlich«, sagte mein Vater. »Sehr schön. Nun ist es wohl an der Zeit, dass ich deiner Mutter reinen Wein einschenke.«
    »Hast du ihr noch nichts gesagt?«
    »Nein.« Er sah ein bisschen verlegen aus. »Sie wäre nicht einverstanden gewesen. Aber jetzt bleibt ihr wohl nichts anderes übrig, oder?«
    »Vermutlich nicht.«
    Als ich in die Firma zurückkam, herrschte allgemeine  Panik. Offensichtlich war eine technische Panne aufgetreten. Alle hatten sich um Sanjays Schreibtisch versammelt und schauten ihm ängstlich auf die Finger, die hektisch über die Tastatur flogen, während er sich an den Umstehenden vorbei mit seinen Leuten zu verständigen versuchte.
    »Was ist los?«, fragte ich Ingrid.
    »Goaldigger ist von einem Virus befallen.«
    Die goaldigger.com-Website war einer unserer größten Konkurrenten. Sie war schon ein Jahr länger online als wir und hatte mehr Besucher, aber wir holten rasch auf.
    »Von was für einem Virus?«
    »Es werden E-Mails an alle bei Goaldigger registrierten Benutzer gesendet. Hier.«
    Sie gab mir den Ausdruck einer E-Mail. Es war an Gaz adressiert, der sich vermutlich über die Konkurrenz auf dem Laufenden hielt.
      
    Viruswarnung Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass im System von goaldigger.com ein Virus entdeckt wurde. Möglicherweise ist er in der Lage, in die Rechner von registrierten Goaldigger-Benutzern einzudringen, private Informationen herunterzuladen oder sogar die Festplatten der Kunden zu schädigen. Die Kunden werden gebeten, sich nicht in die Goaldigger- Website einzuloggen oder EMails von Goaldigger zu öffnen. Wir möchten uns bei allen Kunden entschuldigen, die durch diesen Virus wichtige persönliche Daten verloren haben.
Das Goaldigger-Team
       
    »Klingt merkwürdig«, sagte ich.
    »Ist es auch. Das ist ein Schwindel.«
    »Du meinst, es gibt keinen Virus?«
    »Doch, es gibt einen. Aber einen ganz einfachen. Er sendet diese E-Mails an alle Goaldigger-Kunden und schreckt

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