Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
schlechte Idee“, entgegnete der weibliche Detective.
„Es ist kein Zufall, dass das unmittelbar vor der Abstimmung passiert ist, oder?“, fragte Graham.
„Wir können derzeit nichts ausschließen“, erwiderte die Polizistin.
„Überprüfen Sie den Fraktionsvorsitzenden Stenhouse. Er hasst mich und würde meinem Sohn jeden Erfolg übel nehmen.“
„Warum hasst er Sie?“, erkundigte sie sich.
„Sie waren jahrzehntelang erbitterte Rivalen“, schaltete Nick sich in das Gespräch ein. „Stenhouse hat alles getan, um das Einwanderungsgesetz zu blockieren. Aber es wird trotzdem durchkommen.“
„Nehmen Sie den mal genauer unter die Lupe“, riet Graham ihr, und seine Stimme brach. „Er ist zu allem fähig. Mir meinen Sohn zu nehmen wäre das reinste Vergnügen für ihn.“
„Fällt Ihnen sonst noch jemand ein?“, fragte sie. „Irgendwer, der Streit mit Ihrem Sohn hatte, entweder privat oder beruflich?“
Graham schüttelte den Kopf. „Alle liebten John. Aber ich werde darüber nachdenken und lasse es Sie wissen, falls mir noch jemand einfällt.“
Nick trat vor, um ihn zu umarmen.
Graham legte die Arme um den jungen Mann, den er wie einen Sohn liebte. „Finde heraus, wer das getan hat, Nick. Finde es heraus.“
„Das werde ich. Versprochen.“
Als Sam und Nick davongingen, bemerkte Graham, dass der engste Freund und Vertraute seines Sohnes die Schultern hängen ließ. An Terry gewandt sagte er: „Bring gefälligst den Namen deines Flittchens in Erfahrung, und zwar schnell. Vorher brauchst du dich nicht mehr blicken zu lassen.“
„Ja, Sir.“
Auf dem Weg nach Washington schaute Nick in sein Blackberry und las die von seinem Stab vorbereitete Erklärung.
Voller Trauer verkünden wir, dass unser Kollege und Freund, Senator John Thomas O‘Connor, Mitglied der Demokratischen Partei Virginias, heute Morgen in seiner Wohnung ermordet aufgefunden wurde. Nachdem Senator O‘Connor nicht zur Arbeit erschienen war, fuhr sein Stabschef Nicholas Cappuano zu ihm nach Hause, wo er den Senator tot auffand. Auf Bitten der Metropolitan Police werden wir keine weiteren Einzelheiten zu den Todesumständen bekannt geben. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Nähere Informationen über den Stand der Ermittlungen werden vonseiten der Polizei erfolgen .
Unser erklärtes Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass es im Senat zur Abstimmung über das Einwanderungsgesetz kommt, für das Senator O‘Connor so hart gearbeitet hat. Und wir werden unsere Arbeit in seinem Geiste fortsetzen .
Unsere Herzen und Gebete sind bei den Eltern des Senators, Senator und Mrs Graham O‘Connor, seinem Bruder Terry, seiner Schwester Lizbeth, seinem Schwager Royce, der Nichte Emma und dem Neffen Adam. Die Beerdigungsvorbereitungen sind noch nicht abgeschlossen, ein Termin wird in den nächsten Tagen verkündet. Wir bitten Sie, die Privatsphäre der Familie O‘Connor in dieser schwierigen Zeit zu respektieren .
Nick war zufrieden und las den Text ein zweites Mal, ehe er sich an Sam wandte. „Darf ich dir das vorlesen?“
„Klar.“ Sie hörte konzentriert zu. „Klingt, als hätten sie sämtliche Aspekte berücksichtigt.“
„Ist der Teil über die Ermittlungen okay?“
„Ja, er ist in Ordnung.“
Daraufhin rief Nick Christina an. „Ich gebe grünes Licht für die Erklärung. Raus damit.“
Christina stieß ein tiefes schmerzerfülltes Seufzen aus. „Dadurch wird es offiziell.“
„Sag Trevor, er soll die Erklärung verlesen und sofort wieder verschwinden. Keine Fragen.“
„Verstanden.“
„Ihr habt gute Arbeit geleistet. Danke.“
„Es war das Schwerste, was ich je tun musste“, sagte sie mit rauer Stimme.
„Das glaube ich.“
„Und wie lief es bei seinen Eltern?“
„Schrecklich.“
„Bei den Mitarbeitern genauso. Es hat alle schwer getroffen.“
„Ich bin auf dem Rückweg und schaue bald rein.“
„Wir werden hier sein.“
Nick beendete das Gespräch.
„Alles in Ordnung?“, fragte Sam.
„Ja, bestens“, antwortete er knapp, noch immer wütend, dass sie sich so früh bei den O‘Connors nach Alibis erkundigt hatte.
„Ich habe nur meinen Job gemacht.“
„Scheißjob.“
„Leider stimmt das sehr oft.“
„Gewöhnst du dich jemals daran, den Leuten beizubringen, dass ihre Angehörigen ermordet wurden?“
„Nein, und ich hoffe, das werde ich auch nie.“
Als sich die tiefe Erschöpfung bemerkbar machte, lehnte er den
Weitere Kostenlose Bücher