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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Force
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jener Nacht, die nicht so viel hätte bedeuten sollen, wie sie es tat. Was Sam vergessen hatte, war seine physische Erscheinung - seine Größe von fast einem Meter neunzig, die breiten Schultern, das braune, sich an den Enden ringelnde Haar, die haselnussbraunen Augen, denen nichts entging, die olivfarbene Haut, die starken Hände, mit denen er für alle Zeiten ihre Erwartungen an einen Liebhaber verändert hatte. Hinzu kamen seine scharfe Intelligenz und die leicht unterkühlte, selbstbeherrschte Art, die sie von Anfang an fasziniert hatte.
    Zu ihren schönsten Erinnerungen an jene Nacht gehörte, dass es ihr gelungen war, diese Selbstbeherrschung zu erschüttern. Als er nicht anrief, hatte sie sich gefragt, ob die intensive Verbindung zwischen ihnen ihm Angst gemacht hatte. Jetzt, wo sie wusste, dass er doch angerufen hatte, änderte dieses Wissen alles.
    „Darf ich dich etwas fragen, was nichts mit dem Fall zu tun hat?“, fragte sie auf dem Weg zum Watergate, wo Nick seinen Wagen hatte stehen lassen. Unterwegs fielen ihnen einige amerikanische Flaggen auf, die bereits John zu Ehren auf Halbmast wehten. Die Nachricht war im Umlauf, und die offizielle Trauer hatte begonnen.
    „Klar.“
    Mit pochendem Herzen rührte Sam an eine Wunde, die sie irrtümlich seit Langem für verheilt gehalten hatte. „Als du mich angerufen hast nach dieser … dieser Nacht - erinnerst du dich noch, mit wem du bei mir zu Hause gesprochen hast?“
    „Mit irgendeinem Typen. Einem deiner Mitbewohner vielleicht.“
    Obwohl sie die Antwort bereits kannte, hakte sie nach. „Hat er seinen Namen nicht genannt? Ich wohnte damals mit drei Männern zusammen.“
    „Shit, keine Ahnung. Paul vielleicht.“
    „Peter?“
    „Ja, Peter. So hieß er. Den hatte ich ein paarmal am Apparat.“
    Sam umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Am liebsten hätte sie laut geschrien.
    „War er dein Freund?“
    „Damals nicht“, erwiderte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Aber später?“
    „Er ist mein Exmann.“
    „Ah! Jetzt wird mir einiges klar.“ In seiner Stimme schwang Bitterkeit mit, die sie nur allzu gut nachvollziehen konnte. Im Augenblick empfand sie selbst Bitterkeit.
    „Zu dumm, dass du mir nur deine Festnetznummer gegeben hattest, und nicht deine Handynummer.“
    „Damals hatte ich nur ein Diensthandy, das ich nie für Privatgespräche benutzte.“ Sie schwiegen, bis sie vor dem Watergate hielt. „Morgen früh würde ich gern mit deinen Mitarbeitern sprechen“, erklärte sie, während der Motor im Leerlauf lief.
    „Ich werde dafür sorgen, dass sie dir zur Verfügung stehen.“
    „Ich gebe dir meine Karte mit, für den Fall, dass dir noch irgendetwas einfallen sollte, was für uns von Bedeutung sein könnte. Ganz gleich, wie groß oder klein die Sache ist, man weiß nie, was zum Durchbruch in einem Fall führen kann.“
    Er nahm die Karte und bewegte die Hand zum Türgriff.
    „Nick“, sagte Sam und legte ihm eine Hand auf den Arm.
    Stumm schaute er zuerst auf ihre Hand, dann in ihre Augen und hob eine Braue.
    „Ich hätte deine Nachrichten gern erhalten“, sagte sie mit pochendem Herzen. „Sehr gern sogar.“
    Er seufzte. „Das ist ein bisschen viel nach allem, was heute passiert ist.“
    „Ich weiß.“ Sie ließ ihn los. „Tut mir leid, dass ich davon angefangen habe.“
    Zu ihrer Überraschung nahm er ihre Hand und hob sie an seine Lippen. „Es muss dir nicht leidtun. Ich möchte wirklich gern darüber reden. Aber später, ja?“
    Sam schluckte hart angesichts der Intensität, mit der er sie ansah. „Einverstanden.“
    Er gab ihre Hand frei und öffnete die Wagentür. „Bis morgen.“
    „Ja“, sagte sie leise zu sich selbst, nachdem er ausgestiegen war. „Bis morgen.“
    Frederico Cruz war Fast-Food-Junkie. Trotz seiner Leidenschaft für Donuts und die Vorliebe für alle Sorten von Softdrinks außer Light-Getränken schaffte er es, eine eher drahtige Erscheinung von höchstens achtzig Kilogramm zu bleiben. Für gewöhnlich hüllte er diese in einen seiner vielen Trenchcoats, die er erklärtermaßen für nötig hielt, um seiner Rolle gerecht zu werden.
    Wie eine Art kosmischen Witz hatte Sam diese wandelnde ernährungstechnische Katastrophe als Partner zugeteilt bekommen. Inmitten des Chaos im Kommissariat beobachtete sie fasziniert und neidisch, wie Freddie einen Donut mit Cremefüllung zusammen mit einer Cola verschlang. Sie hätte schwören können, dass sie im vergangenen Jahr

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