Fauler Zauber
so etwas.“
Sabrina kletterte aus dem Bett und zog die Decke weg. „Seit wann bist du eigentlich hier? Hast du vielleicht irgendjemanden gesehen?“
„Niemanden“, sagte Salem. „Weder sterblich noch unsterblich.“
„Okay, aber eins ist klar“, sagte Sabrina.
„Und das wäre?“
„Jetzt weiß ich sicher, dass Mark es nicht gewesen sein kann. Ich war mit ihm nach der Schule den ganzen Nachmittag zusammen. Er hatte also keine Gelegenheit, hier heranzuschleichen und all das zu tun. Zumindest nicht auf normalem Weg.“
„Völlig klar“, stimmte Salem zu. „Außer...“
„Außer was?“
„Außer er hat die Schule geschwänzt und ist in der Zeit hier reingeschneit“, meinte die Katze.
„Dann hättest du ihn sicher gesehen“, sagte Sabrina.
„Vielleicht, vielleicht auch nicht“, entgegnete Salem. „Schließlich bin ich nur eine einfache sterbliche Katze, die nach dem Mittagessen ziemlich laut schnarcht.“
Sabrina nahm ein neues Buch aus dem Regal und schlüpfte ins Bett, um sich in den Schlaf zu lesen. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Mark so etwas Gemeines tun würde“, sagte sie und lehnte sich in die Kissen zurück.
Knirsch!
„Entschuldige“, meinte Salem. „Aber hat dein Kissen eben ,Knirsch’ gesagt?“
Sabrina setzte sich auf und spähte in ihren Kissenbezug. „Cornflakes.“
„Oh, kann ich ein paar haben?“, fragte Salem. „Das Zeug stillt mein Katzenbedürfnis nach Trockenfutter, allerdings schmeckt es viel besser.“
Sabrina pfefferte das Kissen in seine Richtung. „Du kannst alle haben!“ Dann zauberte sie sich ein neues Kissen aufs Bett und legte sich zurück, um zu lesen.
Morgen, dachte sie, werde ich ganz bestimmt herausfinden, wer das getan hat!
5. Kapitel
Am nächsten Morgen in der Schule ergoss sich eine Lawine blubbernde Seifenlauge aus Sabrinas geöffnetem Spind.
Natürlich war auch Mr. Kraft sofort zur Stelle. Er war auf seinem Rundgang extra an ihrem Spind vorbeigekommen, um zu sehen, was diesmal passieren würde.
„Zumindest kann ich das Zeug leicht wegwischen“, witzelte Sabrina und sah den Vize herausfordernd an.
Seine Miene blieb unbeweglich.
„Ist das dein Experiment für Naturwissenschaft?“, fragte Harvey, als er mit Valerie zu Sabrina herüberschlenderte.
„Nein, ich mache nur gerade meine Wäsche.“
„Wirklich?“, fragte Harvey. „In deinem Spind?“
„Harvey, das war nur ein Scherz.“
„Oh. Ja.“ Er kicherte. „Weiß ich doch. Ach, Sabrina, ich wollte dich fragen...“
„Harvey...“
Er hielt inne, als er Meis Stimme hörte. „Hallo, Mei. Hi, Libby.“
Libby starrte die blubbernden Seifenblasen am Boden an. „Deine Tricks, um Aufmerksamkeit zu erregen, sind echt erbärmlich, Sabrina.“
Sabrina juckte es in ihrem Zauberfinger, aber sie unterdrückte den Wunsch, Libby in einen Mopp zu verwandeln, der die Lauge aufwischte.
Als sie wieder zu Harvey schaute, nahm Mei gerade dessen Arm und zog ihn mit sich. „Kannst du mir helfen? Mein Spind klemmt.“
„Tschüs, Harvey“, sagte Sabrina, aber er hörte sie gar nicht.
„Sieht aus, als ob er zu clever ist, um sich noch länger mit einem Freak wie dir abzugeben“, meinte Libby spitz, bevor sie den beiden folgte.
Sabrina schüttelte den Kopf, als sie den anderen nachsah. „Schau dir das an“, beschwerte sie sich bei Valerie. „Mei befiehlt, und Harvey folgt ihr wie ein Hündchen.“
„Sabrina, ich bin entsetzt!“, rief Valerie.
„Warum?“
„Genau so fangen Kriege an.“
„Aber ich...“
„Nebenbei bemerkt“, fuhr Valerie fort, „benimmst du dich nicht sehr nett gegenüber jemandem, der gerade unser Land besucht.“
„Aber... aber sie reißt sich meinen Freund unter den Nagel!“, zischte Sabrina.
„Vielleicht solltest du mal lernen, mit Fremden zu teilen“, schlug Valerie vor.
Sabrina schüttelte den Kopf. Das war doch ungeheuerlich. Hatte Mei etwa alle mit ihrer Nettigkeit eingewickelt? Na toll. Ich bin auch nett!, wollte Sabrina herausschreien. Zumindest bin ich das, solange hübsche Mädchen nicht versuchen, mir meinen Freund auszuspannen!
Ha, von wegen versuchen, sie hat doch bereits Erfolg damit!
„Außerdem ist Mei süß“, fügte Valerie hinzu. „Sie und Libby haben mich für Freitag eingeladen, bei ihnen zu übernachten.“
„Wie bitte?“
Valerie spielte die Beleidigte. „Tu nicht so überrascht, Sabrina. Vielleicht bist du ja nicht die Einzige, die mich für eine gute Freundin hält.“
„Oh, Val, geh da nicht
Weitere Kostenlose Bücher