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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Wanzolefs Zügen erkennen. »Diese Unternehmung ist zu wertvoll, als dass Ihr sie benutzt, um hustrabanische Machtspielchen auszufechten. Ihr benötigt Ansehen ? Schön, holt es Euch in der Schlacht, Hauptmann, aber stellt nicht die Marschordnung infrage. Wir haben uns dabei etwas gedacht.«
    Die Erwiderung des Hustrabaners wurde durch ein leises Pfeifen und Surren unterbrochen; gleich danach schepperte es metallisch, als prassele Hagel gegen die vorderen Reihen des Geeinten Heeres. Schmerzensschreie gellten durch die Nacht und wurden von Alarmrufen gefolgt, als die nächste schwarze Wolke rasch an den Sternen vorbeiflog und sich in die Reihen der Soldaten stürzte.
    »Das habt Ihr von Eurer durchdachten Marschordnung, König!«, rief Wanzolef und wendete sein Pferd, um zu seinen Leuten zu gelangen.
    Der Spitze des Zuges näherte sich unterdessen lautes Donnern, und die feindliche Kavallerie warf sich mit gesenkten Lanzen gegen die überraschten Krieger des Geeinten Heeres. Paltena kroch schlangengleich durch das hohe Gras und sah zum Schlösschen, das sich keinen Pfeilflug von ihnen entfernt befand. Der Rest der Vorhut befand sich hinter der Biegung und wartete auf ihre Rückkehr.
    Das Schleichen lag am Ende eines idyllischen Tals und bildete
    damit die perfekte Falle, um Nech festzusetzen.
    Doch als sie das Fernrohr hob und das Lager betrachtete, das um
    das große Gebäude errichtet worden war, musste sie mit dem Schrecken ringen. »Sie sind fort, Kystrin«, wisperte sie ihrem Begleiter zu.
    Der Hustrabaner zog sein eigenes Fernrohr und verschaffte
    sich einen Überblick. »In der Tat!« Er sah die offen stehenden Zelteingänge und die verlassenen Feuerstellen. Nach einer Weile entdeckte er tiefe Spuren, die einen sanft geschwungenen Hügel hinaufführten. »Schaut nach rechts, Paltena. Sie haben den beschwerlichen Ausgang gewählt.«
    »Um uns zu täuschen.« Die junge Frau fluchte und schaute sich noch immer um; es gab keinen einzigen Menschen, sogar die Zinnen des Schlösschens lagen verwaist vor ihnen. »Die Schatten hinter den Fenstern bewegen sich nicht«, teilte sie Kystrin mit. »Ich wette, sie haben Rüstungen aufgestellt, um uns glauben zu machen, sie seien noch dort.« Paltena erhob sich, drehte sich um und stieß einen langen Pfiff aus.
    »Was tut Ihr?« Kystrin lag immer noch im Gras. »Sie sehen uns!«, sagte er aufgeregt. Sie winkte der Vorhut, die sogleich angeprescht kam und ihnen die Pferde brachte. Paltena stieg in den Sattel. »Wer sollte uns sehen? Hier ist niemand.« Sie schickte zehn Mann zum Schloss, um nach dem Rechten zu schauen, und zwei Mann zurück zum Geeinten Heer, um König Fronwar in Kenntnis zu setzen. »Steigt auf, Kystrin. Wir folgen den Spuren. Ich möchte wissen, was der Angorjaner geplant hat.«
    Der Hustrabaner erhob sich und schwang sich auf den Pferderücken. Gemeinsam mit den Soldaten der Vorhut ging es in raschem Galopp den Hügel hinauf. Der Himmel klarte auf, die Spur war im Licht der Monde und Sterne einfach zu verfolgen.
    »Wie viele hat Nech dabei, was schätzt Ihr?« Kystrin blickte zurück, wo die zehn Mann heran galoppiert kamen, um Paltena zu berichten, was sie im Schloss vorgefunden hatten: nichts.
    »Es sind nicht mehr als dreitausend. Ich denke, dass er gewarnt
    wurde und vor uns geflohen ist«, antwortete sie. »Er wird nicht so wahnsinnig sein und unser Heer angreifen.« Sorge bereitete ihr die Tatsache, dass es einen Verrat gegeben haben musste. Da sich kein Angorjaner wegen seiner Hautfarbe unbemerkt in das Geeinte Heer einschmuggeln konnte, musste der Verräter aus den eigenen Reihen stammen. Wer wusste, was er noch alles berichtet hatte? Sie ritten so schnell es ging über den Kamm des Hügels.
    Die Angorjaner hatten sich den kürzesten Weg ausgesucht, wie ihnen die Spuren sagten, und waren querfeldein über Anhöhen und durch Täler geeilt.
    Auf der nächsten Kuppe ließ Paltena anhalten. Sie standen vor einem ausgetrockneten Flussbett und schauten erschüttert auf ihre neue Entdeckung: Die Spuren der Dreitausend mündeten in eine wesentlich breitere, gewaltigere Fährte!
    »Bei Ulldrael«, ächzte Paltena. »Der Angorjaner ist nicht geflüchtet. Er hat uns eine Falle gestellt.«
    »Das sind...« Kystrin gelang es nicht, die Zahl des Heeres, das seine Spuren tief in das Erdreich eingedrückt hatte, zu schätzen.
    »Mindestens so viele wie das Geeinte Heer«, brach es aus der jungen Spionin hervor. »Sie werden König Fronwar überrumpeln.«
    »Und es

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