Fauler Zauber
Tür stürzte, hörte sie, wie die Lehrerin sagte: „Also gut. Ich will auf der Stelle wissen, wer für diesen dummen Streich verantwortlich ist.“
Sabrina hatte das Gefühl, dass Mrs. Quick es nicht herausfinden würde.
Als sie im Flur war, stürmte sie in den nächstgelegenen Waschraum für Mädchen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand darin war, wirbelte sie mit dem Finger in der Luft herum und tauschte den zerrissenen Rock schnell in eine Jeans um. Am liebsten hätte sie sich eine Rüstung verpasst, aber sie befürchtete, dass auch die nicht helfen würde.
„Das wird langsam richtig lästig“, murmelte sie. Als sie zurück in den Flur ging, entdeckte sie Mark, der gerade eine Videoausrüstung zum Sekretariat schob.
„Mark“, sagte sie und legte eine Hand auf seine Schulter.
Seine Augen leuchteten auf, als er sie sah. „Hallo, Sabrina. Wie war dein Tag?“
„Schrecklich.“ Sie erzählte ihm von dem letzten Streich.
Marks Blick umwölkte sich und er nahm Sabrinas Hand. „Das gefällt mir ganz und gar nicht. Allmählich mache ich mir Sorgen.“
„Ich auch“, sagte Sabrina.
Mark sah aus, als ob er über etwas nachdenken würde. Schließlich meinte er: „Ich möchte, dass du heute Nachmittag mit mir kommst.“
Sabrina schluckte. „Und wohin?“
„Versprich, dass du nicht lachst.“
„Versprochen.“
„Zu meiner Großmutter.“
Sabrina sah ihn verwirrt an. „Warum sollte ich darüber lachen?“
„Nun ja, sagen wir mal so, sie weiß über ein paar Dinge Bescheid“, meinte Mark. „Vielleicht kann sie dir helfen.“
„Was meinst du damit?“, wollte Sabrina wissen.
Bevor Mark antworten konnte, tauchte Mr. Kraft im Flur auf. „Schnell! Geh zurück in deine Klasse“, zischte Mark. „Ich hab die Erlaubnis, hier draußen zu sein. Ich werde ihn ablenken.“
„Danke.“
„Wir treffen uns nach der Schule an deinem Spind“, rief er ihr hinterher.
Sabrina hatte keinen blassen Schimmer, wie ein Besuch bei Marks Großmutter ihr helfen konnte. Aber sie war bereit, alles zu versuchen.
Marks Großmutter lebte in einem alten Haus in der Nähe der Schule. Die Veranda war überladen mit blühenden Pflanzen und Kräutern; einige davon hatte Sabrina noch nie gesehen. Innen war das Haus gemütlich und einladend, mit vielen Möbeln und Kleinigkeiten aus der Heimat der alten Frau. Eine schwarzweiße Katze stapfte schweigend herum und rieb sich an Sabrinas Bein.
„Komm her, Elvis“, sagte Mark und nahm das Tier vom Boden auf.
„Ist das deine Katze?“, fragte Sabrina. „Sie ist wirklich toll. Wohnst du hier? Zusammen mit deiner Großmutter?“
„Wie bitte? Oh, die Katze. Nein. Ich wohne bei meiner Familie in Oakcliff. Aber als wir Elvis kriegten, wussten wir noch nicht, dass mein Vater diese schreckliche Katzenallergie hat. Ich hatte mich allerdings schon so an Elvis gewöhnt, als wir das herausgefunden hatten, und konnte ihn einfach nicht irgendwelchen Fremden geben. Deshalb hat meine Großmutter ihn übernommen. Komm mit“, sagte er und führte sie ins Wohnzimmer. „Setz dich.“ Sabrina ließ sich in einen gemütlich gepolsterten Schaukelstuhl fallen.
„Großmutter!“, rief Mark. „Wir sind hier!“
Sabrina stand auf, als Marks Großmutter hereinkam. Sie hatte ein Tablett in den Händen, auf dem eine Teekanne und Tassen standen. Sie war kleiner als Sabrina, bewegte sich aber wie eine Königin. Ihr Lächeln war warm und ungekünstelt. „Sabrina“, sagte sie mit starkem, asiatischem Akzent. „Es ist schön, dich kennen zu lernen. Mark hat nur Gutes von dir erzählt.“
„Danke“, erwiderte Sabrina und tat so, als ob sie Marks knallrotes Gesicht nicht sehen würde. „Es ist wirklich hübsch bei Ihnen.“
„Danke.“ Sie setzte das Tablett auf ein schwarz lackiertes Tischchen und richtete sich wieder auf. „Das Haus steckt voller Erinnerungen“, fuhr sie fort und betrachtete die Möbel in dem Zimmer. „Deshalb ist es so schön hier. Aber bitte, setz dich doch.“ Sie schenkte allen grünen Tee ein, dann lehnte sie sich zurück und hielt die dampfende Kanne zwischen ihren Händen. „Also, dann erzähl mal, welchen Ärger du hast.“
„Ich habe sie schon ein bisschen über die Streiche informiert“, erklärte Mark.
Sabrina nippte an dem köstlichen Tee, dann erzählte sie Großmutter Chu von den Streichen, einen nach dem anderen. „Die meisten hören sich irgendwie ziemlich albern an, ich weiß“, sagte Sabrina entschuldigend.
„Überhaupt nicht“,
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