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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Force
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der Bericht fertig war, gestattete sie es sich, an Nick zu denken. Sofort wurde sie überwältigt von ihren Gefühlen und Sehnsüchten, denen sie den ganzen Tag widerstanden hatte. Inzwischen hatte sie eine ganze Liste an Fragen, die sie ihm stellen musste, und das war ein guter Grund, die Karte zu benutzen, die er ihr gegeben hatte. Schließlich ging es bei ihrem Anruf um den Fall, oder? Gegen einen strikt offiziellen Anruf war nichts einzuwenden. Und wenn sie ihm bei dieser Gelegenheit von ihrer Beförderung und den Heiratsplänen ihres Vaters berichtete, war daran nichts auszusetzen.
    Eine Weile drehte Sam die Karte zwischen ihren Fingern hin und her, bis ihr Magen anfing, sich mit den gefürchteten Schmerzen bemerkbar zu machen. Sie wählte seine Handynummer.
    Er klang groggy, als er sich meldete.
    „Du liebe Zeit, habe ich dich geweckt?“
    „Nein, nein.“ Ein herzhaftes Gähnen strafte seine Worte Lügen. „Ich hatte gehofft, dass du anrufst.“
    Weiterhin entschlossen, das Telefonat rein beruflich zu halten, sagte sie: „Ich habe ein paar Fragen an dich. In Bezug auf den Fall.“
    „Oh.“
    Die Enttäuschung, die sie aus seinem Ton heraushörte, ließ sie innerlich zusammenzucken. „Du klingst … ich weiß nicht … du hörst dich nicht sehr gut an.“
    „Es war ein grässlicher Tag, mal abgesehen vom Anfang, als ich mit dir zusammen war.“
    Ohne viele Worte zu machen, hatte er es geschafft, alles zu sagen. Und plötzlich wusste sie, dass sie das, was sie ihm erzählen wollte, nicht am Telefon tun konnte. „Bist du zu Hause?“
    „Ja.“
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich vorbeikomme? Nur auf einen Sprung?“
    „Bist du denn zu Hause?“
    „Im Moment schon.“
    „Du willst den ganzen Weg nach Arlington fahren, um ‚auf einen Sprung‘ vorbeizukommen?“
    „Ich muss mit dir reden, Nick. Ich muss … ach verdammt, ich weiß selbst nicht, was ich muss.“
    „Komm vorbei. Ich warte. Und Liebes? Du brauchst mich nie, niemals vorher zu fragen. Verstanden?“
    Sam zerfloss vor Verlangen und Sehnsucht und Begierde. „Ja“, brachte sie mühsam heraus. „Ich werde kommen. Gleich.“ Mit pochendem Herzen schnappte sie sich ihre Waffe, die Polizeimarke und die Handschellen. Sie löste ihr Haarband und bürstete ihr Haar, bevor sie nach unten ging, um ihrem Vater zu sagen, dass sie für eine Weile an die Arbeit gehen würde. Von Celia erfuhr sie, dass er schon schlief.
    „Heute Abend war er sehr müde.“ Celia hielt Sam den Mantel hin. „Sei vorsichtig, ja?“
    „Immer.“ Bevor sie zur Tür ging, gab sie Celia einen Kuss auf die Wange. „Bis später.“
    Nick hatte die Außenlampe für sie eingeschaltet. Ein schlichtes Detail, aber es gab Sam das intensive Gefühl, nach Hause zu kommen, weshalb sie noch einige Minuten im Wagen sitzen bleiben musste, um sich an den Grund ihres Besuches zu erinnern. „Mit dir darf es einfach nichts zu tun haben“, flüsterte sie. „Momentan jedenfalls nicht. Hier geht es einzig und allein darum, John O‘Connor Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Mehr nicht.“
    Doch sowie Nick die Tür öffnete und so … verloren aussah, zählte für sie nichts anderes mehr als er.
    „Nick.“ Sie schloss die Tür hinter sich, ließ den Mantel zu Boden fallen und schmiegte sich in seine Arme.
    Eng umschlungen standen sie da, und die tröstliche Wärme vertrieb die Kälte, die sie mit hereingebracht hatte.
    Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und schaute ihn an. „Was ist los?“
    „Alles Mögliche“, erwiderte er vage und legte seine Stirn an ihre. „Ich fürchte, ich habe einfach zu viel Zeit zu Nachdenken. Auf einmal ist nicht mehr jede Minute meines Tages durchgeplant, sodass ich gar nichts mehr mit mir anzufangen weiß.“
    Selbst nach dem, was sie heute über John O‘Connor erfahren hatte, konnte sie Nicks Trauer über den Verlust seines Freundes und Chefs nachvollziehen. An sein früher stets tadellos gekleidetes Auftreten gewöhnt, war sie ein wenig bestürzt, ihn jetzt in einem zerschlissenen Harvard-T-Shirt und einer alten Jogginghose zu sehen. Irgendwann im Lauf des langen Tages musste der Schock nachgelassen und Nick der Kummer überfallen haben.
    „Ich bin froh, dass du da bist.“ Er drängte sie sanft gegen die geschlossene Tür. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Was in der Zeitung stand …“
    „Wir haben das im Griff.“
    „Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass du in Gefahr bist.“ Seine zärtliche Liebkosung ihrer Wange

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