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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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begegnet war, seit sie das Fischerdorf verlassen hatten. Die letzte Stadt hatten sie im wahrsten Sinn des Wortes ausgestorben vorgefunden, die Handschrift von Zvatochna war eindeutig zu erkennen gewesen: ausgeblutete Leichen von Männern, Frauen, Kindern.
    »Die Verwesung der armen Leute war noch nicht so weit fortgeschritten. Ich ...« Torben wurde langsamer und blieb stehen. Er hatte eine reglose Gestalt am Straßenrand entdeckt. »Da!«, rief er aufgeregt.
    »Wartet, bevor wir näher herangehen.« Sotinos zückte sein Fernrohr und schaute hindurch; schlagartig verlor er jegliche
    Farbe im Gesicht. »Bei Ulldrael«, sagte er mit belegter Stimme.
    »Kann es sein?«
    »Gebt her.« Torben nahm es ihm aus der Hand und richtete die
    Linse auf die in Lumpen gekleidete Person. Sie war von Kopf bis Fuß in getrockneten Schlamm gehüllt und erinnerte an eine Statue aus Lehm. Das hagere Gesicht war bereits zu großen Teilen verwest, aber er erkannte die Frau dennoch. »Kalisstra sei gepriesen«, raunte er. »Da ist die Mörderin.«
    »Aber warum liegt sie einfach nur da?« Sotinos sah sich um, als könne er die Seelen entdecken, mit denen die Nekromantin sich
    sonst umgab. »Hat sie am Ende der Tod ereilt?«
    Torben gab Sotinos das Fernrohr zurück und ließ sich eine Armbrust reichen. »Schauen wir, was sie macht.« Er spannte die
    Waffe, legte einen Pfeil auf und zielte auf den Kopf. Ohne Wind
    und bei stehendem Ziel war er leicht zu treffen.
    Sotinos gab den Männern ein Zeichen, sich für einen schnellen Angriff bereit zu machen; dann hob er das Fernrohr vor das rechte Auge. Zvatochna regte sich noch immer nicht. »Ist das ein guter Einfall, Kapitän ? Sie hat uns bislang nicht bemerkt. Möglich, dass sie mit ihren Seelen spricht oder sonst abgelenkt ist. Vielleicht sollten wir uns anschleichen?«
    »Nein.« Torben schoss.
    Der Bolzen flog zischend davon, und Sotinos sah, wie er sich neben dem Ohr in den Schädel bohrte. Das Geschoss zertrümmerte die Knochen, durch die Wucht wurde der Kopf zur Seite geschleudert. Zvatochna rührte sich nicht.
    »Ausgezeichneter Treffer!«, jubelte Sotinos und beobachtete sie. »Sie liegt still.« Er sah den Freibeuter an.
    »Sollte es so einfach sein?« Torben war auf eine merkwürdige Weise enttäuscht. Er rannte auf die Nekromantin zu, umrundete die enorme Fläche aus Schlamm, aus der sie anscheinend gekrochen war, und lief auf der Grasnarbe zu ihr.
    Ihre Augen waren weit geöffnet und blind, seelenlos. Das verdreckte Gesicht besaß nichts mehr von seiner einstigen Schönheit, die junge Frau war ihr eigenes Zerrbild geworden. Sie verströmte keine besondere Aura des Schreckens, der Tod hatte sie ihr geraubt. Der Bolzen ragte zu einem Drittel aus dem Kopf; er hatte den Schädel gebrochen und die Haut auf der anderen Seite nach außen gedrückt.
    »Sie ist... tot«, sagte er fassungslos.
    Sotinos kam an seine Seite. »Was ist ihr zugestoßen, dass sie
    ausgerechnet hier gestorben ist?«
    Torben sah auf den blutverkrusteten Unterarm und zuckte mit den Schultern. »Eine Vergiftung womöglich.« Er versetzte der Leiche einen Tritt, der Kopf pendelte auf die andere Seite. »Sie tat wahrhaftig tot.«
    Dem Palestaner war es nicht geheuer. »Es könnte eine List sein,
    um uns genau dies glauben zu lassen.«
    »Dann sorgen wir dafür, dass nichts mehr von ihr bleiben wird.« Torben bückte sich und schleppte die Tote am Kragen hinter sich her, etwas weg von der Straße auf ein Feld. Flugs zog er seinen Säbel. »Ich hatte mich auf einen Kampf gefreut, Commodore«, gestand er und holte aus. »Damit ich mich für das, was sie Varia angetan hat, mit Hieben und Schlägen an ihr rächen kann.« Sein Ann stieß herab und trennte ihren linken Fuß vom Bein. »Stattdessen finde ich sie tot.« Torben hob seine Stimme voller Wut auf die Nekromantin. »Und alles, was ich ihr antun kann, ist sie nach ihrem Tod in Stücke zu hacken!«
    Wieder schlug er zu, dieses Mal fiel der zweite Fuß. »Und bei Kalisstra, ich werde dich zerlegen wie ein Stück Schlachtvieh!«, schrie er Zvatochna ins bleiche, zerfressene Gesicht. Gleich darauf folgte der nächst« Hieb. Und der nächste und noch einer, und immer wieder aufs Neue einer... Torben ließ seinem Hass freien Lauf.
    Er führte die Waffe mit zwei Händen und endete nicht eher, bis die Gliedmaßen um ihn herum auf dem Feld verteilt lagen. Mit einem letzten Hieb und einem gewaltigen Brüllen spaltete er den Schädel der Frau der Länge nach.
    »Jetzt bin ich mir

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