Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
antwortete sie mit leiser Stimme.
„Ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen.“
Ihre ohnehin schon geröteten Augen füllten sich mit Tränen. „Danke.“ Sie wischte sich die Tränen von den Wangen.
„Sie waren nur befreundet?“
„Ja“, antwortete sie ohne zu zögern.
Freddie nahm ein gerahmtes Foto von einem der Beistelltische. „Ihr Sohn?“
„Ja.“
„Ein gut aussehender Junge.“
„Danke.“
„Ich kann mir nicht helfen, aber ich stelle eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Senator fest.“
Sie hob die Schultern. „Ein bisschen vielleicht.“
Freddie stellte das Foto wieder an seinen Platz. „Ist Ihr Sohn zu Hause?“
„Nein, er hatte noch etwas im College zu erledigen. Er ist im vorletzten Jahr auf der Loyola University.“
Erleichtert, dass der Sohn nicht im Haus war, setzte Freddie die Befragung fort. „Im Zuge unserer Ermittlungen haben wir festgestellt, dass O‘Connor Ihnen in den letzten zwanzig Jahren regelmäßig Geld überwiesen hat.“ Obwohl er die Fakten auswendig kannte, sah er in sein Notizbuch. „Dreitausend Dollar, per Scheck, am Ersten jeden Monats.“
Ihre Hand zitterte leicht, als sie das Goldmedaillon berührte, das sie an einer Halskette trug. „Und?“
„Können Sie mir sagen, warum er Ihnen dieses Geld gezahlt hat?“
„Es war ein Geschenk.“
„Das ist aber ein ziemlich großes Geschenk - sechsunddreißigtausend Dollar pro Jahr. Das sind über siebenhunderttausend in zwanzig Jahren.“
„Er war ein großzügiger Mann.“
„Miss Donaldson, mir ist klar, dass Sie gerade eine schwere Zeit durchmachen, aber wenn Sie mit ihm befreundet waren …“
„Ich war seine beste Freundin!“, schrie sie und ballte die Faust über ihrem Herzen. „Und er war mein bester Freund.“
„Wenn das der Fall ist, wollen Sie doch sicher die Person finden, die ihn umgebracht hat.“
„Natürlich will ich das. Ich weiß nur nicht, was Sie eigentlich von mir wollen.“
„Ich brauche die Bestätigung von Ihnen, dass Ihr Sohn Thomas auch John O‘Connors Sohn ist.“
„Wirklich?“, fragte sie, wieder mit leiser Stimme. „Brauchen Sie wirklich meine Bestätigung dafür?“
Ihre sofortige Kapitulation brachte Freddie aus dem Konzept. Er hatte erwartet, dafür hart arbeiten zu müssen. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir etwas über Ihre Beziehung zum Senator erzählen könnten. Vom Tag Ihrer allerersten Begegnung bis zu seinem Tod.“
Sie brauchte eine ganze Weile, als ringe sie mit sich um eine Entscheidung. Dann begann sie mit so leiser Stimme zu erzählen, dass Freddie Mühe hatte, sie zu verstehen.
„Meine Familie zog nach Leesburg, in dem Sommer, bevor ich in die achte Klasse kam. Ich lernte John an meinem ersten Schultag kennen. Er war nett zu mir, als niemand sonst etwas mit mir zu tun haben wollte. Aber so war John. Es war typisch für ihn, das neue Mädchen auf der Schule willkommen zu heißen.“ Sie schien in ihren Erinnerungen zu schwelgen und vergessen zu haben, dass Freddie da war.
Unterdessen machte er sich Notizen, da er wusste, dass Sam jedes kleine Detail würde hören wollen.
„Wir wurden Freunde - sehr ungleiche Freunde.“
„Warum ungleich?“
„Sein Vater war US-Senator, ein millionenschwerer Geschäftsmann. Meiner arbeitete bei der Post. Wir kamen nicht mal aus dem gleichen Universum, aber John war der am wenigsten statusbewusste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Die Position seines Vaters hätte ihm kaum gleichgültiger sein können, was den natürlich auf die Palme brachte. Über die Jahre wurde unsere Freundschaft enger und erblühte zur Liebe. Seine Eltern konnten mich nie leiden und hießen mich weder in ihrem Haus noch in ihrer Familie willkommen. Das machte John traurig, trennte uns jedoch nicht. Er war meine große Liebe und ich seine. Das wussten wir, obwohl wir erst fünfzehn waren. Können Sie sich das vorstellen?“
„Nein, Ma‘am.“ Er konnte sich das nicht einmal mit neunundzwanzig vorstellen.
„Wir waren überwältigt von unseren Gefühlen und entschlossen uns, für immer zusammenzubleiben, komme, was da wolle.“ Sie senkte den Blick auf ihren Schoß, wo sie nervös mit ihren Fingern spielte. „Mit sechzehn wurde ich schwanger. Meine Eltern waren am Boden zerstört, doch seine waren völlig außer sich. Sein Vater steckte mitten in einer hässlichen Kampagne für seine Wiederwahl, und alles, was seine Eltern interessierte, war der vorhersehbare Skandal. Sie boten mir hunderttausend Dollar für
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