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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kabcara zu töten. Von daher spielte der Einsatz von höchst ungesetzlichen Mitteln keine Rolle.
    »Sie sind sicher?«, vergewisserte sich Achnov und zog seine eigene Pfeife aus einem kleinen Beutel an seinem Gürtel. Sodann stopfte er sie und entzündete sie, indem er sich mit der Messerspitze glimmenden Tabak aus Lovocs Pfeife nahm.
    »Ja. Wir haben eine davon gezündet, und sie ging hoch, wie sie sollte. Von den Barken und den Menschen darauf wird nichts bleiben.« Der Verschwörer paffte schneller, um die Glut am Leben zu erhalten. Sie wurde benötigt, um die Lunten der Handbomben zu zünden. Achnov und Lovoc rauchten und warteten. »Schujew und Chosopov kümmern sich um die Stadtwachen.«
    »Hervorragend.« Achnov genoss die anregende Wirkung des Tabaks und beobachtete die Barken durch den weißlich-blauen Dunst. Seine Aufregung stieg, er wippte mit dem Fuß. Keine elf Speerlängen mehr, und ihr Anschlag würden seinen Lauf nehmen.
    »Bereithalten«, raunte er und langte in den Korb, warf eine Ladung Blütenblätter und hieß die Kabcara zum Schein mit lautem Rufen willkommen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Schujew und Chosopov den Wächtern näherten. Kurz darauf sanken die Gerüsteten erstochen zu Boden; mit einer heimtückischen Attacke gegen sich hatten sie nicht gerechnet. Kurzerhand wurden sie auf einen vorbeifahrenden Wagen geworfen.
    Achnov atmete erleichtert auf: Keiner der Jubelnden bemerkte etwas, sie starrten johlend auf den Fluss und die Boote.
    Etwas zischte knapp an seinem Gesicht vorbei, er spürte den Luftzug und eine leichte Berührung an seiner Wange. Es krachte und splitterte neben ihm, Lovoc ächzte auf.
    »Was hast du getan?« Achnov sah zu seinem Begleiter und
    erschrak. Ein langer Pfeilschaft ragte aus dessen Mund, die Pfeife lag in viele Teile zersprengt auf den Steinen; einzelne glimmende Tabakfäden hatten sich auf dem Mantel des Mannes verfangen und versengten den Stoff.
    Lovoc packte noch den Pfeilschaft, als wolle er ihn aus dem Fleisch ziehen - und brach tot zusammen. Der Korb fiel zu Boden, und unter den Blütenblättern rollten die Handbomben heraus. Noch immer merkten die Neugierigen neben ihm nichts. Sie hielten ihre Aufmerksamkeit vollends auf die Kabcara gerichtet und gerieten beim ungewohnten Anblick eines gekrönten Hauptes in Verzückung. Das wiederum brachte den Verschwörern genügend Ablenkung.
    »Verflucht!« Achnov bückte sich nach den Sprengkörpern und raffte sie an sich; währenddessen erklangen von der anderen Seite der Brücke laute Schreie, und er erkannte die Stimmen seiner Freunde. Der für ihn unsichtbare Bogenschütze hatte anscheinend seine Mitverschwörer unter Beschuss genommen.
    Achnov lehnte sich mit eingezogenem Kopf an die Mauer, paffte hektisch und versuchte, die erste Lunte im Pfeifenkopf zu entzünden. Ein Fuhrwerk ratterte an ihm vorbei, und er erbleichte: Daran hing Schujew! Pfeile in Kopf, Brust und Schultern hatten ihn an die Seitenwand genagelt. Das Blut rann aus den Wunden an den Schuhen hinab und malte eine rote Linie auf die Straße. Zischend zündete die Lunte. Achnov musste aus seiner Deckung gelangen, um nach den Barken zu sehen.
    Die erste befand sich unmittelbar unter ihm, die zweite konnte er mit einem halbwegs guten Wurf erreichen.
    Er holte aus und schleuderte die Handbombe - als sie eine Haarlänge von seinen Fingern entfernt von einem entgegenkommenden Geschoss getroffen wurde. Es durchbohrte den Sprengkörper, flog weiter und perforierte seinen Handteller. Ein heißer Schmerz fuhr durch seinen Arm. Der schwere Pfeil besaß so viel Wucht, dass es Achnov nach
    hinten riss und er auf die Brücke fiel. Sein Kopf traf auf die Steine, er war für einige Lidschläge benommen.
    Er vernahm, wie das Feuerwerk in Gang gesetzt wurde, ab wäre
    nichts geschehen. Die Folter in seiner Hand war immens, und als er endlich wieder klar sah, blickte er auf die Handbombe, die durch
    den Pfeil mit seinem Fleisch verbunden war. Die kurze Lunte sprühte noch immer.
    »Nein!«, schrie er entsetzt. Während er den Pfeil herausreißen wollte, wanderte der entscheidende Funke in die Zündkammer
    und brachte sie zur Explosion.
    Pujlka eilte am Aufgang der Pelzbrücke vorbei, als das Feuerwerk
    begann.
    Es rumpelte und krachte, bunte Explosionen verzierten den klaren Himmel mit Leuchten und Qualmwolken; dann erklang eine lautere Detonation, die ihrem Empfinden nach nicht recht in die bisherigen Geräusche passte, und gleich darauf prasselten kleine,

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