Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
Reihenhauses schlug. Das unheimliche Geräusch erinnerte Nick an Geisterstädte und Italo-Western. Ein weiterer Schauer überlief ihn, als er ein weiteres Mal die verlassene Straße entlangblickte.
„Was machst du hier draußen in der Kälte?“, fragte Sam, die zu ihm hinaus auf die Veranda kam.
„Nichts Besonderes.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. „Wo ist dein Mantel?“
„Ich teile mir deinen mit dir.“ Sie legte ihm die Arme um die Taille und kuschelte sich in seinen Mantel. „Hm, schön warm.“
Während Nick sie an sich gedrückt hielt, fragte er sich, wie er es all die Jahre ohne sie ausgehalten hatte. Er schloss die Augen und schmiegte die Wange an ihr Haar.
„Worüber denkst du nach?“
Er konnte ihr nicht sagen, dass er sie liebte. Nicht jetzt, während der Ermittlungen in einem Mordfall und inmitten all des Chaos. Und schon gar nicht, wenn sie noch nicht bereit war, es zu hören. Später, entschied er. Die Zeit würde kommen, dafür würde er schon sorgen. „Dass du vorhin sehr viel Rückgrat gezeigt hast, indem du dir den Fall nicht hast wegnehmen lassen.“
„Ja, aber anscheinend wussten sie genau, wie ich reagieren würde, und waren entsprechend darauf gefasst.“ Sie sah ihm ins Gesicht. „Ich habe mein ganzes, in zwölf Jahren Polizeidienst erworbenes Urteilsvermögen für dich in die Waagschale geworfen.“ Fast schüchtern lächelnd fügte sie hinzu: „Ich hoffe, du bist es wert.“
Er begriff, was für einen großen Schritt sie da wagte. „Keine Sorge, das bin ich. Versprochen.“
„Das meinte ich nicht ernst.“
„Ich schon.“
Sie zog ihn an sich und raubte ihm mit einem leidenschaftlichen Kuss den Atem.
„Sam“, flüsterte er nach Luft schnappend und schmiegte sein Gesicht an ihren anmutigen Hals. „Himmel.“
„Was? Was ist denn?“
„Wenn ich mir vorstelle, was hätte passieren können.“ Er hob den Kopf und sah in ihre funkelnden blauen Augen. Ein Gefühl tiefer Dankbarkeit erfüllte ihn. „Ich weiß, das ist alles noch so frisch … aber der Gedanke, dass ich dich hätte verlieren können … noch einmal … Ich will dich nicht verlieren.“
„Das wirst du auch nicht. Mir wird nichts passieren.“
„Man könnte genau in diesem Moment auf dich schießen. Wir bieten hier draußen ein gutes Ziel.“
Sie streichelte sein Gesicht. „Du darfst das nicht. Falls du mit mir zusammen sein willst …“
„Falls?“
Sie lächelte. „Gelegentlich werde ich verletzt, oder ich komme nur knapp davon. Es muss nicht gleich so schlimm sein wie heute, aber diese Dinge passieren eben. Man darf sich nicht von seiner Angst beherrschen lassen. Das ist kein Leben für dich - oder für mich.“ Sie zögerte, als wollte sie noch etwas sagen.
„Was?“ Er ahnte ihre Anspannung, bevor er sie fühlte. „Liebes, was ist denn?“
„Als ich verheiratet war“, begann sie stockend. „Peter war besessen von meiner Sicherheit, meinen Aufenthaltsorten, meinen Fällen. Es war nicht normal, und obwohl das nicht unser einziges Problem war, machte es die Situation noch schlimmer. Es war erdrückend.“
„Ich höre, was du sagst, und ich verstehe es. Ich verstehe es wirklich. Ich werde mein Bestes geben, um dir Luft zum Atmen zu lassen. Aber du musst mir auch etwas Zeit geben, um mich daran zu gewöhnen. Ich bin es nicht gewohnt, dass die Frau, die mir etwas bedeutet, in meinem Vorgarten beinah in die Luft gesprengt wird. Ich werde eine Weile brauchen, um mich an die mit deinem Job verbundenen Gefahren zu gewöhnen.“
„Einverstanden.“
Er fuhr mit den Daumen über die dunklen Ringe unter ihren Augen und küsste sanft die Beule an ihrer Stirn. „Du bist erschöpft. Meinst du, du kannst ein wenig schlafen?“
„Ich sollte es wenigstens versuchen. Allerdings geht mir immer noch alles ständig durch den Kopf. Später will ich jedenfalls alle hier versammeln, wenn Freddie wieder zurück ist, um noch einmal von vorn anzufangen. Irgendetwas entgeht uns da. Ich weiß es einfach.“
„Du wirst niemandem nützen, wenn du zusammenklappst. Wie wäre es mit einem Nickerchen, um die Batterien wenigstens ein bisschen aufzuladen?“
Das schüchterne Lächeln, das er inzwischen so liebte, erschien wieder auf ihrem Gesicht. „Nur wenn du mir Gesellschaft leistest.“
„Hier? Mit deinem Dad im Haus?“
„Er kann dich nicht erschießen.“
„Das ist nicht lustig. Er könnte mich ohne Probleme umbringen lassen.“
„Ich war schon mal verheiratet, Nick. Er weiß, dass ich Sex
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