Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
liege, dürft ihr von mir nicht verlangen, dass ich mich zum Feigling mache. Ich will gar nicht verhehlen, dass die Bombe mir eine Heidenangst eingejagt hat.“ Sie richtete den Blick auf Nick. „Als ich das Blut in deinem Gesicht gesehen habe, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Also werde ich sie mir schnappen, und sei es nur, weil sie dich verletzt haben. Denn das werde ich nicht hinnehmen.“
Auf Nicks angespanntem Gesicht erschien ein sanftes Lächeln, das Empfindungen in ihr weckte, die sie in dieser Stärke nie zuvor gekannt hatte.
Zu Farnsworth sagte sie: „Lassen Sie mich meinen Job machen. Ich werde jede nur erdenkliche Vorsichtsmaßnahme ergreifen. Ich werde alles von hier aus koordinieren und so nah am Haus bleiben, wie ich kann. Aber ich werde mich nicht verstecken. Ich möchte denjenigen von euch sehen, der nicht lieber draufgeht, als vor Abschaum davonzulaufen, der glaubt, uns wie Müll entsorgen zu können.“
Eine volle Minute des Schweigens folgte ihren Worten. Sam registrierte, dass Farnsworth und Malone ihren Dad beobachteten. Offenbar bekamen sie ihre Stichwörter von ihm.
„Ich würde mir gern dieses Einwanderungsgesetz ansehen“, erklärte Skip schließlich und sah zu Nick. „In meiner Freizeit interessiere ich mich brennend für Politik. Vielleicht entdecke ich darin etwas, das uns weiterhilft.“
„Ich werde es Ihnen beschaffen.“ Nick sah auf seine Uhr. „Meine Mitarbeiter müssten inzwischen aus Richmond zurück sein, ich werde sie gleich anrufen. Welches Format wünschen Sie?“
„Ein Fax reicht. Das könnte ich in mein elektronisches Lesegerät laden. Auf diese Weise sehe ich zwei Seiten gleichzeitig.“ Skip ratterte die Nummer herunter und folgte Nick in die Küche.
„Ich werde im Labor Druck machen, dass die sich mit der Analyse der Bomben ein bisschen beeilen“, versprach Malone und zog seinen Mantel an.
Sam blieb mit dem Chief allein zurück. „Ich weiß, was Sie sagen werden“, sagte sie.
„Wirklich?“
Sein strenger Blick war ihr unangenehm, darum plapperte sie regelrecht drauflos. „Es tut mir leid, dass ich wegen Nick gelogen habe. Aber ich hatte solche Angst, dass Sie mich von dem Fall abziehen würden. Denn nach der Johnson-Geschichte brauchte ich ihn dringend. Das wissen Sie. Ich habe versucht, gegen die Anziehung zwischen uns anzukämpfen. Er war einfach da für mich, die ganze Zeit, und ich … Warum grinsen Sie so?“
„In gewisser Hinsicht sind Sie noch immer genauso wie als Zwölfjährige. Wissen Sie das?“ Er trat einen Schritt näher. Sein Lächeln erstarb. „Doch sollten Sie mich jemals wieder belügen, Sergeant, kassiere ich Ihre Dienstmarke. Haben wir uns verstanden?“
„Vollkommen“, erwiderte sie und schluckte hart. „Sir.“
„Klären Sie den Fall O‘Connor auf - und zwar schnell. Ich will keine weitere schlechte Presse für Sie oder die Abteilung.“
„Ja, Sir.“
Farnsworth rief Skip, Celia und Nick ein „Auf Wiedersehen“ zu, bevor er seinen Mantel anzog.
„Chief? Danke, dass Sie verstehen, weshalb ich das tun muss.“
„Ich würde genauso handeln. Tatsächlich hat Ihr Dad uns Ihre kleine Ansprache fast wörtlich prophezeit. Wir waren also darauf gefasst.“
„Na so was! Da dachte ich, ich hätte euch alle im Griff, und dabei war es genau umgekehrt!“
„Da müssen Sie schon deutlich früher aufstehen, um uns alten Veteranen voraus zu sein. Ehrlich gesagt, wir wären enttäuscht gewesen, wenn Sie es anders gesehen hätten. Sie sind noch aus altem Holz geschnitzt, Holland.“
„Danke, Sir. Ein schöneres Kompliment hätten Sie mir nicht machen können.“
„Ich weiß.“ Er sah zur Küche. „Aber bedenken Sie, was Sie ihm damit antun würden, wenn Ihnen etwas zustößt. Das wäre sein Ende. Vergessen Sie das nicht.“
„Nein, Sir“, versprach sie leise.
23. KAPITEL
Da Nick draußen telefonierte, ging Sam in die Küche, wo ihr Dad das Gesetz studierte.
„Danke für deine Hilfe. Ich hasse das Gefühl, den springenden Punkt in dieser Geschichte womöglich übersehen zu haben.“
„Da bin ich mir nicht einmal sicher. Nur weil es ein paar unvorhergesehene Wendungen gab, bedeutet es nicht, dass du nicht auf der richtigen Spur bist.“
„Stimmt auch wieder.“
„Scheint ein netter Junge zu sein.“
„Wer? Higgins?“
„Nein“, meinte er grinsend. „Nick.“
„Oh, ach so.“ Doch noch war sie nicht bereit, mit ihm darüber zu sprechen. „Apropos, wie ich hörte, hattest du auch so deine
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