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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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bemächtigt hat.« Er sah seinen Sohn an und leistete ein zweites Versprechen: »Wir befreien sie von der Heimsuchung. Die Inquisitorin darf darunter nicht leiden.«
    Tokaro dankte ihm mit einem langen Blick und einem erleichterten Lächeln. »Hat Euer Schüler auch einen Namen?«
    »Tarmov«, sagte der Mann, den Tokaro auf Anfang zwanzig
    schätzte. Weil er den Kopf etwas angehoben hatte, war das Gesicht zu sehen.
    . Der junge Ritter stutzte, dann blickte er zu Lodrik, als müsse er sich vergewissern. »Das ist nicht möglich«, flüsterte er. Er hatte die deutliche Ähnlichkeit zu Mortva Nesreca erkannt.
    »Er ist mein Schüler«, sagte Lodrik betont, um jede weitere Äußerung von Tokaro zu unterbinden.
    »Nehmt es hin, dass es zwei Nekromanten auf Ulldart gibt, aber sie stehen auf der Seite des Guten.«
    »Du hast auch genügend gutzumachen, Bardric«, merkte Soscha an. Sie wurde ungeduldig. »Setzt euch an den anderen Tisch, es wird euch etwas zu essen gebracht werden. In einer Stunde treffen wir uns ...«, sie zeigte auf sich, Lodrik, Tokaro und Vahidin, »... um die Marschroute festzulegen. Perdor hat die beste zusammen mit Kensustrianern ausarbeiten lassen.« Sie kehrte zurück zu den Rittern, und Tokaro folgte ihr, auch wenn er sich zu gern zu seinem Vater gesetzt hätte. Die Hohen Schwerter hätten es jedoch nicht verstanden.
    Während die Anhänger Vinteras an einer Tafel saßen und sich ihr Mahl schmecken ließen, nahmen die Verehrer des Gottes Angor ihr gemeinsames, lautes Gebet wieder auf. Tokaro wurde sich einer Sache sehr bewusst: Unterschiedlicher im Glauben und in der Vorgehensweise in einem Gefecht hätte eine Einheit nicht sein können.
    Kontinent Ulldart, an der Westgrenze Kensustrias, Frühwinter im Jahr 2 Ulldrael des Gerechten (461 n.S.)

    Die Truppe aus Rittern und Mördern befand sich tief im Feindesland und hatte bereits einundzwanzig Nicti getötet, niedergestreckt von den schwarzen Pfeilen der Assassinen. Die Männer und Frauen der Schwarzen Sichel waren die meiste Zeit gar nicht zu sehen. Sie bewegten sich rechts und links oder vor dem Tross der Hohen Schwerter und übernahmen die Erkundung des Weges, den Perdor und die Kensustrianer ihnen aufgezeichnet hatten. Sie ritten in einem schmalen Tal; die grünen Hänge ragten rechts und links von ihnen in die Höhe und verbargen sie vor den Blicken möglicher feindlicher Späher.
    Es regnete ununterbrochen, was Lodrik nicht störte. Die Wassermassen verwischten die Spuren der Pferde und verhinderten, dass es verräterische Staubwolken gab.
    Er fand die Geschwindigkeit, mit der sie rasten, unglaublich hoch. Noch hielten die Tiere durch, aber die Rasten waren sehr spärlich; nur Gän trabte weiter, als bedeute es für ihn keinerlei Schwierigkeit. Mit ihnen zog das Schweigen.
    Außer dem gelegentlichen Schnauben eines Pferdes und dem leisen Ping-Ping der Tropfen, die auf die Rüstungen niederfielen, war nichts zu hören. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und beobachtete dabei stets die Umgebung. Sollte sie ein Nicti entdecken und entkommen, wäre ihre Mission zum Scheitern verurteilt.
    einer Rast berichtet hatte. Es freute ihn, dass der junge Nicti Glück in Kalisstron gefunden und es zu etwas gebracht hatte. Er fand es beruhigend, dass zumindest Lorin auf der anderen Seite des Meeres in Sicherheit lebte. Wer konnte ahnen, wie die Schlacht
    verlief?
    Lodrik rieb sich die Brust, in seinem Sonnengeflecht brannte es. Der Sichelsplitter meldete sich, und er wusste nicht, was es zu bedeuten hatte.
    Unsicher war er auch, wie er sich gegenüber den Meuchelmördern verhalten sollte, die sich hartnäckig weigerten, ihre Namen preiszugeben. Vintera hatte ihm versichert, dass sie ihm gehorchen würden, doch sie hatten ihm bislang keinen Hinweis darauf gegeben. Sie nahmen seine Befehle entgegen wie Soldaten, nicht wie Menschen, die ihn als Hohepriester betrachteten. Warteten sie darauf, dass er sich ihnen offenbarte, oder wussten sie schlicht nichts von Vinteras Worten? Soscha ritt an Lodriks Seite. »Wir nähern uns einem Horchposten des Nicti-Heeres«, sagte sie. »Ich habe ihn ausgekundschaftet, als keiner auf mich achtgab. Es wird nicht einfach, an ihnen vorbeizugelangen.«
    »Wir treffen von Westen her auf sie, dort ist die Reihe lange nicht so massiv wie im Süden.« Lodrik rief nach Tokaro und behauptete, dass die Assassinen neue Kunde gebracht hätten.
    »Wir müssen uns besprechen«, sagte der junge Ritter und sah den Weg entlang. »Da hinten

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